Wie geht das denn? Gott ist doch gerecht und heilig, und seine Kinder ebenfals. Denn der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Wenn die Bibel von der Vaterschaft b.z.w. Sohnschaft spricht, dann vor allem im geistlichen Sinn:
"Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen.
Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen.
Und Zilla, auch sie gebar, und zwar den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden." (Gen. 4:20-22.)
Wer nun dem entsprechenden Handwerk nachgeht, ist ein Kind des Vaters dieses Handwerkes, ob er von ihm leiblich abstammt oder nicht.
"Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun. ...
Ihr tut die Werke eures Vaters." (Joh. 8:39-41.)
"Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an." (1Joh. 3:8.)
Ja, er ist der Vater der Sünde, wie Gott der Vater der Gerechtigkeit ist.
Und jeder von uns wandelt in den Werken seines Vaters.
"Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen;
damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte." (Mt. 5:44,45.)
Solange wir denken, wir müßten uns die Namen "Gerechte" und "Heilige" verdienen, haben wir keine Kraft entsprechend zu leben.
"Das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich." (Röm. 7:19.)
Das Prinzip Gottes funktioniert anders: wir müssen erst glauben, daß wir es sind, dann haben wir auch die Kraft zum entsprechenden Handel.
"Dem Glaubenden ist alles möglich." (Mk. 9:23.)
Damit wir aber das glauben können, ist Jesus gestorben und auferstanden.
"Der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist." (Röm. 4:25.)
Wenn wir nun also mit ihm in der Gleichheit seines Todes (Taufe) verwachsen sind, dann sind wir als Sünder gestorben.
"Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben? ...
Da wir dies erkennen, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. ...
Haltet euch der Sünde für tot." (Röm. 6:2-11.)
"Da nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung - denn wer im Fleisch gelitten hat, hat mit der Sünde abgeschlossen." (1Pet. 4:1.)
Das ist eine Glaubenseinstellung!
"Denn die Liebe Christi drängt uns (umgiebt uns; hat Gewalt über uns; hält uns in ihrer Gewalt), da wir zu diesem Urteil gekommen sind (uns von der Überzeugung leiten lassen), daß einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind." (2Kor. 5:15.)
Jesus ist aber nicht im Grabe geblieben, er wurde auferweckt. Und mit ihm wurden auch wir mitauferweckt.
"Mit ihm begraben in der Taufe, in ihm auch mit auferweckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat." (Kol. 2:12.)
"Auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr errettet!
Er hat uns mitauferweckt ..." (Eph. 2:5,6.)
Das ist die Wiedergeburt!
"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung duch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten." (1Pet. 1:3.)
"Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gewissermaßen eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien." (Jak. 1:18.)
"Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft." (1Kor. 1:18.)
"... Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben." (Röm. 1:16,17.)
"Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." (2Kor. 5:17.)
"Ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus,
denn ihr alle, die ihr auf Chistus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen." (Gal. 3:26,27.)
"Wenn aber auch wir selbst, die wir in Christus gerechtfertigt zu werden suchen, als Sünder befunden wurden - ist dann also Christus ein Diener der Sünde? Das ist ausgeschlossen." (Gal. 2:17.)
"Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder,
noch Diebe, noch habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Läßterer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschenj, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes." (1Kor. 6:9-11.)
"Damit, Brüder, schulden wir nun unserer alten Natur nichts, das von uns verlangt, nach unserer alten Natur zu leben. Denn diejenigen, die sich mit ihrer Natur identifizieren, richten ihren Sinn auf die Dinge der alten Natur, die aber, die sich mit dem Geist identifizieren, richten ihren Sinn auf die Dinge des Geistes. Seinen Sinn der alten Natur zu unterstellen, ist gleichbedeutend mit dem Tod, doch seinen Sinn dem Geist zu unterstellen, ist Leben und Frieden. Denn der Sinn, der von der alten Natur beherrscht wird, steht Gott feindlich gegenüber, weil er sich nicht dem Gesetz Gottes unterwirft – ja, er kann es gar nicht. Damit können diejenigen, die sich mit ihrer alten Natur identifizieren, Gott nicht wohlgefallen." (Röm. 8: 12, 5-8. Übersetzung von David Stern.)
"Wer sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm." (1Kor. 6: 17.)
In Christus haben wir jetzt eine neue Identität und eine neue Natur, und zwar seine.
Wenn wir die Identität annehmen und die Natur nicht, dann legen wir von Gott ein falsches Zeugnis ab.
Daß auch Sünder auf ihre Art lieben, steht ausser Frage.Davon unabhängig ist auch die Nächstenliebe. Dafür muss ich nicht heilig sein. (was auch immer das sein soll)
"Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch Sünder lieben, die sie lieben.
Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe.
Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das gleiche wieder empfangen.
Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen." (Lk. 6:32-35.)
Und dazu muß man ein Heiliger sein, denn Sünder können das nicht. Es übesteigt ihre Fähigkeiten.
Wenn wir also so zu lieben lernen, dann wird der Beispiel der jerusalemer Gemeinde zur Selbsverständlichkeit:
"Die Menge derer aber, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, daß etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern es war ihnen alles gemeinsam. ...
Denn es war auch keiner bedürftig unter ihnen, denn so viele Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Preis des Verkauften
und legten ihn nieder zu den Füßen der Aposteln; es wurde aber jedem zugeteilt, so wie einer Bedürfnis hatte." (Apg. 4:32-35.)
Das waren die Werke der Liebe der ersten Gemeinde, die aber später leider aufgegeben wurden.
"... Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.
Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! ..." (Off. 2:1-7.)
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