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Thema: Dreieinigkeit

  1. #161
    Isaak Gast

    Standard

    Was für eine geniale Antwort:
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    Und das Gott sich der Mythen bedient um diese in Christus wahr werden zu lassen - genial!
    Wissen: Welcher Mensch könnte wissen „dass G“tt“ sich bedient und dann noch an Mythen.
    Glauben: Jeder Mensch darf glauben was er will aber allgemein wahr kann dies nie sein.
    Freiheit: Jeder Mituser kann äußern was er führ wahr und richtig hält und andere von seiner eigenen Überzeugung überzeugen, das sollte legal sein, aber dies ist nicht immer Freiheits und Friedens fördernd.

    Eines Wirbels wegen um die Dreieinigkeit mitzureden, bzw. mitzuschreiben kann cool sein oder auch nicht, es liegt wohl immer im Auge des Betrachters was es sei.

    Einen lieben Gruss an den User Ragamuffin.

    lehit

    Isaak

  2. #162

    Standard

    Lieber Rega, ganz so einfach ist es eben nicht, denn das die antiken Kulte / Religionen sich in ganz vielen Bereichen sehr ähnlich waren ist ein historischer Fakt. Dass es Kultangleichungen im Zuge des Hellenismus gab, die ganz besonders auf den ägyptischen Kult / Kultreform zutrafen ist hinlänglich bekannt. Spätestens seit Aurelian wurde diese Kultverschmelzung und Angleichung – Initiierung des Sol Invictuskultes und der Trias, der fast alle Gottessohn-, Gottvaterkulte und auch Mutterkulte umfasste im Wesentlichen abgeschlossen (Kulteinigung). In diese Epoche fallen auch die systematischen Umgestaltungen der „Figur“ Jesu und deren theologische Angleichung, welche nicht vor dem 5. Jahrhundert abgeschlossen war. Also ein durchaus langwieriger und schleichender Prozess, der jedoch relativ gut nachvollziehbar ist.

    Das die Horusgestallt, insbesondere durch seine neuere hellenistisch ausgeschmückte Leidensgeschichte und dessen dadurch gewirkte Erlösungstat sehr wohl und hier besonders im alexandrienschen Christentum eine wesentliche Rolle spielte und noch heute in der koptischen Theologie überaus präsent ist (siehe auch Gnostizismus), ist ein belegbarer Fakt. Und welchen überragenden Einfluss die alexandriensche Kirche, die ja bekanntlich vom 1. bis ins frühe 3. Jahrhundert die Größte und Einflussreichste war (Beleg dafür ist nicht nur das Johannesschriftgut, sondern auch die schriftstellerische Hinterlassenschaft – apokryphe Literatur, bis hin zu großen Schulen der Philosophie, Theologie und auch dem Gnostizismus, Arianismus, etc, etc), kann man sehr leicht den Kirchenvätern entnehmen.

    Man darf sagen, die Grenzen verschwimmen hier und sind fliesend. Ich persönlich meine, dass auf die „Figur“ Jesu jedoch wesentlich bedeutender der Sol Invictuskult - und hier explizit der Mithras-, Dionysios-, und Attiskult wirkte, welche besonders prägend für den Sol Invictuskult waren. Die Affinitäten sind einfach zu deutlich und die theologischen Ausrichtungen sind so vielfältig, dass man kaum von Zufall sprechen kann. Das dies selbst den Kirchenvätern mehrfach aufgefallen ist, ist von diesen selbst belegt und als legitim dargestellt worden. Wir sprechen also von ganz bewusst herbeigeführten Ergebnissen. Und das Ziel wird dafür auch klar benannt, man wollte Weltreligion werden, was folglich auch geschah.

    Übrigens, schon Porphyrios Malchos hatte im 3. Jahrhundert sehr klar und deutlich genau deshalb das Christentum massiv angegriffen. Die Entwurzelung Jesu aus seiner jüdischen Religion und Kultur und dessen Angleichung an den Sol Invictuskult empfand er als Fälschung der gängigen Kulte um sich über diese Macht zu verschaffen, eine Vorausschau, die geradezu in prophetische Erfüllung gehen sollte.

    Wie dem auch sei, es ist für mich persönlich kein Problem dem Christentum offen und frei zu begegnen und es ist letztlich für mich nicht entscheidend aus welchen Wurzeln diese Religion ihr Dasein schöpft. Es ist eine legitime Religion. Doch man sollte eben auch zu seinen Wurzeln stehen können und genau hier sehe ich eben bei allen Religionen großen Klärungsbedarf und zugleich auch ein ehrliches Eingeständnis, dass eine jede Religion ein Kind ihrer Zeit, Umwelt, Kultur und Politik ist. Ich weiß natürlich auch, theologisch sieht ein Jeder seine Religion auf Gott begründet, da sind sich wohl alle Religionen so ziemlich gleich. Doch es ist nun einmal so, dass aus der historischen – wissenschaftlichen Sicht z.B. kein Judentum ohne Ägypten, Kanaan und Babylon denkbar wäre, das Christentum ohne Judentum und Hellenismus nicht existent wäre und der Islam ohne Judentum, Christentum und diverse arabische und persische Kulte nicht existent wäre.
    Eventuell gefällt es Gott den Menschen eine „Spielwiese“ verschiedenster „Offenbarungsreligionen“ anzubieten, um jeglichen religiösen Interessenslagen nahe zu kommen, wer weiß? Das ändert allerdings nichts daran, dass es bisher immer Menschen waren, die Religionen erschufen und es ändert auch nichts daran, dass es von allen Religionen auch immer schon Vorstufen / Vorläufer gab. Oder um mit Kohelet zu sprechen: „Es gibt nichts neues unter der Sonne, auch wenn man es manchmal meinen möchte…“.
    Religionshistorisch gesehen dreht sich die Menschheit nun schon seit Jahrtausenden im Kreis.

    Absalom

  3. #163

    Standard

    Lieber Isaak, man kann aus dem MÜSSEN auch ein DÜRFEN machen. Wie auch immer. Das geht aber jetzt am Thema vorbei.....

    Ebenso darf man, muss man aber nicht einer Meinung sein, aber auch dass geht am Thema vorbei, denn letztlich kenne ich niemand der 100 % mit anderen Meinungen konform ist und das ist gut so – eventuell oder auch nicht.

    Und letztlich bleibe ich dabei, es gibt nichts Neues unter der Sonne, dass kann man nun Glauben, Wissen oder in Freiheit ablehnen oder dem zustimmen, auch das geht am Thema vorbei….

    Es geht mir auch nicht um die Inanspruchnahme oder gar Zusprache für eine Religion, ich gehöre keiner Religion mehr an und aus meiner Sicht des Weltenbürgers und Gotteskindes empfinde ich jegliche Religion letztlich als verblendend, militant, menschenfeindlich und zutiefst ungöttlich. Dafür spricht die Geschichte der Menschheitsreligionen eine zu deutliche Sprache.

    Aber auch das wusste man bekanntlich schon seit grauen Vorzeiten.

    Wenn überhaupt, dann geht es um den Fall - die Sachlage: Religion - und ihre Entwicklungsgeschichte, um mehr eben nicht.

    Absalom

  4. #164

    Standard

    Wissen: Welcher Mensch könnte wissen „dass G“tt“ sich bedient und dann noch an Mythen.
    Tolkien, und vor allem Lewis waren dieser Meinung. Dazu gibt es einen IMHO kleinen, aber feinen Essay von Lewis. Sie fanden es am naheliegendsten. Sie waren auch vom Fach, haben sie vom Beruf her mit Mythen beschäftigt. Beweist das, das wir es wissen können? Nee! Aber es klingt vernünftig für mich. Jedes Ohr scheint auf einen Klang gestimmt zu sein, der sich wie Vernunft anhört. Aber was ist schon wissen?

    Glauben: Jeder Mensch darf glauben was er will aber allgemein wahr kann dies nie sein.
    Somit kann auch nichts allgemein wahr sein. Oder es ist alles gleich. Oder es ist alles unwahr.

    Warum kann deiner meinung nach kein Glaube allgemein wahr sein?

    Freiheit: Jeder Mituser kann äußern was er führ wahr und richtig hält und andere von seiner eigenen Überzeugung überzeugen, das sollte legal sein, aber dies ist nicht immer Freiheits und Friedens fördernd.
    Ich stimme Dir zu zum teil zu. Das mit Freiheit und Frieden nicht unbedingt. Es ist immer die Frage, wie ich denn mit meiner Glaubensüberzeugung umgehe.

    BeZEUGE man damit einzig und allein Recht zu haben, so das ich mich den anderen als überlegen darstelle? Au weia, das haben wir zu oft in der Geschichte der Menschheit gesehen. Das kann es nicht sein.

    Oder vertrete ich der Meinung, das alle gleichermassen recht haben und niemand beahupten kann (darf? soll?), das er an die absolute Wahrehit glaubt? Hmm..wo ist dann der Unterschied zum Rechthaber?

    Ich denke, da ist weisheit gefordert, besonders von uns Christen, da wie meinen die absolute wahrheit zu haben.

    Einen lieben Gruss an den User Isaak! Ich lese gerne, was du schreibst. Es bringt mich zum nachdenken, aber im positiven Sinne!

  5. #165
    Isaak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    ... Thema vorbei ... Wenn überhaupt, dann geht es um den Fall - die Sachlage: Religion - und ihre Entwicklungsgeschichte, um mehr eben nicht. ...
    Lieber absalom, um was es Dir thematisch geht das erklärst Du zum Glück selbst.

    Ob das Thema "Dreieinigkeit" sich dafür hergeben lassen kann, bzw. sollte und zwar in dem Sinn dass "Religion" letztlich als verblendend, militant, menschenfeindlich und zutiefst ungöttlich sei, das scheint für Dich offensichtlich nur all zu logisch und für mich eher fraglich zu sein. Zumindest denke ich selbst, dass meine Wenigkeit Deinen Standpunkt, Deine Meinung so einigermaßen verstanden hat. Wissenschaftlich empfinde ich Dein Vorgehen aber nicht und das deshalb nicht, weil Glauben und Religion nicht wissenschaftlich als verblendend, militant, menschenfeindlich und zutiefst ungöttlich erklärt, bzw. definiert werden kann.

    Deine Ansicht und Deinen Glauben zum Wesen Religion könntest Du so gesehen in alle Themen hier einbringen und würde sich somit allen Themen überstellen. Auch das wäre nicht wissenschaftlich, da Wissenschaften, auch die Geisteswissenschaften sich eben weniger von Motiven der eigenen Überzeugungen leiten lassen sollten, sondern am Objekt der Forschung sich forschend betätigen und möglichst Urteilsfrei die Ergebnisse dokumentieren.

    Hier wäre das die "Dreieinigkeit"

    Du hast hier geschichtliches und zusammenhängendes eingebracht. Das war, zumindest für meine Wenigkeit, wissenfördernd. Hingegen die Ansätze und Ausführungen zum Bewerten der Religion nicht genügend säuberlich getrennt vom wissenschaftlichen und nicht deutlich gekennzeichnet als eigene glaubende Meinung dargestellt worden, so dass sich zumindest mir der Verdacht aufdrängt die Religion zu verurteilen.

    Die Wissenschaft folgt einem menschlichem Prinzip und dieses ist das Wissen wollen und findet entsprechend seiner Disziplin des Erforschens, Nachweisens und Erklärens seine spezifischen Antworten.

    Glauben entspricht einer Menschen älteren form der Antwortgebung zu Fragestellungen zum wissen Wollen.

    Dass alte Antworten im Glauben, in der Religion und in der Wissenschaft schon morgen nicht bestehen werden können ist uns doch allen klar. Von daher ist Religion ein Teil unserer Geschichte und dieser lebt heute noch mit Recht und darf sich in unserer Zeit mit einbringen und das zusammen mit der Wissenschaft, aber doch nicht gegeneinander. Oder? Der Wissenschaft zumindest fehlt das freie Denken und Phantasieren in hoffnungsvoll gebenden Antworten. Selbst liebe ich die Wissenschaft und studiere eifrig darin und respektiere alle Religionen mit unseren menschlichen Schwächen und Stärken darin und daran. Religion ist nicht das Übel unserer Welt sondern was wir aus unserem Wissen und unserem Glauben zerstörerisches machen.

    lehit

    Isaak
    Geändert von Isaak (10.03.2010 um 19:29 Uhr)

  6. #166
    Isaak Gast

    Pfeil selbstständig denken und prüfen

    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    ... Aber was ist schon wissen? ...
    Nun Wissen ist zumindest kein Glauben und Glauben kein Wissen.
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    ... Somit kann auch nichts allgemein wahr sein. Oder es ist alles gleich. Oder es ist alles unwahr. ...
    Wissen scheint eine auf unserer Vernunft basierenden Disziplin zu sein und ist über die Sprache der Mathematik und Logik zugänglich.
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    ... Warum kann deiner meinung nach kein Glaube allgemein wahr sein?...
    Glauben hingegen berührt ein Wahrnehmungswesen welches nicht logisch sondern auf der Ebene der Erinnerungen unserer Gefühle basiert. Dort gibt es für den Einzelnen wahre Erinnerungen und Gefühle welche nicht allgemeingültig sein können. Da gibt es nur Ähnlichkeiten zwischen uns Menschen. Da gibt es nichts wirklich Gleiches. Da ist alles einmalig.
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    ...Oder vertrete ich der Meinung, das alle gleichermassen recht haben und niemand beahupten kann (darf? soll?), das er an die absolute Wahrehit glaubt? Hmm..wo ist dann der Unterschied zum Rechthaber? ...
    Recht ist eine Frage der Moral, des Zusammenlebens und der Sozialen Ordnung, bzw. Unordnung und dieses hat nur wenig mit Wahrheit zu tun. Recht wird unter den verschiedensten Kulturen unterschiedlich verstanden und gehandhabt. Ein Weltrecht kann es nicht geben, sondern eher ein ständiges Abstimmen zur guten und gesunden Gemeinsamkeit.
    Wer aber glaubt Recht im Erkennen einer Wahrheit zu besitzen wird unserer allgemeinen menschlichen Gemeinschaft zum Problem, denn es gibt keine allgemein gültige Wahrheit, welche wir Menschen verstehen könnten. Somit darf ein heutiger Mensch, mit gesunder Seele und gesundem Menschenverstand zwar glauben, aber sollte seine Glauben mit dem heutigem Wissen versöhnen und dies hätte nur zur Antwort, dass es keinen allgemeinen wahren Glauben geben kann, sondern dass man selbst etwas glaubt und dies aber nur für sich selbst momentan wahr-nehmend sein könnte und innerhalb einer ähnlich glaubenden Gemeinschaft freier auslesbar ist, aber dass dies keinem Wissen entspricht und somit nicht für sich selbst und erst recht nicht für die allgemeine Menschheit wirklich wahr sein kann. Glauben könnte eher eine Hoffnung sein als dass er allgemein wahr sein könnte. G"tt kann man nicht wissen, egal wie viele Bücher darüber schreiben und wie viele Autoren und Mitmenschen vorgeben G"tt zu kennen. Auch Chisten hätten darin Platz leben zu können.
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    ... Ich denke, da ist weisheit gefordert, besonders von uns Christen, da wie meinen die absolute wahrheit zu haben. ...
    Weisheit scheint ebenso ungriffig wie der Glaube selbst zu sein. Vielleicht reicht auch einfacher gesunder Menschenverstand und eine gesunde Seele. Selbst denke ich, dass die meisten Religionen und Glauben lernen dürfen, dass sie eben keine absolute Wahrheit kennen können, egal was einige Autoren von den entsprechenden heiligen Schriften uns hinterlassen haben. Wir dürfen heute immer noch selbstständig denken und prüfen.

    Einen lieben Gruss wieder an den User Ragamuffin!

    Shalom

    Isaak

  7. #167

    Standard

    Lieber Isaak, wie schon gesagt, man muß nicht einer Meinung sein. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass ich sehr wohl zwischen wissenschaftlicher Analyse und persönlicher Meinung unterscheiden kann und ich habe ganz bewusst dies auch so deutlich benannt.

    Jede Medaille hat drei Seiten und so gehe ich auch mit dem Thema Religion und alles was in diese Sparte gehört um. 1. wissenschaftlich analytisch 2. private Meinung 3. der göttliche Aspekt.
    Zu 1. Wissenschaftlich – hier im Forum aus Gründen der Allgemeinverständlichkeit – sachlich, nüchtern, analytisch, nachprüfbar z.B. Post Nr. 162
    Zu 2. Ich habe natürlich auch eine private Meinung – als Weltenbürger und Gotteskind z.B. Post Nr. 163
    Zu 3. Ich schließe nicht den göttlichen Initialfunken bei so manchen Religionen aus, dass habe ich auch geschrieben z.B. Post Nr. 162

    Ich unterscheide also sehr wohl zwischen den Dingen und benenne diese auch klar und deutlich.

    Dass alte Antworten im Glauben, in der Religion und in der Wissenschaft schon morgen nicht bestehen werden können ist uns doch allen klar. Von daher ist Religion ein Teil unserer Geschichte und dieser lebt heute noch mit Recht und darf sich in unserer Zeit mit einbringen und das zusammen mit der Wissenschaft, aber doch nicht gegeneinander. Oder? Der Wissenschaft zumindest fehlt das freie Denken und Phantasieren in hoffnungsvoll gebenden Antworten. Selbst liebe ich die Wissenschaft und studiere eifrig darin und respektiere alle Religionen mit unseren menschlichen Schwächen und Stärken darin und daran. Religion ist nicht das Übel unserer Welt sondern was wir aus unserem Wissen und unserem Glauben zerstörerisches machen.
    Ich akzeptiere und toleriere auch Religionen, von Respekt möchte ich angesichts von Millionen von Opfern nicht sprechen, so etwas kann ich unmöglich respektieren. Darüber hinaus weiß ich auch um die Errungenschaften so mancher Religionen für Kultur und Wissenschaft. Das ist die eine Seite und die habe ich z.B. in Post 162 auch benannt. Aber es ist eben nur eine Seite. Ich sehe darüber hinaus auch den „Kosten – Nutzen“ Faktor, d.h. zu welchen oft unmenschlichen Preis diese „Errungenschaften“ geschahen. Hier entzieht sich mir das Göttliche in den Religionen, weil keine Einzige sich und ihren Prinzipien auch nur im Ansatz treu geblieben ist. Darüber hinaus kann ich deinem letzten Satz grundsätzlich nicht zustimmen, denn Religionen unterliegen immer einem System von Macht und Gewalt, die sicherlich von Menschen initiiert und je nach Lage mehr oder weniger ausgelebt werden. Doch grundsätzlich sind Religionen so angelegt gewisse Strukturen des menschlichen Daseins zu beherrschen und dass geschah in jeder Religion bisher vornehmlich durch Manipulation und Gewalt, selten durch „Liebe“ und all das angeblich legitimiert durch Gott. Die Religionsgeschichte inkl. Bibel ist ein trauriges Zeugnis dafür. Anspruch und Wirklichkeit waren immer schon zwei paar Schuh und bei der überaus großen Mehrheit der Religionssysteme ist die Anlage zu Gewalt und Macht eine feste Grundlage des Daseins. Ganz besonders bei den Monotheistischen Religionssystemen. Ich denke, ich kann mir entsprechende Zitate und folgende Handlungsweisen daraus bis in unsere Zeit hinein ersparen. Hier sind sich diese Religionen gänzlich gleichwertig und um keinen deut besser. Das ist eine nüchterne Analyse, die natürlich vornehmlich kritisch ausfallen muß. Denn wenn man an sich den Selbstanspruch stellt Gottes „Nachfolger“ zu sein, was alle drei Monotheistischen Religionen für sich mehr oder weniger in Anspruch nehmen, dann muß man diese daran messen dürfen und gerade dann wenn ein Religionssystem Legitimationen Gottes für Grausamkeiten lehrt. Man kann sicher in einer Religion glücklich sein und heute ist es sicher einfacher auch nicht konform zu sein, ohne gleich aus der Volksgemeinschaft verstoßen zu werden, oder gar Folter und den Gewalttod zu erleiden. Doch gerade das ist eben keine Errungenschaft der Religionen – trotz ihres ethischen Anspruches –, sondern ein Verdienst der Aufklärung, des Humanismus und der Mitmenschlichkeit. Ich wünsche mir zumindest nicht, dass ein Religionssystem gesellschaftliche Macht innehat.
    Noch ein letztes Wort zu der Wandelfähigkeit von Religionen. Im Wesentlichen sind Religionssysteme nur bedingt wandelbar. Natürlich haben sich humanistischere und freiheitlichere Gegebenheiten eingestellt. Das ist allerdings kaum ein Verdienst der Religionen, sondern viel mehr eine notwendige Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen. Religionssysteme sind immer zu einem bestimmten Grad anpassungsfähig und wandelbar. Doch grundsätzlich bleibt der instrumentalisierte Grundgedanke, Gottes „Haushalter“ zu sein erhalten. Jede Religion schafft hier seine ganz eigenen Systeme und Strukturen, die jedoch faktisch in sich ähnlich sind. Bei den drei Monotheistischen Religionen kann man das besonders gut belegen (Kultzugangsvoraussetzungen, Kultausgrenzungen, Elitärstufen, Anstrebung von Monopolstellung, Gesetzgebungen, Diktatur, Monarchische Strukturen, Inanspruchnahme von angebliche offenbarten göttlichen Befugnissen – bis hin zum töten ganzer Völker, etc, etc). Die Bandbreite lässt sich je nach Epoche und Machtvolumen einer Religion durchaus beliebig erweitern. Doch noch ein Punkt spricht für die grundsätzliche Unwandelbarkeit einer Religion. Es ist die permanente Verklärung historischer Ereignisse mit Berufung auf Gottes angeblichen Willen. So werden eben auch in der Bibel Gewalttäter, Gewaltherrscher und Massenmörder oft übelster Art zu heroischen Vorbildern stilisiert und dieses Band zieht sich weit über die Grenzen der Bibel hinfort. Es gibt von Seiten der Religionen und ihrer offiziellen Vertreter und Anhängerschaft weder klare Abgrenzungen zu solchen „Vorbildern“ noch wird klar und deutlich dieses Vorleben und Anweisen als Irrtum benannt und folglich auch verworfen. Stattdessen erklärt man Solche und Solches als Heilig und Gottgewollt. Hier zeigt sich das wahre Gesicht eines jeden Religionssystems denen Menschen leider nur allzu bereitwillig nachfolgen, denn es wird ja als heilig und Gottgewollt vermittelt.

    Wie dem auch sei, Religionen kommen und gehen und im Wesentlichen sind sie immer von ähnlicher – bis hin zu gleicher Struktur. Das ist menschlich und genau als das muß man diese Systeme verstehen, als menschliche Institutionen, welche sich einen göttlichen Anspruch anmaßen. Wie gesagt, eventuell gefällt es Gott dem Menschen solche Spielwiesen der Selbsterhöhung zu überlassen. Wer weiß?

    Absalom

  8. Standard Der Gott unseres Gottes

    Bibel lesen lohnt sich doch immer wieder!

    So stieß vorhin auf eine Aussage in der Bibel, die ich schon sehr oft gelesen habe, aber die mir heute früh erst richtig schlüssig geworden ist. Lest mal mit mir und am besten auch noch laut und hört Euch dabei ganz genau zu:

    "Ich bete darum, dass Gott – der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater, dem alle Macht und`Herrlichkeit gehört . . ."

    (Epheser 1, 17)

    Hab Ihrs gehört? Der Gott unseres Herrn Jesus Christus . . .

    Dieser Vers spricht doch geradezu gegen jedwede Dreieinigkeitstheorie und wer das nun immer noch nicht herausliest, der will es gar nicht herauslesen, sondern seinen einmal eigenschlagenen Weg weiter gehen, koste es was es wolle und selbst wenn dieser in die Irre führt!

    Aber genauso steht es in der Bibel und das auch noch in jeder nur denkbaren Übersetzung.

    Seht mal selber nach: http://www.bibleserver.com/


    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  9. #169

    Standard

    Lieber Ingo, hier noch einige markante Textstellen….


    1. Tim. 1 / 17 Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.

    (War Jesus unsichtbar?)

    Römer 16 / 27 Ihm, dem einen, weisen Gott, / sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.

    (Kann man Gott durch Gott ehren?)

    1. Tim. 6 / 14 Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn,
    15 das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen wird der selige und einzige Herrscher, / der König der Könige und Herr der Herren,
    16 der allein die Unsterblichkeit besitzt, / der in unzugänglichem Licht wohnt, / den kein Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag: / Ihm gebührt Ehre und ewige Macht. Amen.

    Ich glaube dieser Text lässt keine Fragen offen.

    Absalom

  10. #170

    Standard

    @ Ingo: Ich finde es Problematisch, einfach nur einen Vers zu Zitieren und damit zu sagen "Dieser Vers sagt alles, und wer es nicht erkennt wie ich, der wird in die Irre geführt!".

    Es kann nach belieben auch Verse aus der Bibel zitiert werden um zu belegen, das es Gott nicht gibt. Ein Psalm Davids ist dort ein Vorreiter ;-)

    Ich finde, das bei Epheser sehr wohl die Trinität erkennbar ist. In seiner Danksagung von Vers 3-14 spielen Sowohl Gott der Vater, der Herr Jesus Christus und der Heilige Geist eine gewichtige Rolle im Glaubensleben der Erlösten. Wie nun die Drei Kooperieren finde ich am besten durch die Trinitätslehre erklärt. Du kannst es gerne anders sehen und eine andere Lehre vorziehen.

    Am schönsten finde ich dabei diesen Vers:

    3 Lob und Dank sei Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns mit seinem Geist reich beschenkt, und durch Christus haben wir Zugang zu Gottes himmlischer Welt erhalten.
    Ja, durch Christus haben wir den Zugang erhgalten. Amen!


 

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