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Thema: Dreieinigkeit

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Ich habe mir überlegt, was könnte man an Texten zur Trinität noch anfügen oder eben lassen.

    Im Endeffekt muß ich Isaak zustimmen, was geht mich dieses Glaubenssystem an? Es ist mir insoweit fremd, dass es nicht zu meinen religiösen Überzeugungen gehört und ich mit solchen Ansichten nicht harmonieren kann, da solche mathematischen Konstrukte meine Überzeugungen und Ansichten von Gottes Allmacht und Unfassbarkeit einengen und auf Zahlen reduziert.

    Auf der anderen Seite ist Religionswissenschaftlich gesehen dieses Thema sehr interessant, da man gerade hier die eigentlichen Wurzeln des Christentums am besten erkennen kann und historische Entwicklungen einer werdenden Religion nachvollziehen kann.

    Letztlich ist es nun einmal so, dass zumindest aus religionshistorischer Sicht das Christentum zum kulturellen und religiösen Erbe des Imperium Romanum wurde und dies mit einer unglaublichen Integrationskraft. Und dies beschränkt sich eben nicht nur auf Formalbegriffe (Imperator Rex, Pontifex Maximus, Sakramentum, etc, etc), sondern umfasst eben auch die göttliche Trias inkl. theologischer Ausschmückungen und Erklärungsmuster.

    Was mich allerdings stört ist, mit welch unverholender Akribie theologische Institutionen der Kirche sich um historische Sachverhalte winden und dann solche Sätze wie: Geheimnis des Glaubens.., etc formen anstatt klar und deutlich zu ihren kulturellen und religiösen Wurzeln zu stehen. Dies scheint aber ein Problem für alle Religionen zu sein, egal ob Judentum, Islam oder sonst etwas. Nun ja, die Religionsgeschichte / Wissenschaft war schon immer ein „Stiefkind“ der religiösen Institutionen, denn sie dient nur ungern verklärten Bilderbuchwelten.


    Fazit, es gibt zu diesem Thema nichts, was nicht längst schon gesagt und dargelegt wurde.


    Absalom

  2. #2
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    1

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    Shalom UVracha Absalom,

    ....oder ob es vielleicht damit zusammen hängt, dass sich gewisse Kreise umso "besser" vorkommen, je mystischer sie "glauben" können? Allein die Aussage: "Das kann man nicht verstehen, das muss man glauben" lässt schon tief blicken. Das griechische Wort "Pistis" ("Glaube") wurde vom lebendigen Vertrauen zum Fürwahrhalten von toten Dogmen umfunktioniert. Und je nach dem, was man will, das bekommt man dann eben. Und wer sich dem lebendigen Vertrauen zuwendet, der ist dann halt ein Häretiker.

    Du kannst dich glücklich schätzen und JHWH danken, dass du von aussen und quasi informativ an das christliche System heran geführt wurdest. Ich aber steckte über ein halbes Jahrhundert da drin und habe das Christentum mit der Muttermilch aufgesogen, Trinität, Jungfrauengeburt, Weihnachten und alles inklusive, was zum sogenannten Christentum gehört. Nur die Heilige Gottesmutter, die anderen Heiligen, die Hostie, Sakramente und der Heilige Vater blieben mir erspart.

    Über die Dreieinigkeit herrscht nun einmal Uneinigkeit. Und dies wird sich so lange nicht ändern, wie man die christliche Religion auf Gottes Erdboden antrifft. Wenn ich in der Offenbarung von Gerichten über ein Babylon lese, das es damals schon gar nicht mehr gab, das bereits untergegangen war, als Jochanan die Offenbarung prophetisch abfasste, und wenn ich auf die sieben Hügel blicke, dann weiss ich, wen Offb. Kapitel 18 betrifft. Die Lehre von der Dreiheit, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit usw. hat ihren Ursprung bekanntlich in Babylon und bis Neu-Babylonien untergegangen ist, wird es diese Lehre vermutlich geben.

    Wenn Christen sagen, dass Gott dreieinig ist, dann muss ich ihnen heute Recht geben. Der mystische, christliche Gott (alt-babylonisch: Nimrod-Semiramis-Thammuz / alt-ägyptisch: Isis-Horus-Seb / neu-babylonisch: Vater-Sohn-Heiliger Geist / hinduistisch: Brama-Vishnu-Shiva) ist in der Tat dreieinig, wenn man's glaubt, JHWH aber nie und nimmer! Sh'ma!

    Lehit, Shomer

  3. #3

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    alt-ägyptisch: Isis-Horus-Seb
    Oh, stammt das nicht aus Gerald Massey's Feder? Und wurden da nicht schon längst die Verknüpfung Jesus-Ägyptische Mythologie als Blödsinn enttarnt?
    http://hnn.us/articles/6641.html

  4. #4

    Standard

    Zu Jesus und Horus gibt es sicher nur bedingt Bezüge (Tod und Auferstehung), allerdings von Isis zu Maria nicht wenige. Und das beschränkt sich sicher nicht nur auf offensichtliche Darstellungen.






    Die Affinitäten zwischen Jesus und Sol Invictus sind da sehr viel auffälliger und oft fast syncron - auch äußerlich.





    Ich denke jedoch, dass ganz abgesehen davon, viel mehr theologische - philosophische Denk- und Glaubensansätze, sowie Kult- und Weihehandlungen viel entscheidender und prägender sind.

    Wie gesagt ein interessantes Thema, jedoch eigentlich ziemlich gut erforscht und vor allem religionswissenschaftlich belegt.

    Absalom

  5. #5

    Standard

    Okay, dann ist Horus-Jesus nicht haltbar. Ich sehe bei dieser Betrachtungsweise dennoch die Gefahr von Parallelomania:

    Samuel Sandmel, “Parallelomania,” Journal of Biblical Literature 81 (1962): 1-13.

  6. #6
    Isaak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    ... Im Endeffekt muß ich Isaak zustimmen ...
    Hier widerspricht meine Wenigkeit energisch! Von müssen kann nun wirklich keine Rede sein.
    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    ... Fazit, es gibt zu diesem Thema nichts, was nicht längst schon gesagt und dargelegt wurde. ...
    Und gut dass wir nie einer Meinung, eines Glaubens und eines Wissens werden. Mag nun, wer das auch immer machen mag, Glauben und Wissen erklären wollen, gekonnt hat es noch keiner abschließend bisher.

    Was bliebe uns?

    Wissen - Glauben - Freiheit


    Egal wie richtig oder Falsch Glauben und Wissen für uns im Einzelnen verstanden sein mag und egal ob wir G"tt Dreieinig oder gar nicht verstehen.

    Wie wäre es statt aufzuklären, einfach selbst nach zu forschen und sich untereinander auszutauschen und auch einmal zuzuhören?

    Könnte es hier ein dreieiniges, bzw. mehrstimmiges Zustimmen geben?

    lehit

    Isaak

  7. #7

    Standard

    Dreieinigkeit ist ne coole Sache. Zumal es hier für so viel Wirbel sorgt.

    Und das Gott sich der Mythen bedient um diese in Christus wahr werden zu lassen - genial!

  8. #8
    Isaak Gast

    Standard

    Was für eine geniale Antwort:
    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    Und das Gott sich der Mythen bedient um diese in Christus wahr werden zu lassen - genial!
    Wissen: Welcher Mensch könnte wissen „dass G“tt“ sich bedient und dann noch an Mythen.
    Glauben: Jeder Mensch darf glauben was er will aber allgemein wahr kann dies nie sein.
    Freiheit: Jeder Mituser kann äußern was er führ wahr und richtig hält und andere von seiner eigenen Überzeugung überzeugen, das sollte legal sein, aber dies ist nicht immer Freiheits und Friedens fördernd.

    Eines Wirbels wegen um die Dreieinigkeit mitzureden, bzw. mitzuschreiben kann cool sein oder auch nicht, es liegt wohl immer im Auge des Betrachters was es sei.

    Einen lieben Gruss an den User Ragamuffin.

    lehit

    Isaak

  9. #9

    Standard

    Lieber Rega, ganz so einfach ist es eben nicht, denn das die antiken Kulte / Religionen sich in ganz vielen Bereichen sehr ähnlich waren ist ein historischer Fakt. Dass es Kultangleichungen im Zuge des Hellenismus gab, die ganz besonders auf den ägyptischen Kult / Kultreform zutrafen ist hinlänglich bekannt. Spätestens seit Aurelian wurde diese Kultverschmelzung und Angleichung – Initiierung des Sol Invictuskultes und der Trias, der fast alle Gottessohn-, Gottvaterkulte und auch Mutterkulte umfasste im Wesentlichen abgeschlossen (Kulteinigung). In diese Epoche fallen auch die systematischen Umgestaltungen der „Figur“ Jesu und deren theologische Angleichung, welche nicht vor dem 5. Jahrhundert abgeschlossen war. Also ein durchaus langwieriger und schleichender Prozess, der jedoch relativ gut nachvollziehbar ist.

    Das die Horusgestallt, insbesondere durch seine neuere hellenistisch ausgeschmückte Leidensgeschichte und dessen dadurch gewirkte Erlösungstat sehr wohl und hier besonders im alexandrienschen Christentum eine wesentliche Rolle spielte und noch heute in der koptischen Theologie überaus präsent ist (siehe auch Gnostizismus), ist ein belegbarer Fakt. Und welchen überragenden Einfluss die alexandriensche Kirche, die ja bekanntlich vom 1. bis ins frühe 3. Jahrhundert die Größte und Einflussreichste war (Beleg dafür ist nicht nur das Johannesschriftgut, sondern auch die schriftstellerische Hinterlassenschaft – apokryphe Literatur, bis hin zu großen Schulen der Philosophie, Theologie und auch dem Gnostizismus, Arianismus, etc, etc), kann man sehr leicht den Kirchenvätern entnehmen.

    Man darf sagen, die Grenzen verschwimmen hier und sind fliesend. Ich persönlich meine, dass auf die „Figur“ Jesu jedoch wesentlich bedeutender der Sol Invictuskult - und hier explizit der Mithras-, Dionysios-, und Attiskult wirkte, welche besonders prägend für den Sol Invictuskult waren. Die Affinitäten sind einfach zu deutlich und die theologischen Ausrichtungen sind so vielfältig, dass man kaum von Zufall sprechen kann. Das dies selbst den Kirchenvätern mehrfach aufgefallen ist, ist von diesen selbst belegt und als legitim dargestellt worden. Wir sprechen also von ganz bewusst herbeigeführten Ergebnissen. Und das Ziel wird dafür auch klar benannt, man wollte Weltreligion werden, was folglich auch geschah.

    Übrigens, schon Porphyrios Malchos hatte im 3. Jahrhundert sehr klar und deutlich genau deshalb das Christentum massiv angegriffen. Die Entwurzelung Jesu aus seiner jüdischen Religion und Kultur und dessen Angleichung an den Sol Invictuskult empfand er als Fälschung der gängigen Kulte um sich über diese Macht zu verschaffen, eine Vorausschau, die geradezu in prophetische Erfüllung gehen sollte.

    Wie dem auch sei, es ist für mich persönlich kein Problem dem Christentum offen und frei zu begegnen und es ist letztlich für mich nicht entscheidend aus welchen Wurzeln diese Religion ihr Dasein schöpft. Es ist eine legitime Religion. Doch man sollte eben auch zu seinen Wurzeln stehen können und genau hier sehe ich eben bei allen Religionen großen Klärungsbedarf und zugleich auch ein ehrliches Eingeständnis, dass eine jede Religion ein Kind ihrer Zeit, Umwelt, Kultur und Politik ist. Ich weiß natürlich auch, theologisch sieht ein Jeder seine Religion auf Gott begründet, da sind sich wohl alle Religionen so ziemlich gleich. Doch es ist nun einmal so, dass aus der historischen – wissenschaftlichen Sicht z.B. kein Judentum ohne Ägypten, Kanaan und Babylon denkbar wäre, das Christentum ohne Judentum und Hellenismus nicht existent wäre und der Islam ohne Judentum, Christentum und diverse arabische und persische Kulte nicht existent wäre.
    Eventuell gefällt es Gott den Menschen eine „Spielwiese“ verschiedenster „Offenbarungsreligionen“ anzubieten, um jeglichen religiösen Interessenslagen nahe zu kommen, wer weiß? Das ändert allerdings nichts daran, dass es bisher immer Menschen waren, die Religionen erschufen und es ändert auch nichts daran, dass es von allen Religionen auch immer schon Vorstufen / Vorläufer gab. Oder um mit Kohelet zu sprechen: „Es gibt nichts neues unter der Sonne, auch wenn man es manchmal meinen möchte…“.
    Religionshistorisch gesehen dreht sich die Menschheit nun schon seit Jahrtausenden im Kreis.

    Absalom

  10. #10

    Standard

    Lieber Isaak, man kann aus dem MÜSSEN auch ein DÜRFEN machen. Wie auch immer. Das geht aber jetzt am Thema vorbei.....

    Ebenso darf man, muss man aber nicht einer Meinung sein, aber auch dass geht am Thema vorbei, denn letztlich kenne ich niemand der 100 % mit anderen Meinungen konform ist und das ist gut so – eventuell oder auch nicht.

    Und letztlich bleibe ich dabei, es gibt nichts Neues unter der Sonne, dass kann man nun Glauben, Wissen oder in Freiheit ablehnen oder dem zustimmen, auch das geht am Thema vorbei….

    Es geht mir auch nicht um die Inanspruchnahme oder gar Zusprache für eine Religion, ich gehöre keiner Religion mehr an und aus meiner Sicht des Weltenbürgers und Gotteskindes empfinde ich jegliche Religion letztlich als verblendend, militant, menschenfeindlich und zutiefst ungöttlich. Dafür spricht die Geschichte der Menschheitsreligionen eine zu deutliche Sprache.

    Aber auch das wusste man bekanntlich schon seit grauen Vorzeiten.

    Wenn überhaupt, dann geht es um den Fall - die Sachlage: Religion - und ihre Entwicklungsgeschichte, um mehr eben nicht.

    Absalom


 

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