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  1. #1

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    Also bei mir ist es so daß ich zum einen ja eh der Ansicht bin daß Jesus keine "neue Religion" namens "Christentum" gründete noch vor hatte eine neue Religion zu gründen... sondern das Christentum (besser gesagt: Die vielen Christentume) menschlichen Konstruktion(en) ist/sind.

    Jesus sah sich, in meinen Augen, auch nicht als "Jude" im religiösen Sinne... er sah sich (imho) nicht gebunden an die damalige jüdische Religion (welcher Ausrichtugn auch immer) an.

    Wenn man so will so betrachte ich Jesus viel mehr als "die Wahrheit" selbst und "die Wahrheit selbst" ist nicht Anhängr irgendeiner Religion sondern viel mehr umgekehrt: Religionen versuchen "die Wahrheit selbst" abzubilden... und daß auch nur im aller günstigsten Fall.

    Und so sind die Christentume, in meinen Augen, eben genau dieser Versuch (bzw. eher: Konstruktion) "die Wahrheit selbst" die Jesus lehrte/war/ist, fortzuführen bzw. aufrecht zu erhalten.

    Wohlbemerkt: Im günstigsten Fall.

    Und das "Christ-Sein" wiederum entsprechend des jeweiligen Christentum abhängt.

    Sehen wir ja gut am Beispiel von @Sarandanon wieviel kirchliche Dinge er (für sich persönlich) da noch reinmischt von denen Jesus in den Evangelien aber entweder erst nie was sagte und falls doch dann eher Nebensächich... zB die Bedeutung seines Kreuztodes... oder aber auch daß man an die Bibel vollständig glauben soch müsse als sein Nachfolger (die es ja eh erst jahrhunderte nach seinem Tod gab) oder auch eine "Dreieinigkeit" war kein Thema bei Jesus...

    Das ist, in meinen Augen, einfach (früh)kirchliche Hinzufügungen die dann als "Zentrum" oder "Glaubens-Bedingung" von ihnen definiert wurden... Jesus defineirte diese in den Evangelien nicht... am (nicht)Glauben daran machen ich persönlich gar nichts aus... erst recht nicht wenn dies noch nicht mal von Jesus selbst sondern von Menschen jahrhunderte danach konstruiert -> deklariert -> definiert -> dogamtisiert wurde.

    Ich sehe viel mehr in den Evangelien "Transzendale Aussagen" die Jesus machte. Also Lehr-Aussagen, die über das Überlieferungswort in sich unweigerlich hinausgehen.

    Bestes Beispiel ist die imho irrige (frühkirchlich erfundene) Vorstellung und eigentlich Dogma daß man als "Nachfolger Jesus" alias "Christ" an alles an/in der Bibel glauben müsse man sonst nicht kein Christ/Nachfolger sein könne.

    Jesus lehrte sowas nicht und er konnte sowas auch gar nicht lehren weil es die Bibel (vor allem das NT) noch gar nicht gab.
    Derweil lehrte er uns bzgl. wie wir seine Lehre empfangen können eben daß wenn wir die Gebote Gottes halten der "Geist der Wahrheit" in uns Wohnung nehmen wird und uns dann belehren und erinnern würde.

    Ja, es ist gut daß diese Aussage Jesus in der Bibel überliefert wurde. Sie geht aber vor allem über sich selbst hinaus... eben "Transzendal".
    Wie einfach wäre es doch Jesus gewesen alles aufzuschreiben (bzw. lassen) und man dieses Geschriebene "Evangelium nach Jesus" als den ultimativen Leitfaden seiner Lehre dann haben würde.

    Aber das tat Jesus nicht. Sondern er setzte, im Gegensatz zu den "Schriftreligionen" (wie zB die Christentume), auf was anderes. Nämlich auf getätigte und gelebte Spirituallität. Motto: "Haltet euren Geist/Seele rein in dem ihr die Gebote haltet und empfängt somit vom Geist der Wahrheit die Belehrungen die ihr benötigt."

    Das letztendlche Ziel der Lehren Jesus ist in meinen Augen die Bewusstwerdung daß das Gott(es Reich) "inwendig in uns Selbst ist".

    Laut dem Apokryphischen Thomasenvagelium (welches für mich nicht mehr und nicht weniger Stellenwert hat als die 4 kanoischen) sagte Jesus (Vers 3):

    Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das
    Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch
    vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische
    euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von
    euch.
    Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet
    wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch
    nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut.“


    Das drückt in meinen Augen genau das aus was ich als das "Ziel" erachte von den Lehren Jesus.
    Es ist in meinen Augen ebenfalls das um was es bei Meister Eckhart geht. Und Ebenfalls bei Margareta Porete "Seelenmspiegel".


    Ich halte es zudewm unnötig und irrlevevant wie man die Menschen(seelewn) nennt die diesen Weg gehen.
    Die Bezeichnung "Christ" ist in meinen Augen nur Teil kirchlicher Konstruktionen. Jesus und seine Jünger nannten sich laut Überlieferung nicht so.

    Sicherlich war Jesus der Gesalbte Gottes das steht und stand für mich schon immer außer Frage. Genauso wie es für mich aber auch schon immer außer Frage stand daß es aber nicht nur "einen Gesalbten Gottes" gibt und gab.

    Der Glaube daran jedoch sagt gar nichts aus... daran glauben auch Dämonen (Mt 8, 29)

    Das kann man nun natürlich mehrdeutig intrepretieren.

    Diejenigen, die die Verbrennung von zB Margareta Porete zu verantworten hatten glaubten auch daß Jesus der Messias war...
    Und... was haben sie getan? Sie haben eine Gesalbte Gottes verbrannt (bzw. verbrennen lassen).

    Das nur als extremes Beispiel genannt wo man ja ganz deutlich sieht daß manm daran, an "veräußerlicht angenommen Glauben" manm echt absolut gar nichts ausmachen kann.

    Nein... es ist in meinen Augen schon die "die Frucht" an welcher man die Nachfolge Jesus erkennen kann... und nicht an den Glaubensbekenntnissen... Glauben kann man viel wen der Tag lang ist :-)

    Es gab und gibt in meinen Augen Menschen die glauben an all die Glaubensbeknntisse ihrer Kirchen... aber ihre Früchte waren/sind verderblich. Das kann man nicht abstreiten wenn man mit offenen Augen die "christliche Welt(geschichte)" betrachtet.

    Also kann man doch nicht ernsthaft behaupten daß daran das sog. "Christ-Sein" ausgemacht sein soll... an den "Glaubensbekenntnisen" oder?

    Hier im Forum konnte ich bei ausnahmslos jedem das erkennen was ich zunmindest als "Nachfolge Jesus" betrachte... und natürlich aber auch "Gestolpere" dabei :-)
    Schließ ich mich bei beidem übrigens nicht aus.

    Also ist für mich deswegen auch das Forum vorwiegend auch ein christliches als ein "nicht-Christliches".

    Mir ist der Titel "Christ" aber eigentlich Wurscht... ich benötige und beanspruche ihn einfach nicht... schon allein deswegen weil es eh Zig Unterschiedliche Verständnisse von "Christsein" existieren welche sich gegensdeitig auch widersprechen.

    Wenn jemand zu mir sagt: "Hey, Du.. ich bin Christ"... dann bin ich eigentlich genauso schlau wie vorher :-)

    "Nachfolger des Weges Jesus" ... das find ich eigentlich passender als Bezeichnung. Wobei natürlich das alleine genauso wenig aussaugt :-) Aber zumindest dieser Ausdruck nicht so vorbelastet wie die Titelvergebung "Christ".

    Denn jeder versteht unter "Christ" in Wahrheit was anderes oder zumindest oft.
    Bei "Nachfolger des Weges Jesus" muss man wenigstens nachfragen: "Was ist das?"

    lg Net.Krel :-)

  2. #2
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    Ich mag nochmal ein kleines Beispiel dafür geben, weshalb man heute das Christentum nicht so einfach definieren kann. Das Christentum hat ja in seiner Entwicklung einige Lehren als häretisch verworfen. Das fand immer in den Konzilen statt. Wenn wir in diesem Fall also von Christentum sprechen, dann sprechen wir letztlich nur von der rkK. Die rkK definiert das ja auch heute noch so, dass man nur innerhalb von ihr das Heil erwerben kann. Ein Altkatholik wie Sarandanon gilt deshalb genau wie ich als verdammt! Hat aber tatsächlich die rkK die Definitionshoheit darüber, was ein Christ ist, oder nicht? Ich denke nicht!

    Und wenn sie nicht die Definitionshoheit hat, wer hat sie dann? Die Protestanten? Die Evangelikalen? Irgend jemand anderes?

    Ich persönlich fühle mich zum Beispiel nicht an die Lehre der rkK gebunden, denn ich lehne in vielen Fällen die Lehre des Augustinus ab, der nun einmal in der rkK eine herausragende Rolle spielt und dem massiv Macht zugestanden wurde. Nur ein Beispiel: Ich lehne die augustinische Prädestinationslehre vollkommen ab und folge eher dem als Häresie verurteilten Semipelagianismus, wie ihn Johannes Cassianus entwickelte. Bin ich jetzt etwa kein Christ? Und das obwohl ich mich auf einen christlichen Lehrer berufe? Wer will das bestimmen?

    Ist ein christliches Forum nicht vor allem dazu da, um solche Fragen, die es immer schon im Christentum gegeben hat, nochmals neu zu erörtern? Ehrlich, mich ärgern solche beständigen Vorwürfe wie sie Mitleser immer wieder einbringt! Paulus darf man nicht kritisch betrachten, die Bibel darf man insgesamt nicht kritisieren...Warum? Ist der christliche Glaube nur dann christlicher Glaube, wenn er sich auf Paulus beruft und man ihm in allem blindlings folgt? Ist man nur dann Christ, wenn man die Bibel als unfehlbares Wort Gottes betrachtet? Wohlgemerkt die Bibel, wie sie ein katholisches Konzil zusammenstellte! Das soll für mich als nicht Katholik verbindlich sein? Warum? Warum nicht stattdessen die Apokryphen? Warum überhaupt Schriftliches? Warum nicht einfach nur praktische Nächstenliebe?

    In der Bibel heißt es, dass Gott in die Herzen der Menschen schaut (1. Samuel 16,7b) und wenn das stimmt, dann ist doch all unsere "verkopfte Definitionswut" obsolet und letztlich ohne Belang, denn dann kommt es eben auf die Herzenshaltung des Menschen an und nicht darauf, welcher Religion er sich nun persönlich zugehörig fühlen mag.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #3

    Standard

    Zustimmung @Das_Provisorium

    Mir ist aufgefallen daß das Forum aber echt leer geworden ist irgendwie oder bild ich mir das nur ein?
    Und die jüdischen Kommentare/User vermisse ich auch... sind die denn alle gegangen?

    Ist irgendwas passiert zwischenzeitlich außer dem Foren-Inhaber-Wechsel?

  4. #4
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Zustimmung @Das_Provisorium

    Mir ist aufgefallen daß das Forum aber echt leer geworden ist irgendwie oder bild ich mir das nur ein?
    Und die jüdischen Kommentare/User vermisse ich auch... sind die denn alle gegangen?

    Ist irgendwas passiert zwischenzeitlich außer dem Foren-Inhaber-Wechsel?



    Dem kann ich mich nur anschließen - und nehme ich den Namen des Forums, dann irritiert es mich erst recht, dass unsere jüdischen User nicht mehr dabei sein sollen! Denn SIE waren und sind ursprünglich Gottes begnadetes Volk und in ihnen liegen unsere Wurzeln! Jesus war Jude! Oft wirds vergessen....

    Zudem haben wir als Christen einen Missionsauftrag und ich frage mich, wie wir dem gerecht werden sollen, wenn wir als Forum jede ausgrenzen, die sich nicht zum christlichen Glauben bekennen, aber denn neugierig auf dieses Forum sind.
    Es stellt sich ja meist recht bald heraus, ob sie nur gekommen sind, um zu provozieren und zu stören - oder um uns kennenzulernen und uns Gelegenheit zu geben, das Gleiche mit ihnen zu tun!

    Mag sein, dass ich irgendwas wieder mal falsch verstanden habe - ich kann es nur hoffen. Denn Menschen auszugrenzen, weil sie keine Christen in wessen Sinne auch immer sind, ist ganz sicher nicht Jesu Intention gewesen - die Bibel ist voll davon, dass er grad die suchte, die ihm noch fern waren.....

    Ich kenne das Forum aus verschiendenen Zeiten - sicherlich gabs zwischendurch auch Phasen, in denen das Okkulte überhand nahm, und dass dem Einhalt geboten werden muss, ist völlig klar.

    Aber die übrige Ansicht kann und will ich nicht teilen - unsere jüdischen, aber auch suchenden "heidnischen" Mituser sollten hier genauso willkommen sein wie Christen. Das hat nichts damit zu tun, die eigene Position aufzugeben oder nicht klar zu benennen, im Gegenteil!

    Doch ein Forum vor anderen zu verschließen - das stößt mir mehr als sauer auf..... Und das verstehe ICH zumindest NICHT unter "Leben in der Nachfolge Jesu".

    Liebe Grüße

    Jamy

  5. #5

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    Zitat Zitat von Jamy Beitrag anzeigen
    Doch ein Forum vor anderen zu verschließen - das stößt mir mehr als sauer auf..... Und das verstehe ICH zumindest NICHT unter "Leben in der Nachfolge Jesu".
    Wobei ich nicht sagen wollte daß sich dieses Forum vor anderen verschließt... im Gegenteil sogar...

    Die Forenmoderation finde ich absolut OK und auch sehr Tolerant und offen... da gibt es nix zu meckern find ich.

    Aber wo und sind die jüdischen Beiträge und Kommentare/User nur hin? Und warum nicht mehr da? Komisch...

  6. #6
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    140

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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Wobei ich nicht sagen wollte daß sich dieses Forum vor anderen verschließt... im Gegenteil sogar...

    Die Forenmoderation finde ich absolut OK und auch sehr Tolerant und offen... da gibt es nix zu meckern find ich.

    Aber wo und sind die jüdischen Beiträge und Kommentare/User nur hin? Und warum nicht mehr da? Komisch...
    Da sich die jüdischen User abgemeldet haben, wurde der jüdische Thread lediglich unsichtbar gemacht und kann jeder Zeit wieder aktiviert werden, wenn sich User in dieses Thema einbringen wollen.

    @Jamy, dieses Forum ist offen für Christen, Heiden, Juden, Leser und Gäste! Ich kann mich nicht erinnern, dass hier bei Gnadenkinder irgend eine Gruppe von Menschen, egal welcher Konfession, ausgeschlossen wurde. Da hast du sicher etwas ganz falsch verstanden, oder bei mir steht jemand auf dem Schlauch, da ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie du zu einem solchen Eindruck kommen konntest.

    Gruß Alpha

  7. #7
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    Zitat Zitat von Alpha Beitrag anzeigen
    Da sich die jüdischen User abgemeldet haben, wurde der jüdische Thread lediglich unsichtbar gemacht und kann jeder Zeit wieder aktiviert werden, wenn sich User in dieses Thema einbringen wollen.

    @Jamy, dieses Forum ist offen für Christen, Heiden, Juden, Leser und Gäste! Ich kann mich nicht erinnern, dass hier bei Gnadenkinder irgend eine Gruppe von Menschen, egal welcher Konfession, ausgeschlossen wurde. Da hast du sicher etwas ganz falsch verstanden, oder bei mir steht jemand auf dem Schlauch, da ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie du zu einem solchen Eindruck kommen konntest.

    Gruß Alpha


    Ich habe mich auf einen Eingangspost von dir bezogen (und mich auch sehr gewundert, denn ich habe dich bisher ganz anders erfahren). Ich finde ihn jetzt nicht ad hoc nicht wieder, aber es spielt auch keine Rolle - ich bin froh, dass ich da einiges missverstanden habe und das Forum niemanden, der sucht, ausgrenzen will!

    Zu meiner sog. oder auch "Naivität": Ich schalte meinen Verstand keineswegs aus, doch meine Grundhaltung bezieht sich auf Jesu Worte: >Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht hineinkommen in das Reich Gottes<.

    Ich bin in vielen Bereich sehr leicht zu verunsichern, das stimmt - aber nicht in dem des Glaubens an meinen Herrn. Derzeit gehe ich durch weitaus mehr Täler als in meinem ganzen bisherigen Leben - doch unerschütterlich ist darin der Glaube an den Einen, der alles in Händen hält.

    Und dazu brauche ich keine Wissenschaft, keine endlosen und doch oft zu nichts führenden intellektuellen Diskussionen - dazu brauche ich im Grunde nur Ihn. Und Menschen, die mit mir im Gebet und Geist in Ihm verbunden sind.

    Oder habt ihr hier schon einmal erlebt, dass all eure wirklich klugen Worte (ich meine das überhaupt nicht ironisch, ich ziehe meinen Hut vor eurem Grips) zu irgendeinem Ergebnis geführt haben......? Wie sollte es auch aussehen, dieses "Ergebnis"?

    Denn das, das Ergebnis, das hat doch Jesus uns schon am Kreuz als Geschenk gemacht....

    In diesem Sinne Ihm anbefohlen und liebe Grüße

    Eure naive Jamy ;)

  8. #8
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    Zitat Zitat von Alpha Beitrag anzeigen
    Da sich die jüdischen User abgemeldet haben, wurde der jüdische Thread lediglich unsichtbar gemacht und kann jeder Zeit wieder aktiviert werden, wenn sich User in dieses Thema einbringen wollen.

    Gruß Alpha


    Dann tus doch! Das, was sie sagten und was sehr wertvoll war, gehört doch dazu - und es zeigt doch anderen Interessenten die Offenheit dieses Forums gerade auch für Juden (in unserer heutigen Zeit leider wieder bitter notwendig...)!

    Lass es stehen, was Alef und Helo und Co schrieben - es ist kostbar, denn es ist die Basis des ATs!

    Das Herausnehmen irritiert - mich auf jeden Fall, aber sicherlich auch andere.

    Bitte denk drüber nach.

    Gottes Geist anbefohlen

    Jamy

  9. #9

    Standard

    Ich persönlich glaube ja, wir müssen unterscheiden zwischen "unserem Glauben" und "der geistlichen Rechtslage". Ersteren halte ich für subjektiv, Berge versetzend und uns sogar mit anderen Religionen einend. Letztere betrachte ich als absolut, unveränderlich und maßgeblich. Ganz praktisch veranlasst diese Unterscheidung mich dazu zu glauben, dass es im Extremfall zu folgender Situation kommen kann: Ein guter Mensch glaubt, dass Jesus das größte Vorbild der Menschheit war, ahmt ihn nach und führt ein ethisch vorbildliches Leben und empfängt auch den Lohn seiner guten Werke (im Sinne von "du erntest, was du sähst"), ist aber dennoch nicht gerettet im biblischen Sinne zum ewigen Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Ein völlig sündenverstrickter Mensch hingegen, der in seiner Oberflächlichkeit und Stumpfsinn gar nicht in der Lage ist, sich selbst am moralischen Standard Jesu zu reflektieren, glaubt, dass Jesus Christus zur Vergebung seiner Schuld gestorben ist und er darum das ewige Leben Jesu erbt, empfängt ebenfalls den Lohn seiner (schlechten) Werke - ebenfalls im Sinne von ernten, was man säht -, ist aber in biblischem Sinne gerettet zum ewigen Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Wir, die wir als Mitmenschen diese zwei Personen beobachten, würden vielleicht denken, der sich ethisch korrekt verhaltende Mensch sei der Christ, der andere sei keiner. Das ist normal menschlich-logisches Denken, aber biblisch gesehen ist die Rechtslage anders:

    Der Mensch ist in Sünde gefallen und hat damit entschieden, für immer ohne Gott zu leben, denn das Leben mit Gott war und ist bis heute an die Unschuld geknüpft. Und genausowenig wie eine Frau, die ihre Unschuld verloren hat, wieder eine Jungfrau werden kann, kann der Mensch, nachdem er einmal in Sünde gefallen ist, wieder unschuldig werden. Wir sind also verloren. Das ist die Rechtslage. Heil, ewiges Leben, Einheit mit Gott bedürfen der Unschuld - und kein Mensch ist unschuldig! Außer Jesus, wenn man der Bibel glaubt. So ist - rein rechtlich - auch nur Jesus in der Lage, heil zu sein, ewig zu leben und eins zu sein mit Gott. Es steht rechtlich auch nur ihm zu, weil ja nur er die Rechtsbedingung (Unschuld) erfüllt hat. Darum kann es ihm aber auch keiner mehr wegnehmen, nicht mal Gott, denn es ist schlichtweg sein gutes Recht; seine Unschuld hat es VERDIENT.

    Nun mag es vielleicht sein - das will ich gar nicht bestreiten -, dass ein Mensch auch ungeachtet dieser Rechtslage Heilsein und Einheit mit Gott ERLEBEN kann, so wie ja auch ein Dieb sich im Besitz größten Reichtums erleben kann ... aber er wird es nicht behalten können. Alles, was ihm rechtlich nicht gehört, wird er am Ende, wenn sich die Rechtslage der Welt aufklärt, zurückgeben müssen. Aus meiner Sicht sind wir also alle rechtskräftig am Ar**h. Die einzige Chance, die ich sehe, besteht in a) der Anerkennung dieser Rechtslage als Grundvoraussetzung für b) der Annahme, dass die Gebete Jesu (des einzig Unschuldigen und einzig Gottgleichen) ebenso autoritativ sind wie das Wort Gottes selbst, welches die gesamte Schöpfung in Existenz gesprochen hat. Wenn dem so ist, dann hat Jesus mit seinem Gebet in Johannes 17,11 mein Leben neu in Existenz gesprochen und die Bibel nennt mich zurecht eine "neue Schöpfung". Das Gebet in Johannes 17,11 lautet: "... Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen (= deine Identität = ewiger Gott), den du MIR gegeben hast, dass sie eins seien wie wir". Mit diesem Gebet hat Jesus "sie" in seine eigene Identität und damit in seinen persönlichen Rechtsanspruch mit hinein genommen. Wie Jesus selbst "sie" definiert, also die, von denen er spricht in Abgrenzung zu denen, von denen er nicht spricht, lässt sich in Johannes 17 auch recht genau nachlesen ... :)

    Für mich ist ein Christ jedenfalls einer, der die geistliche Rechtslage erkannt hat und aus den vielen unrechtmäßigen Wegen zum Heil (neben den vielen Wegen zum Unheil natürlich) den rechtsgültigen Weg zum Heil gewählt hat. Ohne Erkenntnis der geistlichen Rechtslage ist nur eine Unterscheidung zwischen Heilsweg und Unheilsweg möglich, nicht aber zwischen rechtmäßigem (= beständigem) und unrechtmäßigem (= vergänglichem) Heilsweg. Und die Anerkennung der Rechtslage beinhaltet konsequenterweise nun mal die Sündenfreiheit Jesu und die Auferstehung zum ewigen Leben (denn wäre Jesus unschuldig und nicht auferstanden, wäre Gott seinem eigenen Rechtsmaßstab nach ja ungerecht; ebenso wenn Jesus schuldig wäre und trotzdem auferstanden; wäre Jesus hingegen schuldig und nicht auferstanden, wäre Gott seinem eigenen Rechtsmaßstab nach zwar gerecht, allerdings wäre Jesus dann genauso verloren wie wir und es gäbe für den Menschen inklusive Jesus nach wie vor keinen Weg zurück in die Einheit mit Gott).

    Sind meine Gedanken verständlich? (Keine Ahnung, ob sie richtig sind, aber so verstehe ich das Ganze halt).

    Lieben Gruß
    S.

  10. #10
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    Hallo liebe FrauShane,

    auch das Provisorium mag dich hier herzlich willkommen heißen! Schön das du da bist!

    Über das, was du als geistliche Rechtslage bezeichnest, ließe sich auch trefflich streiten, ähh, ich meine kontrovers diskutieren:-)

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann meinst du mit der geistlichen Rechtslage wohl die paulinische Meinung, dass nur der Glaube rettet und die Werke nutzlos sind, oder? Also quasi so, dass die besten Werke nichts nutzen, wenn man nicht den rechten Glauben hat und man eine ziemliche miese Type sein kann und trotzdem gerettet wird, wenn denn nur das Bekenntnis stimmt.

    Weißt du, ich persönlich glaube das nicht und ich will dir auch sagen, weshalb ich das nicht glaube. Dazu möchte ich mal Jesus zitieren:

    Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. (Matthäus 16,27)

    Oder auch...

    Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. (Matthäus 25,40)

    Oder auch...

    Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. (Matthäus 7,21)

    Ich denke bei Jesus liegt das Hauptaugenmerk doch recht eindeutig auf dem Tun und zwar auf dem Tun aus rechter Gesinnung und diese Gesinnung tut nicht etwa deshalb, weil sie sich das Himmelreich verdienen will, sie tut, weil sie tut - es entspricht ihrem Wesen!

    Das aber allein nur der Glaube, oder das richtige Bekenntnis retten würde, lese ich nirgendwo bei Jesus, das hat später dann der Paulus eingeführt, der Jesus nie persönlich gekannt hat.

    Genauso ist der Gedanke der Erbsünde keine Lehre Jesu, sondern, inspiriert von einzelnen Aussagen des Paulus, mehr oder minder eine Erfindung von Augustinus, der, nebenbei gesagt, auch die ewige Verdammnis erfunden hat.

    Weißt Du, das sind ja genau die Dinge, über die ich hier gerne sprechen mag, aber dabei habe ich grundsätzlich immer ganz ganz schlechte Karten, weil es heutzutage halt normal geworden ist, dass das Christentum mit solchen Vorstellungen identifiziert wird, wie eben die Vorstellung, dass nur allein der Glaube retten würde, dass es eine Erbsünde gäbe, oder sowas wie die ewige Verdammnis.

    Ich habe wirklich sehr intensiv über diese Dinge nachgedacht, weil ich sie einst auch völlig unkritisch übernommen hatte, aber heute denke ich eben anders darüber und damit bin ich auch nicht allein, aber wir sind ganz eindeutig in der Minderheit.

    Trotzdem lohnt es sich doch einmal neu darüber nachzudenken und sich die Frage zu stellen, ob das denn wirklich alles so richtig sein kann, wie es uns erzählt wird. Und genau dafür ist doch solche ein Forum wie dieses hier da, findest du nicht?

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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