Danke Bonnie für deine Gedanken, an denen ich gerne teilnehme.
Hier nun zusammengefasst, was mich immer wieder über die Tage hinweg so in Gedanken bewegte. Einiges ist gleich, einiges etwas anders.
Ja, ich mag es auch, wenn bei uns Gäste ihre Schuhe ausziehen, obwohl wir dann auch schon mal ein Becken geholte hatten, damit der Gast seine Füsse waschen konnte…..
Mose, und auch Josua werden also aufgefordert, ihre Schuhe auszuziehen.
Die Begründung scheint simpel zu sein: Der Boden ist heilig. Heiliger Boden… wie gerne würden wir doch einen solchen Ort wissen und kennen. Was würden wir nicht alles aus ihm machen, sicher eine riesige Pilgerkirche oder zumindest Pilger-Stätte darum bauen. Beispiele gibt es genügend in Israel, wo gewisse Quadratmeter regelrecht abgeküsst werden.
Was macht den heiligen Boden aus? Sicher, es ist die Gegenwart des Ewigen, das sich Offenbaren Gottes gegenüber dem Mensch, das eine heilige Atmosphäre gibt.
Wir wissen ja alle, Gott ist nicht an einen Ort gebunden, sondern ist immer dort, wo man IHN sozusagen eintreten lässt. „Heiliger Boden“ müssen wir uns deshalb nicht suchen, sondern ihn erkennen, denn Morgen schreitet ein Tier darüber, knappert da am Dornbusch, wie wenn nichts gewesen wäre.
Daraus folgt dann aber, dass man seine "Schuhe" auszieht. Ja, Schuhe sind was bequemes, schützendes, bewahrendes, und sie haben ihre Berechtigung. Wer will schon auf steinigen Strassen barfuss gehen?
Aber hier betreten wir eine andere Ebene. Gott fordert, die Schuhe auszuziehen. Was sind denn unsere „Schuhe“ in der Gegenwart Gottes?
Schuhe, wie gesagt, geben ein Gefühl der Sicherheit, geben Schutz vor dem Anstossen, oder gar von Bissen kleiner Tiere.
Schuhe sind wie unser „Glaubensmodel“. Wir glauben, und das hat eine bestimmte Form und Norm. Wir äussern es in einem Glaubensbekenntnis und meinen zu wissen, wie Gott sei. Es gibt Sicherheit. Sicherheit, dass man gar nicht mehr wagt, barfuss zu gehen.
Aber genau in diesen zwei Passagen, wo Gott auffordert, die Schuhe auszuziehe, beginnt was besonderes, was man nicht denkt. Mose wird berufen, einen Weg zu gehen, den er nicht weiss. Aus dem „wohlbehütet“ sein bei Jitros, dem Priester und seiner eigenen Frau wegzugehen in eine ungewisse Zukunft (und Mose hatte dann ja auch schon die Ausreden bereit) mit einem Auftrag, dem er sich nicht gewachsen fühlt.
Mose merkt da auf einmal, wie sich heiliger Boden anfühlt. Nein, nicht durch falsche Informationen durch Schuhwerk, die sich bequem an den Fuss angepasst haben, sondern direkt auf der Haut. Sand, Steine, vielleicht auch eine stechende Distel dazu auf dem steinigen Berg.
Und Mose nimmt wahr, wie Gott ist, und verhüllt sein Angesicht und fürchtet sich, Gott zu schauen. Warum fürchtete er sich? Weil er vielleicht ein schlechtes Gewissen hatte? Ich denke eher weniger dies, sondern diese Heiligkeit ihm buchstäblich in die Knochen fuhr (wenn man das so sagen kann). Im Erleben „schaut“ udn erkennt Mose seinen Gott, den Gott seiner Väter.
Den Ewigen in unserem Leben, auf unserem Lebensweg begegnen, wirkt Veränderung, wenn wir uns die Schuhe dabei ausziehen. Aber auch eine tiefe Ehrfurcht vor diesem einen einzigen mächtigen Gott und Schöpfer.
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