Wohin entwickelt sich das Christentum?
Liebe Gnadenkinder,
ich denke wir sind uns hier ja weitestgehend einig, dass es DAS Christentum nicht wirklich gibt, also keinen wirklich breiten Konsens bzgl. der Lehrinhalte, dem Verständnis der Schrift, der Gewichtung einzelner Glaubensgrundsätze und ähnlichem.
Nun hatte ich andernorts den Eindruck gewonnen, dass sich viele Christen zwar ganz selbstverständlich der jüdischen Wurzel, aus der sie ja quasi entspringen, bewusst sind, aber dass das Christentum auch ganz wesentlich vom Platonismus, Aristotelismus und nicht zuletzt Neuplatonismus geprägt ist, wird ganz gerne nur nebensächlich betrachtet.
Außerdem habe ich gehört, dass es angeblich so etwas wie einen „Trend“ geben soll, dass wieder verstärkt die jüdische Wurzel des Christentums betont wird. Man macht dies wohl daran fest, dass in Foren auch Christen immer häufiger Jeschuah anstatt Jesus, oder G’tt, anstatt Gott schreiben und verstärkt der Tatsache Rechnung getragen wird, dass Jesus eben Jude war.
Das geht wohl teilweise soweit, dass die „klassisch christlichen Feiertage“ abgelehnt werden, weil sie heidnischen Ursprungs sind und stattdessen z.B. das Laubhüttenfest gefeiert wird. Oder das man sein Geschirr nach für Milch und Fleischspeisen getrennt nutzt usw.
Nun meine Fragen: Beobachtet ihr das auch? Würdet ihr eine solche Entwicklung begrüßen, oder würdet ihr im Gegenteil vielleicht sogar eher gerne den „griechischen Geist“ des Christentums stärker in den Vordergrund rücken sehen? Oder ist das am Ende vielleicht auch völlig egal und das Christentum soll gefälligst so bleiben wie es ist? Muss es sich denn überhaupt verändern und wenn ja, wohin? Habt ihr diesbezüglich vielleicht Erwartungen vom nächsten Papst?
Also meine Stellung dazu ist ja schnell erklärt und ihr kennt das Provisorium ja mittlerweile auch. Ich wünschte der neue Papst würde Eckhart rehabilitieren und es käme zu einer Renaissance seiner christlichen Philosophie und in Folge zu einer religionsübergreifenden Einheit aller Gläubigen auf unserem schönen Erdenrund...
Na ja, wünschen darf man sich das ja;-)
Und ihr? Wie würde euer „ideales Christentum“ aussehen? Lasst uns doch mal träumen...
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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