Ich wollte früher auch den Jakobsweg gehen, kam aber nicht dazu, weil ich studien-, wehrdienst- oder jobbedingt nicht im Frühling oder Herbst wochenlang weg konnte. Das wollte ich schon, bevor es "in" wurde. Mir ging es auch nicht um das Erlebnis oder dass ich etwas zu erzählen hätte, sondern ich erhoffte mir durch die langen körperlichen Strapazen zur Ehre Gottes eine Art ... ich weiß nicht, wie ich sagen soll ... Gefühl der Erfüllung, Erleuchtung, irgendwie ein bisschen Offenbarungserlebnis ... das klingt jetzt wohl alles blöd und missverständlich. Aber da mir die traditionellen Formen der Religionsausübung wie der Gottesdienstbesuch nichts mehr gaben, hoffte ich durch den Jakobsweg wieder einen Inhalt für meine innere Leere zu finden. Ich wollte das machen und finden, was jahrhundertelang Myriaden von Pilgern gemacht und gefunden hatten.

Mittlerweile habe ich allerdings das Interesse am Jakobsweg verloren, da ich mir spirituell nichts mehr von ihm erwarte und auch keine Lust habe, mit einem Haufen Touristen, die das nur machen, weil es gerade "in" ist, aber mit Religion eigentlich gar nichts am Hut haben, durch die Gegend zu latschen.

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Wenn man seine koerperlichen grenzen kennenlernen will sollte man mal joggen gehen, fuer jemanden der das noch nie gemacht hat wird das nicht lange aushalten - wandern hingegen ist eine sache, die auch der untrainierteste schaffen kann
Hast Du Wehrdienst geleistet und dabei Märsche über Distanzen von ca. 30 km mit ca. 20-25 kg Gepäck am Rücken gemacht?