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  1. #1
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    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    hey, provisorium
    du hast mich in deinem beitrag falsch zitiert. ich hab nie geschrieben das "gott über der zeit ist" (das hattest du gesagt) sondern ich hab geschrieben "wenn gott sich nie zeigt".
    das wollt ich nur nochmal richtig stellen...
    Ja, du hast völlig Recht. Dieses "Er ist über der Zeit..." muss von meiner vorhergehenden Antwort an dich gestammt haben und diese fünf Worte müssen sich dann wohl aus Versehen, irgendwie mit in dein Zitat geschummelt haben.

    Du hattest aber nur geschrieben:

    wenn er sich nicht zeigt und sowieso nie iwo eingreift...wozu gibts den dann überhaupt. wieso soll ich mich an die "gebote" und regeln von jemandem halten, mir von dem "was sagen lassen" wenn der mich ignoriert...verstehst du. verschwende ich meine zeit vll für iwas das es gar nicht gibt?
    Sorry, dass war keine Absicht und ändert zum Glück ja auch rein gar nichts an meiner Antwort an dich und auch der Sinn deines ursprünglichen Zitates bleibt davon ja eigentlich unberührt....

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    in den letzten tagen gabs so einige momente wo ich gedacht hab mein leben ist echt ein einziger witz. gott muss nen schwarzen humor und viel sarkasmus haben. ich hab mich drüber geärgert, war traurig dann wieder sauer. und ich dacht so: kann nicht endlich mal iwas einfach mal gut laufen. oder direkt klappen ohne umwege und diskussionen. ich meine bei anderen leuten ist das doch auch so. die scheinen immer glück zu haben, denen fällt alles einfach so in den schoß ohne das die gross was dafür tun müssen. wieso kanns bei mir nicht mal so sein.
    Was genau wünschst du dir denn da und inwiefern soll Gott dafür sorgen? Und meinst du, dass diese Menschen, von denen du annimmst, dass ihnen alles in den Schoß fallen würde, von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst? Also das quasi Gott dafür sorgt, dass sie es im Leben leichter und andere schwerer haben?

    Wäre Gott dann nicht zuvorderst so etwas wie ein "Produzent für persönliches, weltliches Lebensglück und Erfolg? Und wäre das nicht insofern etwas doof, weil es sich in dieser Welt doch nun einmal so verhält, "dass des einen Freud, des anderen Leid ist"?

    Ich meine, wenn zum Beispiel zu deinem persönlichen Lebensglück eine ganz bestimmte Arbeitsstelle gehören würde, oder ein ganz bestimmter Partner, dann bestände doch durchaus die Möglichkeit, dass jemand anderes, aufgrund der Erfüllung deines Glückes, unglücklich werden müsste, weil er sich die gleiche Arbeitsstelle, oder den gleichen Partner gewünscht hat.

    Das sind jetzt nur zwei Beispiele unter vielen Milliarden, denn die Welt ist ja sehr komplex! Wir haben zurzeit eine Weltbevölkerung von rund 7Milliarden Menschen und es werden immer mehr. Und da auch die Schere zwischen arm und reich immer größer wird, sehe ich es persönlich ja schon als großes Glück an, dass ich in ein Land geboren wurde, in dem ich meine essentiellen Grundbedürfnisse, wie essen und wohnen, noch recht einfach befriedigen kann...

    Die Frage ist halt, in was für eine Lebenssituation werde ich hineingeboren? In welche Familie? Meinen die es gut mit mir, oder erfahre ich keine Liebe? Dann, was sind meine Talente, meine Interessen, mein Potential und meine Grenzen und inwiefern kann ich die leben und entwickeln? Fühle ich mich überfordert, oder werde ich gefördert? Wer sind die Menschen, denen ich in meinem Leben begegne? Sind sie gut zu mir, oder nicht? Und bin ich gut zu ihnen, oder sind sie mir egal?

    Das sind alles Fragen, die das "Lebensschicksal" berühren und mal ehrlich, geht es dabei (auf die Weltbevölkerung hin betrachtet) wirklich fair zu? Ich denke nicht!

    Kinder aus reichen Familien studieren z.B. viel häufiger, als Kinder aus armen Familien. Sie haben ganz einfach bessere Voraussetzungen. Das Kind eines Bauern aus Bangladesch lebt mit großer Sicherheit unter viel schwierigeren äußeren Bedingungen, als der Millionärssohn aus Los Angeles.

    So und jetzt die große Frage: Wenn es in der Welt so ungerecht zugeht und die Menschen unter so stark unterschiedlichen Voraussetzungen in die Welt geboren werden, ist dann in der Welt das, was wir Gott, oder Gerechtigkeit Gottes, nennen, erkennbar? Offensichtlich nicht, oder? Also jedenfalls nicht in den äußeren Bedingungen! Und wenn wir nun aber Gott in den äußeren Bedingungen, in der Welt, in den unterschiedlichen Lebenssituationen und deren Voraussetzungen suchen, werden wir ihn dann finden?

    Die Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten! Aber wenn man auf die Lebenssituation anderer Menschen schaut und diese dann mit der eigenen vergleicht und dann wähnt, dass den einen alles in den Schoß fallen würde und man selbst immer den Kürzeren zieht, dann richtet man seinen Blick, seine Aufmerksamkeit, seine Sinne doch auf die Welt und damit auch auf die Ungerechtigkeit der Welt! Ist es dann verwunderlich, wenn man überall nur Welt (und ihre Ungerechtigkeit), aber nirgendwo Gott findet?

    Ich meine, wenn ich eine ganz bestimmte Vorstellung davon habe, wie mein Leben aussehen soll und dabei z.B. auf das Leben eines anderen Menschen schaue und mir denke "ja, genau wie dieser Mensch da wohnt, so will ich auch wohnen", oder "diesen Job, den dieser Mensch da macht, den will ich auch machen", oder "so wie das Provisorium ausschaut, so will ich auch unbedingt ausschauen" (;-)), oder, "so verliebt wie dieses Pärchen da drüben ist, so will ich es mit meinem Partner auch unbedingt sein", dann lebe ich in Vorstellungen, Wünschen und Sehnsüchten und daran ist auch gar nichts auszusetzen, aber was glaubst du finde ich dann? Gott? Oder eben nur meine Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte, die dann auch noch auf eine ganz bestimmte Art und Weise real werden sollen?

    Weißt du, heutzutage wird doch für alles Mögliche Werbung gemacht und in den Medien wird uns tagtäglich vorgeführt, wie das Leben sein könnte, oder sogar, wie es sein müsste. Man verspricht uns besonders weiße Wäsche, wenn wir ein ganz bestimmtes Waschmittel benutzen, besonders strahlende Zähne, wenn wir die Zahnpasta von Firma XY kaufen und die Zahnbürste von Dr.Best benutzen.

    Der Urlaub wird angeblich nur dann so richtig schön, wenn wir uns zuvor auf einem bestimmten Internetportal die Hotelbewertungen angeschaut haben und nur dann wird alles prima, wenn wir bei der angeblich sichersten Fluggesellschaft den Flug gebucht und bei Versicherung XY eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben. Und am Urlaubsort angekommen merken wir dann, dass es doch das Wetter war, das hätte besser sein müssen, damit wir den Urlaub so richtig toll gefunden hätten.

    Überall verspricht man uns etwas und weckt Erwartungen und Wünsche in uns und wir meinen dann sehr häufig, dass erst einmal "das und das" geschehen müsste, damit man so richtig glücklich sein könnte.

    Zum Beispiel muss man erst einmal die große Liebe finden, damit alles super werden kann und dann hat man die große Liebe gefunden, aber so richtig super ist es dann längerfristig leider doch nicht. Also denkt man, dass man die große Liebe erst einmal heiraten muss und dann wird das Leben bestimmt spitze. Aber dann ist man verheiratet und trotzdem ist nicht alles toll. Also, so denkt man sich, müsste man vielleicht noch ein eigenes Haus bauen und Kinder haben und dann wird das Leben erst so richtig sinnvoll! Und dann baut man ein Haus und es kommen die Kinder, aber mit Haus und Kinder, dann auch neue und andere Sorgen. Da wird einem klar, dass das Glück erst dann ins Leben einziehen kann, wenn die Kinder erst einmal ausgezogen sind, aber dann sind die Kinder weg und das Haus dann so still und wenn man in sich hineinhorcht, dann ist man immer noch nicht froh...

    Immer erwartet man das Leben und das Lebensglück in Verbindung mit einer ganz bestimmten Situation und man glaubt, man müsste die Situation nur herstellen, oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen und dann muss das Glück doch kommen! Aber das Glück ist ein unsteter Geselle und zudem noch eine treulose Tomate und wenn es dann tatsächlich mal da ist, verschwindet es nicht selten auch ganz schnell wieder....

    Noch ein letztes Beispiel: Wenn man sich einen Wunsch erfüllt (beispielsweise beim shoppen), dann ist das Glück ja häufig kurz mal da und es fühlt sich auch richtig gut an! Aber schon bald ist das, was man sich gewünscht und dann auch erfüllt hatte, plötzlich normal und gewöhnlich geworden und dann sind da auf einmal wieder andere und neue Wünsche in uns drin und auch die kann man natürlich zu befriedigen versuchen, aber trotzdem wird man nicht so richtig satt - das Glück ist irgendwie flüchtig!

    Kennst du sowas? Also ich kenne sowas! Und ich hab' dann irgendwann gemerkt, dass das Glück nicht außerhalb von mir sein darf, sonst rinnt es mir durch die Finger! Es darf nicht irgendwo da draußen und an ganz bestimmte Voraussetzungen gebunden sein, die ich erst erfüllen muss, um es immer und ganz nah bei mir haben zu können....

    Das Glück darf also nicht abhängig sein von mir und meiner Lebenssituation und auch nicht von den Menschen, die da sind, oder auch nicht (mehr) da sind. Ja das Glück darf nicht einmal an meine Emotionen und Befindlichkeiten gebunden sein, sonst werde ich es niemals finden (das Provisorium ist nämlich sehr launisch...). Also das Glück darf auf keinen Fall von meinem Glück abhängen, es darf mit Glück gar nichts zu tun haben! Es muss sich finden lassen, ganz egal was gerade ist, es muss einfach da sein!

    Und wie wir alle wissen (wir Unglücklichen ;-)), ist das Glück nicht einfach immer so da. Und also kann es nicht das Glück sein, dass mich wirklich nachhaltig froh machen kann, ganz egal, was mir die Werbung und die Welt da draußen auch versprechen und an Träumen in mir wachrufen mag. Friedrich Nietzsche hat dazu mal ein tolles Gedicht geschrieben:

    O Mensch! Gib acht!

    Was spricht die tiefe Mitternacht?

    "Ich schlief, ich schlief -,

    Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -

    Die Welt ist tief,

    Und tiefer als der Tag gedacht.

    Tief ist ihr Weh -,

    Lust - tiefer noch als Herzeleid:

    Weh spricht: Vergeh!

    Doch alle Lust will Ewigkeit -,

    - will tiefe, tiefe Ewigkeit!"


    Da ist etwas in uns Menschen, dass nach Ewigkeit dürstet. Nietzsche nennt es Lust und das ist gut gesagt, aber das Provisorium sagt es besser und nennt es Leben, nennt es Sein. Wenn wir uns nach Glück sehnen, dann sehnen wir uns nach einem glücklichen Leben, wenn wir glücklich sind, dann sind wir es in einem dieser wunderbaren Momente unseres Lebens, unseres Seins und sind es nie losgelöst vom Leben und vom Sein. Das Leben, jeder einzelne seiner Momente, ist das edelste Geschenk, das wir besitzen. Und Meister Eckhart hat einmal gesagt:

    Der gegenwärtige Augenblick ist das Fenster, durch das Gott in das Haus meines Lebens schaut.

    Und darum ist der gegenwärtige Augenblick, ganz egal wie ich ihn selbst gerade empfinden mag, losgelöst von allem Glück und Unglück meiner Existenz, auf immer gleiche Weise mit Gott verbunden und bin ich selbst auf immer gleiche Weise mit ihm verbunden, denn er schafft mein Sein und ist der Schöpfer allen Lebens. Und darum suche ich nicht zuvorderst das Glück, suche keine glücklichen Momente, sondern ich suche in jedem Moment Gott und sein Angesicht, wie er in das Haus meines Lebens schaut. Und das ist meine Lust, die nach Ewigkeit verlangt...

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    und ja, ich hab erwartungen an gott. hat die nicht jeder? oder bin ich der einigste mensch auf der welt der erwartungen hat? wohl kaum. andererseits hat gott ja auch erwartungen an den menschen oder? warum darf ich dann nicht auch erwartungen haben?
    Also ich persönlich habe noch keinen Menschen kennen gelernt, der keine Erwartungen hätte. Ich persönlich sehe das Problem deshalb gar nicht so sehr darin, dass man bestimmte Erwartungen hat, sondern darin, dass man sich von seinen Erwartungen abhängig macht.

    Wenn du sagst, dass Gott ja auch von dir etwas erwartet und du meinst damit zum Beispiel das Einhalten bestimmter Gebote, dann würde Gott doch seine Beziehung zu dir von der Einhaltung dieser Gebote abhängig machen. Und ein Gott, der sich von irgendetwas abhängig macht, wäre doch ein unfreier Gott und ein unfreier Gott ist doch irgendwie nicht so richtig göttlich, oder?

    Das ganze Thema berührt natürlich die Frage nach dem Gottesbild, also welches Bild wir von Gott haben und daraus resultieren dann sowohl die Erwartungen die wir an ihn haben, also auch die Erwartungen, die er an uns hat.

    Abschließend lässt sich das, fürchte ich, deshalb leider nicht beantworten. Das ist Glaubenssache und insofern wird das jeder ein bisschen anders sehen.

    Ich persönlich erwarte von Gott das er da ist und das er gerecht ist und das ich lernen kann, mir seiner Gegenwart bewusst zu werden. Und das unabhängig davon, wie es mit mir gerade steht. Halt so, wie es in meiner Signatur steht.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    ich spüre nix davon das gott immer da ist. bin ich jetzt unfähig und dumm oder ist gott vll eben nicht immer da? aber ich sag ja, vll ist auch alles an was ich bis jetzt geglaubt hab oder was ich bis jetzt (angeblich) "mit" gott erlebt hab einfach nur zufall und einbildung.
    Darf ich fragen, inwiefern du Gott spüren magst? Also da hast du doch bestimmt auch irgendwelche Erwartungen, oder?

    Also ich persönlich hatte Gott zunächst immer nur in meinen Gedanken gegenwärtig gehabt, habe also immer wieder mal an ihn gedacht und mich gedanklich mit ihm auseinandergesetzt. Zum Beispiel im Gebet, oder wenn ich über irgendwelche Bibelstellen nachgedacht habe. Oder auch im Gottesdienst und in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, fühlte ich mich ihm nah.

    Dann kam es durch Verquickung verschiedenster Umstände, die hier zu erzählen jetzt den Server der Gnadenkinder lahmlegen würde, zu einer absoluten Leere in mir. Da habe ich auch rein gar nichts mehr gespürt, noch gefühlt. Dieser Umstand war das Allernützlichste, was mir passieren konnte, aber das habe ich damals leider noch nicht gerafft und so habe ich erst einmal jahrelang an mir selbst "herumgedoktert", um zumindest irgendwas zu spüren. Das gelang sogar recht erfolgreich, führte aber zu schrecklichsten Nebenwirkungen, mit immer wiederkehrenden depressiven Phasen.

    Den Gott in meinen Gedanken hatte ich aber immer festgehalten und zwar so, wie man es mich gelehrt hatte, also im christlichen Kontext. Leider wurde dieser Gott dann für mich persönlich aber immer unglaubwürdiger, zumindest hinsichtlich der Lehre, mit der er im "gewöhnlichen Christentum" verbunden ist. Und dann führte mich ein glücklicher Zufall zu Eckhart und der meinte einmal:

    "Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott, den wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch der Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken der Menschen und allen Kreaturen".


    Das war für mich persönlich der "Startschuss" zu einer anderen, neuen Gottesbeziehung". Fortan habe ich mir jedes Bild von Gott verboten, also Gott mit keinem Bild mehr identifiziert. Viele sagen ja, dass Gott die Liebe ist und ich habe auch gar nichts dagegen, aber für mich persönlich ist Gott nicht die Liebe, also er ist nicht mit der Liebe identisch. Ich glaube, dass Gott über der Liebe ist und das man über Gott immer nur aussagen kann, was er nicht ist. Das ganze nennt sich dann "negative Theologie", spielt aber eigentlich keine Rolle!

    Wichtiger sind mir meine bewussten Zeiten des Gebets geworden und da folge ich einer alten christlichen Tradition, die unter den verschiedensten Namen bekannt ist. Mal nennt es sich das Ruhegebet, oder die Hesychasten nennen es das Jesusgebet, wieder andere das Herzensgebet, oder das kontemplative Gebet.

    Also "call it whatever you want" es ist jedenfalls ein meditatives Gebet. Dabei hält man also die Klappe und geht in die Stille und horcht in sich hinein, was zu Beginn ausgesprochen schwierig ist, weil es in einem so unfassbar viele Gedanken gibt, die man immer wieder kurz, aber bewusst "verscheuchen" muss (also man lässt sie kommen und gehen, ganz ohne Gewalt) damit man mit der Zeit zunehmend gar nichts mehr denkt, leer wird.

    Und in dieser Leere, geschieht dann das Wunder. Wenn man selbst gar nichts mehr will, noch weiß, noch denkt oder glaubt, wird etwas Neues in einem geboren. Ich kann dir nicht sagen was, oder wie man es verstehen, oder verbildlichen könnte, aber es ist etwas Wesenhaftes! Es ist sowas wie Friede und heitere Gelassenheit, etwas wirklich Schönes!

    Und es geht auch nicht mehr weg. Es ist einfach da. Und es ist tatsächlich mehr, als nur ein Gedanke...

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    ich hab so viele weise antworten bekommen und trotzdem...ich fühle nix davon ich bin ja jetzt schon länger in foren unterwegs die sich mit solchen themen beschäftigen. und sehe leute die sich richtig fetzen wegen "gott". es kommt mir alles so sinnlos vor. menschengemacht und falsch. aber vll gehts ja auch nur mir so.
    Dazu habe ich in Post #5 schon so einiges geschrieben und mag mich jetzt nicht wiederholen, weil dieser Post sowieso schon wieder so unfassbar lang geworden ist und ich noch ewig weiter reden könnte, weil ich eigentlich noch gar nicht so richtig auf den Punkt gekommen bin!

    Aber, liebe Liliy, mach dich bitte nicht zu verrückt. Du machst das alles schon ganz richtig so! Du stellst ehrlich deine Fragen und suchst nach Antworten und mehr kann kein Mensch und kein Gott von dir verlangen.

    Viele Fragen beantworten sich erst mit der Zeit, manche vielleicht auch niemals, aber vielleicht kannst du ja darauf vertrauen, dass deine Fragen nicht ungehört in den Tiefen des Weltalls verschallen, sondern das sie wirklich gehört werden und auch beantwortet, wenn die Zeit dafür gekommen ist und du selbst offen dafür bleibst?

    Ich wünsche dir dafür jedenfalls das Allerbeste!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2
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    hi liebes provisorium :)

    wow... eine sehr lange antwort. da hast du dir viele gedanken gemacht und vor allem viel zeit genommen für mich kompliziertes und (auch oft) launisches wesen.. danke :)
    also..beim ersten lesen war ich überfordert mit deinen gedanken wenn ich das so ehrlich sagen darf. du hast super gut erklärt aber deine gedanken dazu und deine sicht auf die welt ist sowas von anders als meine, oder was ich kenne. und zuerst war ich von so viel text und so viel tiefgründigen gedanken voll geplättet. zwischendurch klang dein post auch mal ein bischen genervt... aber vll denke ich das auch nur weil ich schon mit ner genervten stimmung angefangen hab zu lesen..? (hatte vorher diskussion mit meiner schwester^^). ist auch egal, ich versuche mal ein paar deiner sachen zu beantworten (sorry das ich nicht auf alles eingehen kann).


    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Sorry, dass war keine Absicht und ändert zum Glück ja auch rein gar nichts an meiner Antwort an dich und auch der Sinn deines ursprünglichen Zitates bleibt davon ja eigentlich unberührt....
    kein problem..ich weiss es war keine absicht. und doch..für mich ändert es schon was, denn ich finds doof wenn deine & meine worte (aus versehen) vermischt werden, das verwirrt und führt am ende vll zu missverständnissen^^ deswegen ist es mir wichtig klarzustellen was du geschrieben hast und was ich geschrieben habe... denn du sollst ja mir antworten und nicht dir selbst (wie es dadurch aus versehen passiert ist), auch wenns an deinen eig gedanken nix ändert wars mir trotzdem wichtig. ich bin da pingelig

    Was genau wünschst du dir denn da und inwiefern soll Gott dafür sorgen? Und meinst du, dass diese Menschen, von denen du annimmst, dass ihnen alles in den Schoß fallen würde, von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst? Also das quasi Gott dafür sorgt, dass sie es im Leben leichter und andere schwerer haben?
    diese frage kann ich dir leider nicht so beantworten. für dich ists wahrscheinlich eine ganz einfache frage. aber es hat gründe warum ich oft denke/das gefühl habe gott "liebt" andere menschen mehr als mich und denen geht es deswegen auch besser. diese gründe sind aus bestimmten erfahrungen entstanden die ich in einem öffentlichen forum nicht erzählen will. ist vll jetzt doof für dich aber ich hoffe das akzeptierst du.

    Wäre Gott dann nicht zuvorderst so etwas wie ein "Produzent für persönliches, weltliches Lebensglück und Erfolg? Und wäre das nicht insofern etwas doof, weil es sich in dieser Welt doch nun einmal so verhält, "dass des einen Freud, des anderen Leid ist"?
    doch.. genau so wäre es. aber weisst du ich denke gar nicht daran erfolgreich zu sein und ganz viel glück in allem zu haben. oder daran viel geld zu haben damit ich mir alles leisten kann was ich mir mal wünsche usw... ich denke nicht so materiell. meine gedanken beziehen sich auf was ganz anderes, nämlich ob gott mich, wenn es ihn gibt, behütet oder ob er sich von mir abwendet. aber auch das hängt mit der erfahrung zusammen von der ich oben geredet habe und darüber möchte ich nicht sprechen.

    deine vielen beispiele sind gut und ja, stimmt. ich hab heute abend beim fernsehn mal auf die werbung geachtet und die zeitschriften die bei mir so rumfliegen durchblättert. es wird wirklich viel versprochen aber all das, auch das was du in deinen beispielen aufzählst sind materielle dinge die "glück" oder ein leichtes leben bringen sollen (geld, urlaub, haus, klamotten). um sowas geht es mir nicht. ich will nicht genau so ein grosses und modernes haus haben wie die leute gegenüber weil ich denke die leben ja viel besser als ich in meinem 38qm appartement. ich will auch gar nicht in den urlaub fahren (btw..ich hasse reisen) weil leute die in südfrankreich leben es ja viel schöner haben als ich hier. und ich will auch später nicht das schönste auto, die grösste familie oder den schönsten und reichesten mann in rheinland-pfalz haben weil es mir ja dann viel besser gehen würde als kindern in der 3. welt die verhungern oder an ebola sterben.
    wenn ich den eindruck vermittelt hab so ein "glück" haben zu wollen dann tuts mir leid aber das ist nicht so. ich denke es ist ganz normal das man sich auch mal ab und zu(!) mit anderen vergleicht. ich meine ich bin eben noch keine 50 jahre alt und hab die mega lebenserfahrungen usw... ich will alles ausprobieren, will vergleichen, sehen wie andere bestimmte dinge machen, will antworten, will erfahrungen machen und dann gucken wo ich hinkomme. vll haben viele leute das nimemr nötig weil sie "angekommen" sind und ihre erfahrungen gesammelt haben. ich aber nicht und deswegen vergleiche ich eben auch manchmal. meine eigenen erfahrungen mache ich aber trotzdem, ich mache mein "glück" nicht abhängig von anderen menschen o.O hätte ich das gemacht würde ich heute offen gesagt nicht hier sitzen und dir diese zeilen schreiben.

    nein mir gehts darum, mich behütet zu fühlen, von gott beschützt, das ich (innerlich) fühle das er da ist, das ich okay bin, es auch verdient hab mich zu freuen. das es okay ist fehler zu machen ohne dafür von gott gehasst zu werden und in die hölle zu kommen (ich bleib mal bei dem christlichen). ich vermisse das gefühl das leben ohne belastende gedanken genießen zu können (das meinte ich mit der leichtigkeit und dem glück das andere oft ausstrahlen, es wirkt dann so als würden manche menschen wie in einer glaskuppel vor allem belastenden verschont bleiben). ich habe die erwartung bzw die hoffnung (das ist das bessere wort) das...wenn es einen gott gibt und er allmächtig und allwissend ist... mich behütet. verstehst du das? ich hab keine besondere erwartung wie mein leben auszusehen hat. das ist vor allem das, von dem ich noch am wenigsten weiss wie es mal sein wird.

    das es auf der welt nicht fair zu geht das weiss ich auch. ich geh ja nicht blind durch die welt und ich weiss das manche bessere lebensbedingungen haben als andere. dafür mache ich gott nicht verantwortlich. aber manchmal die menschen. aber das ist jetzt wieder ne andere sache..

    ob ich jetzt gott finde wenn ich darauf schaue was die menschen tun das weiss ich nicht. wenn aber gott doch in jedem menschen "wohnt"..wieso soll ich mir dann nicht die menschen genau ansehn? vll erkenne ich ja in dem ein oder anderen doch sowas wie göttlichkeit? und die menschen oder das was um mich herum ist das kann ich wenigstens iwie begreifen. ich versuchs zumindest. mir fällt es ehrlich gesagt im moment (das war nicht immer so) schwer an etwas zu glauben was für mich so unerreichbar ist. ich finde es auch nicht schlimm wenn man zuerst seine wünsche, sehnsüchte und vorstellung findet...denn dann weiss man wenigstens was man will bzw. wos vll hin gehn soll. das hilft einem doch auch auf der suche...vll eher auf der suche nach sich selber als nach gott, ja, aber auch das muss man doch erstmal hinkriegen bevor man gott findet oder? und.. eins kann ich klar sagen. ich bin definitiv nicht im reinen mit mir selbst. wie soll ich dann auch gott offen sein..

    Zum Beispiel muss man erst einmal die große Liebe finden, damit alles super werden kann und dann hat man die große Liebe gefunden, aber so richtig super ist es dann längerfristig leider doch nicht. Also denkt man, dass man die große Liebe erst einmal heiraten muss und dann wird das Leben bestimmt spitze. Aber dann ist man verheiratet und trotzdem ist nicht alles toll. Also, so denkt man sich, müsste man vielleicht noch ein eigenes Haus bauen und Kinder haben und dann wird das Leben erst so richtig sinnvoll!
    frustrierend bitte nicht dieses beispiel erwähnen.

    Immer erwartet man das Leben und das Lebensglück in Verbindung mit einer ganz bestimmten Situation und man glaubt, man müsste die Situation nur herstellen, oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen und dann muss das Glück doch kommen! Aber das Glück ist ein unsteter Geselle und zudem noch eine treulose Tomate und wenn es dann tatsächlich mal da ist, verschwindet es nicht selten auch ganz schnell wieder....
    ja. aber wie soll man es denn auch sonst machen? wie? und wenn es nur die situation ist das ich iwann man mit mir im reinen bin und ruhig werde. wenn mir das doch hilft und es dazu führt das ich gott erkennen kann? warum denn nicht?
    wenn du sagst das du von zeit zu zeit betest. oder meditierst. und das dir das ganz wichtig ist. dann tust du doch auch nix anderes. du führst eine situation herbei (meditieren) von der du weisst das sie dir gut tut und kommst dadurch zu einem persönlichen glück (innere leere/gottesbegegnung).
    mit glück hat das nix zu tun aber es ist doch normal das man sich situationen schafft die gut tun, die helfen, die positiv sind. wie soll es auch sonst klappen? von nix kommt nix? ich versteh das nicht wie du das meinst.

    Und darum ist der gegenwärtige Augenblick, ganz egal wie ich ihn selbst gerade empfinden mag, losgelöst von allem Glück und Unglück meiner Existenz, auf immer gleiche Weise mit Gott verbunden und bin ich selbst auf immer gleiche Weise mit ihm verbunden, denn er schafft mein Sein und ist der Schöpfer allen Lebens. Und darum suche ich nicht zuvorderst das Glück, suche keine glücklichen Momente, sondern ich suche in jedem Moment Gott und sein Angesicht, wie er in das Haus meines Lebens schaut. Und das ist meine Lust, die nach Ewigkeit verlangt...
    ja, das klingt schön. und es ist toll wenn du das hinbekommst und so empfindest. ich kann es leider nicht. ich suche noch und fühle mich grade orientierungslos. und ich sehne mich nach glücklichen momenten. dann häng ich eben nach... ist aber so. glücklich sein ist ja nicht von materieller existenz abhängig. ich suche nach dem gefühl genauso akzeptiert zu sein wie alle anderen. aber das ist leider schwer zu erklären wenn ich nicht die ganzen details vom wieso und warum erklären kann. bzw. will. sorry.

    Wenn du sagst, dass Gott ja auch von dir etwas erwartet und du meinst damit zum Beispiel das Einhalten bestimmter Gebote, dann würde Gott doch seine Beziehung zu dir von der Einhaltung dieser Gebote abhängig machen. Und ein Gott, der sich von irgendetwas abhängig macht, wäre doch ein unfreier Gott und ein unfreier Gott ist doch irgendwie nicht so richtig göttlich, oder?
    ja...richtig. deswegen fällts mir so schwer an die christlichen bilder zu glauben. ehrlich gesagt stösst mich das christentum total ab. andererseits kann ich aber nicht aufhören in so linien zu denken. wahrscheinlich weil ich christlich erzogen wurde, ka.

    Das ganze Thema berührt natürlich die Frage nach dem Gottesbild, also welches Bild wir von Gott haben und daraus resultieren dann sowohl die Erwartungen die wir an ihn haben, also auch die Erwartungen, die er an uns hat.
    mein gottesbild ist so verschwommen wie der milchschaum aufm latte macchiato :)


    Ich persönlich erwarte von Gott das er da ist und das er gerecht ist und das ich lernen kann, mir seiner Gegenwart bewusst zu werden. Und das unabhängig davon, wie es mit mir gerade steht.
    genau das meine ich doch...nix anderes will ich erfahren. und das erwarte ich...so wie du.

    Darf ich fragen, inwiefern du Gott spüren magst? Also da hast du doch bestimmt auch irgendwelche Erwartungen, oder?
    ich will ihn spüren egal ob es mir gut oder schlecht geht. ob ich gerade heulend auf meinem sofa sitze, ob ich nachts in meinem bett liege oder mit den kleinen kindern in der kita lache weil sie so niedlich sind und so lustige sachen erzählen.
    ich will das ich mich innerlich befreit fühle weil ich weiss da ist gott der auf mich aufpasst und da ist und das es kein grund gibt an mir selbst so zu zweifeln. aber das alles fühle ich nicht. ich fühle gar nix, ich spüre nicht die "liebe" von der so viele gläubige immer sprechen. und ich hab auch nicht das gefühl das da ein wesen ist zu dem ich "kontakt" haben kann. viele menschen die von sich sagen gott gefunden zu haben oder eine beziehung zu ihm zu haben (ich frage mich immer...wie kann man ne beziehung zu etwas haben was gar nicht greifbar ist?) sprechen davon total glücklich zu sein und immer zu fühlen das sie nicht alleine sind, das sie gott ihre sorgen geben können und sie sich seit sie ihn gefunden haben super fühlen, iwie erfüllt und angekommen. noch nie hab ich sowas gefühlt. ich will wissen wie es ist innerlich ruhig zu sein, nicht so zerrissen.

    die innere leere die du beschreibst die kenne ich auch. allerdings ist die für mich eher negativ. immer wenn ich mich innerlich leer fühle gehts mir total schlecht. wie kann eine innere leere positiv sein? wie kann man da gott als wesen fühlen?

    Dazu habe ich in Post #5 schon so einiges geschrieben und mag mich jetzt nicht wiederholen, weil dieser Post sowieso schon wieder so unfassbar lang geworden ist und ich noch ewig weiter reden könnte, weil ich eigentlich noch gar nicht so richtig auf den Punkt gekommen bin!


    Aber, liebe Liliy, mach dich bitte nicht zu verrückt. Du machst das alles schon ganz richtig so! Du stellst ehrlich deine Fragen und suchst nach Antworten und mehr kann kein Mensch und kein Gott von dir verlangen.
    gut zu wissen... :)

    ich wünsche dir noch ne gute nacht.

    lg lily

    ps. zu faul bin tippfehler nachzusehen...^^
    Geändert von thalestris (02.09.2014 um 23:32 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D


 

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