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Thema: Die Sünde

  1. #111
    Isaak Gast

    Standard

    Lieber Shomer,

    ich lese, du beschäftigst dich etwas intensiver mit dem Verständnis der Sünde und bleibst nicht innerhalb des christlichen Sündenverständnisses stehen, sondern schaust auch in die Richtung der jüdischen Moral. und Verstoßvorstellungen. Mit solch einem Beschäftigen entkrampft sich das Verständnis von Sünde.

    Es kommt nun darauf an wozu man dann erworbene Einblicke verwendet.
    Man könnte diese erweiterten Einblicke verwenden um z. B. das Christliche als verfehlt zu bewerten. Das wiederum wäre aber ein Fehler. Denn das Christliche könnte nur dann als verfehlt betrachte werden wenn man das Christliche als Erfüllung des Jüdischen verstünde. Das ist es aber nicht. Das Christliche ist eine selbstständige und fast völlig vom Jüdischen losgelöster Gaube und Religion. Auch das Jüdische ist ein separater und eigenständiger Glaube und Religion, welche prähistorische, babylonische und ägyptische Einprägungen besitzt und aber sich selbstständig ausformte.

    Wer natürlich davon ausgehen würde, dass unser jüdischer Glaube und Religion die einzige wahre Glaube und Religion gewesen war und nun das Christentum es abgelöst hätte, der hätte das Problem des Islams noch vor sich.

    Ich bin Jude und glaube, dass wir eine besondere Beziehung zum G“tt Israel haben und diese aber vorzugsweise eher uns betrifft. Dennoch bin ich überzeugt, dass andere Nationen, Glaubensrichtungen und Religionen ihren eigenen Zugang und Beziehung zu G“tt haben und selbst Christen über ihre Überlieferungen einen Weg zu G“tt beschreiten, welcher gangbar und tragend ist. Allein der Nazarener wäre nicht der jüdische Messias (König) sondern er würde verfremdet zu ein Jeshua (Erlöser), welcher ungewollt Nationen zum einzigen Ewigen führen könnte. Christen mögen mir diese meine Betrachtung verzeihen, denn ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit.

    Liebes KindGottes,

    du sprichst scheinbar eher innerchristliche Betrachtungen an, welche mir weitgehend unbekannt sind. Zumindest fällt mir auf, dass viele Christen die Vergehen und Verstöße nicht mehr gleich schwer belastend nehmen wie wir Juden, da sie, die Christen oft schneller überzeugt sind, dass ihnen bereits vergeben wurde. Für mein Verständnis kann ihnen nicht derart vergeben sein, denn Jesus Christus ist eher nicht G“tt und auch eher nicht der Messias. Glauben dürfen aber Christen was ihnen das Johannesevangelium und Paulus schreibt. Oder und noch besser wäre es sie Prüfen es genau und so sie wollen mit uns Juden zusammen ob es stimmen könnte.

    Sollten Paulus und das Johannesevangelium recht haben, dann werde ich Christ werden, aber bis dato hat es mich nicht überzeugt.

    Shalom

    Isaak

  2. #112

    Standard

    @Isaak

    Je stärker das Dogma bei einem Menschen ausgeprägt ist, dass es nur der richtige Glaube sei, der die Seele erlöst, desto weniger hilfsbereit und liebenswert verhält sich dieser Mensch in der Regel.
    Dies kann man ja schon in diesem Forum beobachten.

    Sollten Paulus und das Johannesevangelium recht haben, dann werde ich Christ werden, aber bis dato hat es mich nicht überzeugt.
    Hat die Gehirnwäsche noch nicht funktioniert?
    Wer an das Gute im Menschen glaubt, der bewirkt das Gute im Menschen. >HIER KLICKEN<

  3. #113
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    1

    Standard

    Lieber Isaak,

    ich war lange genug Christ und habe an Paulus und das Johannesevangelium geglaubt. Aber bereits der Umstand, dass Jesus und Paulus gar keine Christen waren hat mich Schlimmes erahnen lassen. Im christlichen neuen Testament steht nämlich, dass aus derselben Quelle nicht salziges und süsses Wasser fliessen kann. Wenn also die Identität des christlichen Jesus (Mithras) schon so an den Haaren herbei gezogen ist - wieviel mehr muss es dann die christliche Heilslehre, Höllenlehre, das Dogma von der Erbsünde, der Dreieinigkeit, Jesu Geburt an Weihnachten, seine Kreuzigung am Karfreitag u. a. sein?!

    Mein heutiges Glaubensbekenntnis ist dies: Jeshua war ein Jude und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge. (Luk 4:16) Ich nehme sogar an: Mit Kippa - wie jeder andere Jude auch. Er trug - und es gibt eine Stelle in den "Evangelien", die das dokumentiert - in seinem Dienst ein Talit. Sein Vater hiess Josef und seine Mutter Mirjam - beides waren torahtreue Juden, die niemals ihrem erstgeborenen Sohn den Namen 'Jesus' gegeben hätten. Jeshua feierte an Pessach seine BarMitzva, musste demzufolge an Pessach geboren sein.

    Einen Jesus, der ein Produkt aus der dritten Person der Gottheit mit einer heiligen Gottesmutter Maria sein soll, kenne ich heute nicht mehr. Der ist mir viel zu mystisch, als dass ich ihn noch als Herrn bezeichnen könnte. - Für mich ist Jeshua heute mein Bruder und ich gehöre zu den verlorenen Schafen aus dem Haus Israel, zu denen Jeshua gesandt war. Dass das Haus Juda verloren oder gar verworfen sei, hat Jeshua nie gelehrt - die Ersatztheologie ist ein Produkt der Kirche, die von ihrer eigenen Verwerfung ablenken will.

    Du schreibst etwas davon, dass man das Christliche nicht als verfehlt bewerten sollte. Der Jude Jeshua hat einmal gelehrt, dass ein Weib einen Sauerteig nahm und mit drei Scheffeln Mehl vermischte, bis dass alles völlig durchsäuert war. Heute weiss ich, wen er mit "Weib" meinte, weiss auch, was er mit "Sauerteig" meinte. Kannst du dir vorstellen, vor Pessach den Brotteig wieder auseinander zu nehmen, was davon ursprünglich Sauerteig und was ursprünglich Mehl war und dann nur noch den Sauerteig wegzuwerfen? Wie könnte ich die christlichen Lehren auf diese Art auseinandernehmen? Wenn wir Brot und Wein nehmen, dann gibt es Knäckebrot, bei dem auf der Verpackung nichts von Treibmitteln steht, z. B. am Sabbat.

    2Mo 12:15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; nämlich am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot ißt vom ersten Tage an bis auf den siebenten, des Seele soll ausgerottet werden von Israel.

    Beim evangelischen Abendmahl wird Sauerteigbrot genommen und man bekennt: "Jesus sprach: 'Dies ist mein Leib....'" Das heisst doch, dass der christliche Leib Jesu unrein ist - nichts anderes. Und bei der Eucharistie wird die Hostie mystisch in den Leib Christi verwandelt, sie wird in der Transsubstantiation zu "Gott". Das sogenannte Christusmonogramm 'IHS' besteht eigentlich aus den Initialen der heidnischen Gottheiten Isis-Horus-Seth (gemäss Alexander Hislop).

    Heute glaube ich, dass Rabbi Shaul vor dem anderen Evangelium gewarnt hat, das der christliche Paulus später einführte.

    Du siehst, nicht nur über Sünde mache ich mir Gedanken, sondern über alles, was ich früher so von Menschen eingetrichtert bekommen habe. Und heute unterscheide ich sogar zwischen einem mystischen, katholischen Jesus, der sogar selbst Gott ist und einem jüdischen Rabbiner mit dem Namen Jeshua.

    Ich habe leider feststellen müssen, dass man sündigen muss, um überhaupt Christ sein zu können. Als Christ musst du zwingend den Sabbat brechen, obwohl der bereits seit Adam bekannt ist. Es gibt zwar eine Freikirche, die den Sabbat hält, aber das ist die berühmte Ausnahme der Regel. Als Christ darfst du nicht wissen, dass erst der römische Kaiser Konstantin - ein Sonnenanbeter und Heide - den Sonntag, den Sonnentag eingeführt hat. Allerdings verlässt einen Christen seine Logik wenn es denn um die zehn Gebote geht.

    Den Sabbat brechen muss man, um nicht "gesetzlich" zu sein und ja nicht aus der "Gnade" zu fallen. Nur müsste man mit derselben Argumentation ja eigentlich auch an das Gebot heran treten "Du sollst nicht morden". Das würde bedeuten, dass jeder Christ, damit er ja nicht gesetzlich ist, morden müsste was das Zeug hält, was dank Gnade auch kein Problem darstellen sollte.

    Für mich war die Gesetzlichkeit lange Jahre die grösste Sünde - heute ist es die Gesetzlosigkeit, die Torahlosigkeit. Hier mache ich heute die eigentliche Sünde, die Zielverfehlung (harmatia) aus; denn

    Spr 28:9 Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel.

    L. G. Shomer

  4. #114
    Emma-Smith Gast

    Standard

    Es ist schon Urzeiten her, da hatte ich in Oldenburg ein Gespräch mit einem chassidischen Juden. Wir warteten beide auf die Bahn, die wie üblich Verspätung hatte (seither hat sich daran wohl nichts geändert). Wir unterhielten uns über dies und das, über Familie, Verwandte, und ein Buch, dass ich gerade gelesen hatte.
    Dieser Mann meinte, dass manches von Gott nicht als Sünde angesehen würde, was Menschen als Sünde bezeichnen würden. Auf meine (dumme) Frage, warum das so sei, antwortete er sinngemäß,dass Gott ins Herz, die Menschen aber nur bis zur Nasenspitze schauen würden. Und obwohl ich schon damals praktizierende Wicca war, erkannte ich die große Weisheit in seiner Aussage.
    Alle Gebote, sowohl der Torah als auch der Bibel haben nur einen Zweck, den Jesus so zusammenfaßte: "Liebe Gott und deinen Nächsten! Richte nicht, denn dein Maß wird auch dich richten!"
    All die regeln hatten nur den erzieherischen Zweck,Menschen dahin zu führen. Aber, wie Menschen nun einmal sind, sie kapierten nicht die Botschaft, und so bauten sie noch mehr, meist unsinnige Regeln auf, in der Meinung, das Richtige zu tun.

  5. #115
    Apokalypse Gast

    Standard


  6. #116
    Emma-Smith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Apokalypse Beitrag anzeigen
    Eine gute Nacht, und angenehme Alpträume.

  7. #117
    Emma-Smith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Shomer Beitrag anzeigen
    Spr 28:9 Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel.
    Da ich einem anderen Gesetz unterstehe, gilt dieser Spruch nicht für mich!

  8. #118
    Isaak Gast

    Standard

    Was immer du schreibst, wer soll dir denn noch einen einzigen Buchstaben glauben, nach deiner Beichte? Ich zumindest nicht.

    click itEmma-Smith’s Beichteclick it

    Alles Gute dir

    Isaak[/QUOTE]

  9. #119
    Isaak Gast

    Standard

    Lieber Shomer,

    ich habe deinen Post # 113 gelesen. Ich verstehe darin ein mögliches Bemühen den Nazarener gründlicher zu verstehen und zwar so gut das geht und nach fast 2000 Jahren und aus einem Neuen Testament, welches einige Jahrhunderte nach dem Tod des Nazareners seine Schriftform, maßgeblich geschrieben von christlichen Gelehrten, fand. Du schilderst das was du verstehst und glaubst. Daran wollte ich nicht rühren, habe es aber gerne gelesen.

    Danke

    Isaak

  10. #120
    Emma-Smith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Was immer du schreibst, wer soll dir denn noch einen einzigen Buchstaben glauben, nach deiner Beichte? Ich zumindest nicht.

    click itEmma-Smith’s Beichteclick it

    Alles Gute dir

    Isaak
    [/QUOTE]

    Menno, das wird echt mir zu langweilig und zu blöd. Nimm doch einen von meinen Vorschlägen als Ersatz?


 

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