Ergebnis 1 bis 10 von 21

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Registriert seit
    18.02.2009
    Ort
    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Sunigol hat da etwas wie ich finde ganz wichtiges angesprochen. Das eine ist die Selbsttötung. Dazu hat jeder grundsätzlich natürlich das Recht, sofern der Wunsch anhaltend und nicht Folge einer momentanen psychischen Krise ist. Das andere ist aber die Frage, wann habe ich den Anspruch auf Sterbehilfe. Oder nochmal anders gefragt, wann habe ich das Recht einen anderen dazu zu zwingen mir beim Sterben zu helfen, ihn ggf. dazu zu zwingen mich zu töten. Denn bei der ganzen Debatte geht es oft ausschließlich um das Recht der Betroffenen nicht aber jener die sie ggf. zu einem entsprechenden Handeln zwingen würden.

    Und hier würde auch ich einen klaren Unterschied machen zwischen einer Krankheit die unweigerlich zu einem sehr qualvollen Tod führt und einer Erkrankung, die zwar mit Leiden verbunden ist, in der es aber dennoch eine Zukunft gibt. In diesem Fall kann ich eine Selbsttötung auch völlig nachvollziehen. Ob ich im Kreise meiner Liebsten und in einer für mich entspannten Situation gehen kann, nachdem alles geregelt wurde oder ob ich zwei Wochen später in einem Krankenhausbett qualvoll verende…. Nun ja. Ich denke hier ist es aus der Situation ethisch vertretbar eine Linderung des Leidens von den Ärzten zu verlangen. Aber eine Depression führt nicht zwangsläufig zum Tod. Der Vergleich von Depressionen mit Krebs im Endstadium hinkt deshalb in meinen Augen. Tatsächlich wäre es angemessener diesen Fall der Depression mit schlimmen Rückenschmerzen zu vergleichen. Auch die können einen Menschen radikal einschränken. Können ihm das Leben zur Qual machen oder ihn isolieren. Dennoch gibt es selbst in den Fällen in denen eine Heilung nicht erzielt werden kann die Möglichkeit mit der Krankheit zu leben lernen. Darf ich nun von einem Arzt erwarten, ja ihn dazu zwingen mir beim Sterben zu helfen, nur weil ich Rückenschmerzen habe? Die Antwort auf diese Frage ist für mich dieselbe wie im Fall einer Depression…..
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  2. #2
    Registriert seit
    26.08.2014
    Ort
    südwesten von DE
    Beiträge
    622

    Standard

    Hi Sir Lior,


    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Sunigol hat da etwas wie ich finde ganz wichtiges angesprochen. Das eine ist die Selbsttötung. Dazu hat jeder grundsätzlich natürlich das Recht, sofern der Wunsch anhaltend und nicht Folge einer momentanen psychischen Krise ist.
    Das meine ich ja...wer kann das zuverlässig einschätzen ab wann es keine Krise mehr ist...ist das nicht irgendwo Spekulation?

    Das andere ist aber die Frage, wann habe ich den Anspruch auf Sterbehilfe. Oder nochmal anders gefragt, wann habe ich das Recht einen anderen dazu zu zwingen mir beim Sterben zu helfen, ihn ggf. dazu zu zwingen mich zu töten. Denn bei der ganzen Debatte geht es oft ausschließlich um das Recht der Betroffenen nicht aber jener die sie ggf. zu einem entsprechenden Handeln zwingen würden.
    Ganz genau. Das Recht hat niemand und leider kreisen Betroffene da nur um ihren eigenen Bauchnabel und denken nicht an andere Menschen. ich schliesse mich davon nicht aus. In einem Tief kreisen meine trüben Gedanken leider auch viel zu viel um mich und mein Blick ist nicht klar auf andere gerichtet. Ich finde das in dem Fall der "Suizidhilfe" (so nenne ich das jetzt mal) fatal... und konnte auch nicht verstehen das ich mit meiner Ansicht so alleine da stand. Das die meisten das tatsächlich auch noch befürworten und meinen, die Gesellschaft müsse da lockerer werden und umdenken...
    Vielleicht erinnerst du dich an diesen Thread "Man darf nicht sterben wollen".

    Und hier würde auch ich einen klaren Unterschied machen zwischen einer Krankheit die unweigerlich zu einem sehr qualvollen Tod führt und einer Erkrankung, die zwar mit Leiden verbunden ist, in der es aber dennoch eine Zukunft gibt. In diesem Fall kann ich eine Selbsttötung auch völlig nachvollziehen. Ob ich im Kreise meiner Liebsten und in einer für mich entspannten Situation gehen kann, nachdem alles geregelt wurde oder ob ich zwei Wochen später in einem Krankenhausbett qualvoll verende…. Nun ja. Ich denke hier ist es aus der Situation ethisch vertretbar eine Linderung des Leidens von den Ärzten zu verlangen. Aber eine Depression führt nicht zwangsläufig zum Tod. Der Vergleich von Depressionen mit Krebs im Endstadium hinkt deshalb in meinen Augen. Tatsächlich wäre es angemessener diesen Fall der Depression mit schlimmen Rückenschmerzen zu vergleichen. Auch die können einen Menschen radikal einschränken. Können ihm das Leben zur Qual machen oder ihn isolieren. Dennoch gibt es selbst in den Fällen in denen eine Heilung nicht erzielt werden kann die Möglichkeit mit der Krankheit zu leben lernen. Darf ich nun von einem Arzt erwarten, ja ihn dazu zwingen mir beim Sterben zu helfen, nur weil ich Rückenschmerzen habe? Die Antwort auf diese Frage ist für mich dieselbe wie im Fall einer Depression…..
    Ganz genau so sehe ich das auch. Aber wie gesagt...dafür wurde ich ziemlich angegiftet, mir wurde sogar Unmenschlichkeit unterstellt weil ich sowas nicht befürworten würde und weil ich da große Unterschiede sehe. Aber ich bin halt nicht depressiv genug um das zu verstehen *doof guck*
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    leider kreisen Betroffene da nur um ihren eigenen Bauchnabel
    Ich denke, das ist symptomatisch bei vielen depressiv Erkrankten. Und das verstärkt sich, wenn die sich in Foren treffen und gemeinsam ihr Leid beklagen und andere Standpunkte wie deinen gar nicht hören wollen. Da kann man dann nur sagen "Sorry, aber das Internet ist nicht der Ort, an dem man euch helfen kann, und ihr solltet euch hier nicht rumtreiben. Geht lieber zu eurem Therapeuten".

    und denken nicht an andere Menschen.
    Das schaffen die leider nicht, dazu sind sie zu krank. Um so wichtiger ist, dass die "anderen Menschen" - sprich: die möglichen Sterbehelfer - nicht vergessen, dabei an sich selber zu denken.

    Wenn die Gesellschaft "lockerer wird und umdenkt", dann sind wir nicht mehr weit weg von "Euthanasie"-Programmen für alle möglichen langwierigen und kostspieligen Krankheiten.


 

Ähnliche Themen

  1. Erlöst leiden die Welt?
    Von anonym002 im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 05.04.2010, 07:45

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •