Es gibt ja unterschiedliche Definitionen oder Erwartungen ... oder Ansichten bzgl. "Religion".

Kann also nur meine persönliche vertreten:

Rein positiv betrachtet wäre demnach der Sinn von Religion den Menschen dabei behilflich zu sein [wieder] seine Einheit mit Gott zu erkennen.

Oder anders gesagt: Ihm zu helfen die Illusion[en] "der Trennung von Gott und Mensch" aufzulösen.


Das wäre also meine Antwort zur Frage nach dem Sinn von Religion(en).


Die eigentliche "Ur-Sünde" ist in meinen Augen keine moralische (diese sind quasi "nur" die Symtome) sondern daß sich die Seele als getrennte Wesenheit... von Gott und seiner Schöpfung betrachtet... also der Kern des Dualismus.


Wenn eine Religion sich nicht auf dieses Ziel konzentriert - oder es gar komplett aus den Augen verloren hat (wie zB die allermeisten Christentume... und Islam sowieso) wüßte ich zumindest nichts mit solch einer Religion anzufangen.



Und die Materialismus-Religion ist da auch nicht auszuschließen... aus dieser Sicht sogar der Inbegriff des Dualismus.



Bei den Christentumen gäbe es wenigstens noch eine kleine Chance den Dualismus zu überwinden so daß die Seele anfangen kann sich nicht mehr als getrenntes Subjekt "von allem was ist" zu betrachten... je nach "Open-Mind-Auslegung" natürlich... aber beim Materialismus gibts imho gar keine Chance mehr... da dieser in seinem Kern ja "Dualismus Pur" ist.


Aber auch bei den Christentumen wird es schwer solange an "eine Gottheit oben droben weit weg im Himmel" geglaubt wird... die alles "überwacht"... und wer moralisch sündigt.. diese sich schonmal eine "gerechte Strafe" ausdenkt... zB ewige Schwefel-Hölle...

Das ist letztendlich auch nur eine weitere Form des Dualismus. Nur halt im religiösen Gewandt...


Die [meisten] Christentume machen es einem nicht leicht an einen Gott der Liebe - ohne jegliche Dunkelheit - zu glauben... da sie dies schon lange verworfen haben zugunsten nicht nur des Bibelfundamentalismus... sondern noch tiefer betrachtet zugunsten der Trennung von Gott.


Jeder, der sich denkt: "Ja Gott kann es schon geben aber ich glaub [manchmal]... er spielt[e] in dreckiges Spiel mit mir"... ist Opfer entweder eines der falschen Christentume bzw. einer anderen Form von Erpresser-Religion (der Strafhöllen-Gott im fernen Himmel = Epresser-Gottesbild des Dualismus) ... unabhängig davon ob man sich noch als dessen Mitglied oder nicht betrachtet.


Die blinden "Stellvertreter" - oder dessen "Gläubiger" - des Strafhöllengotts haben es dann trotzdem geschafft... daß man so über Gott denkt... selbst sogar dann noch, wenn man sich von ihnen komplett abgewendet hat.


Weil immer noch ein Teil ihres Straf- oder Epresser- oder Ungerechtigkeits- Gottesbildes in einem existiert... was sie einem injektierten... sei es durch ihre Lehren, Ansichten, Taten oder ein Mix aus allem...


Sie haben also immer noch gewonnen.


Hier wären wir also bei dem Missbrauch von Religion angelangt dessen Ziel immer [auch] ist sich besser zu sehen als andere Menschen. Das geht nur mit einem Gott der Un-Liebe und der Un-Gerechtigkeit.

Auch hier gibt es viele verschiedene Formen dieses in Wahrheit: Elitarismus... im pseudo-religiösen Gewandt.

zB.:

- Alle Nicht-Christen... schickt Gott in die Hölle.

- Der Mann ist besser/würdiger als die Frau.

- Die Frau ist besser/würdiger als der Mann.

- Meine Rasse/Blut/Gene/Hautfarbe (sogar manchmal auch das Geschlecht) ist am reinsten. Der Rest: "Unrein"... "Fehlerhaft"... daher: Keine Vermischung... und nach dem "Super-Gen" forschen (damals: Die Herkunft der arischen Rasse ermitteln... heute: Die Suche nach dem Super-Gen und es dann injektieren... gleiches Prinzip)

- Mein Volk ist das Auserwählte. Was ein glücklicher Zufall daß grad ich dazu gehöre.

- Meine Nation ist die bessere und eigentlich die beste... "über alles"...

- Meine Religion und meine Kirche ist... die eine einzig wahre. Der Rest: Hölle (ewig natürlich)


All das ist in meinen Augen alles komplett wertlose False-Religion (Materialismus-Religion einbezogen)... und - wieder tiefer betrachtet - basiert all das auf den Kern des Dualismus.

Daß man sich eben selbst als getrennt von Gott und seiner Schöpfung und allen Menschen betrachtet... das ist imho die Wurzel all dessen.