Mehr Christen als Mitglieder der Kommunistischen Partei

08.10.2008

Peking/London (lr). Die Zahl der Christen in China liegt über der Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei. Das berichtet die britische Zeitschrift „Economist“ (London). Die Zeitschrift bezieht sich dabei auf den Direktor eines chinesischen Wirtschaftsinstituts, Zhao Xiao (Peking), der zum christlichen Glauben gefunden hat. Nach seinen Angaben ist die Zahl der Christen in China unter der kommunistischen Herrschaft auf rund 130 Millionen gestiegen. Damit habe China die größte Zahl aktiver Christen weltweit, so der Economist. Die seit 1949 regierende Kommunistische Partei hingegen komme nur auf 74 Millionen Mitglieder. Bei der Machtübernahme Maos waren lediglich ein Prozent der Chinesen getauft, die meisten Katholiken. Heute seien die Protestanten die größte christliche Gruppe.

Von Regierungsseite wird die Zahl der Christen bislang mit 21 Millionen weit niedriger angesetzt. Nach offizieller Zählung gehören 16 Millionen der staatlich anerkannten protestantischen Drei-Selbst-Bewegung und dem Chinesische Christenrat und fünf Millionen der offiziellen katholischen Kirche an. Die nicht registrierten Hauskirchen spielen in der öffentlichen Statistik keine Rolle.

Das Hilfswerk China Aid Association (China-Hilfsvereinigung) mit Sitz in Midland (US-Bundesstaat Texas) berichtet von einem Übergriff der Behörden auf eine christliche Gemeinde. Am 20. September seien 20 Beamte in den Gottesdienst der „City Glory Gospel“ Kirche in Yantai in der Provinz Shandong eingedrungen. Sie notierten sich die Personalien der etwa 60 Gottesdienstbesucher und verhörten Pastor Liu und dessen Frau, die zu einem Predigt- und Lehrdienst aus Taiwan gekommen waren, rund zwei Stunden. Auch ein weiteres Gemeindemitglied wurde längere Zeit verhört. Die anderen Besucher wurden aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Zudem konfiszierten die Beamten Eigentum der Christen, darunter ein großes Holzkreuz, Bibeln, Gesangbücher und den Opferkasten.

Quelle: Evangeliums-Rundfunk e. V.