Na ja, jeder wie er meint; für mich wäre das nichts.
Es gibt ja genug Menschen, die wechseln ja schon innerhalb der heutigen 2er Modelle die Partner fast genauso schnell wie die Klamotten. Sobald der Reiz des Neuen verfliegt und die rosarote Brille die ersten Katzer bekommt, sucht man sich halt ein "neues, besseres Modell " - Wegwerfgesellschaft eben.

Ich bin seit 25 Jahren verheiratet (mit ein und demselben Mann). Wir sind auch zusammen durch schwere Zeiten gegangen und haben uns aneinander "gerieben", sind aber auch gerade daran gewachsen, dass wir uns daran gehalten haben, dass wir im Guten wie im Schechten zusammenhalten wollen und uns den Schwierigkeiten stellen und nicht bequem ausweichen. Da wir auch beruflich sehr eng zusammenarbeiten, war das nicht immer leicht.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie so eine Art der Beziehung zu mehreren Partnern gleichzeitig gelebt werden könnte. Da ist immer genug Raum, auftretenden Beziehungsproblemen auszuweichen, sich schmollend zu einem anderen Partner verziehen, bis die Problematik in Vergessenheit gerät. Und sich für den Partner auch im Unangenehmen verantwortlich zu fühlen, braucht man ja auch nicht unbedingt; soll doch einer von den anderen sich drum kümmern - warum soll das immer an mir hängen bleiben?

Aber wie gesagt, wer das gerne möchte....es gibt ja auch heute schon genug "sehr frei" geführte Beziehungen, wo sich beide Partner von vorn herein gegenseitig alle Freiheiten zugestehen und jede Verbindlichkeit ablehnen. Nur eben nicht als rechtsverbindliche Institution. Und wenn jetzt ausgerechnet von kirchlicher Seite aus propagiert wird, daraus die offizielle Form modernen Zusammenlebens zu machen, dann bin ich froh, dass ich die Wahl habe, auch unmodern zu sein.