Hm, iamfreak, also grundsätzlich gebe es dazu zu sagen, dass die Existenz eines Buches sicherlich nicht auch automatisch auf die reale Existenz des thematisierten Inhaltes hinweist - ich denke aber dies ist dir klar, denn diese Annahme wäre mehr als naiv, würde doch mit demselben Argument die Existenz von Atlantis, des Weihnachtsmanns und die einer sprechenden, Geld scheffelnden Ente bewiesen werden, weil es Bücher darüber gibt. Also mich überzeugt das nicht. ;-)
Dennoch, meine Absicht war es dabei nicht die Existenz der Inquisition grundsätzlich zu leugnen, sondern vielmehr zu hinterfragen, wieviel Mythos und wieviel Wirklichkeit sich tatsächlich hinter dem Begriff befindet. Was von dem Wissen und Halbwissen z.B. ist Tatsache, was davon z.B. spätere Zuschreibung. War die Inquisition ungerecht? Oder war sie bzw. ihre Reglementierung vielleicht sogar ein "Fortschritt" in der Entwicklung eines Rechtswesens? Sind ihre Opfer ein Mahnmal menschlicher Grausamkeit, oder ein Beispiel von aufgebauschter Propaganda gegen ihre Vollstrecker? Was von unserem Empfinden ist Folge der faktischen Wahrheit, was ist Folge emotionaler Interpretation der Neuzeit? Ist Inquisition ein Phänomen einer unmenschlichen Zeit der Glaubensdiktatur, oder ein anhaltender Prozeß, denn wir auch heute noch in anderer Form erleben und vielleicht sogar begehen?
Ich denke in dem Thema Inquisition begegnet uns beides, Mythos und Wirklichkeit und ich sehe eine Vielzahl an Ansatzpunkten, die eine interessante Diskussion liefern könnten. Insofern ja, iamfreak, dieses Thema ist mein Ernst. ;-)
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