Die Folgende Ausführung bezog sich auf eine Bemerkung Herolds, die in Folge eines Gedankenaustausches entstanden ist. (siehe hier)

http://www.gnadenkinder.de/board/sho...?t=5310&page=2

Da wir mittlerweile vom eigentlichen Thema des Post abgekommen sind, andere Ansichten zu diesem Punkt mich aber zu sehr interessieren, um es beiläufig zu besprechen oder unter einem irrtümlichen Themennamen vergessen zu lassen, habe ich mir erlaubt (und ich hoffe Herold ist damit einverstanden) ein neues Thema zu eröffnen. Zwar spreche ich Herold direkt an, aber ich wäre ebenfalls interessiert wie andere die Sache sehen und hoffe auf weitere Stellungnahmen, solange sie nicht bestehende Meinungen anderer aburteilen.


Lieber herold,
nun wird mir glaube ich deine Sichtweise wieder ein Stück klarer. Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist das von dir angesprochene Vertrauen gegenüber Gott gewissermaßen ein blindes Vertrauen. Und da es bei der ganzen Thematik von Selbstverleugnen ja im eigentlichen um die Frage ging, wie man sich das richtige Verständnis der Bibel erwirbt, fasse ich den Gedanken mal so zusammen, dass wenn ich deine Gedanken richtig zu Ende denke, man nicht durch „rationales“ Studium der Bibel Erkenntnis von Gott bzw. Gottgefälligkeit erhalten kann, sondern allein durch blindes Vertrauen und Gott annehmen.
Ist die Annahme Gottes und die Herstellung dieser Beziehung also bei dir in konsequentester Form ein Schritt des Glaubens in dem jedes Streben nach Sicherheit aufgegeben wird, welches in dem Versuch zu „Wissen“ stecken mag? Würde es damit gewissermaßen (in Anlehnung an das schon angesprochene Beispiel der Partnerschaft) auch zu einem unbedingten Glauben? Wenn ich dich so richtig verstehe, darf ich dann daraus schlussfolgern, dass die Bibel aus dieser Sicht heraus im Eigentlichen keine Hilfe bietet, um Gott zu finden, sondern mehr - sozusagen als Belohnung im Nachhinein zu dem unbedingten Glauben - eine Antwort auf die Fragen nach dem Sinn und dem Weg der rechten Lebensführung bietet, sobald man zu Christus gefunden hat? D.h. der Vorwurf den man dem Christentum gegenüber manchmal erhebt, es sei kein bedingungsloser Glaube weil man sich an die Bibel „klammert“ wäre damit nicht zutreffend, weil der Akt des Glaubens dem Berufen auf die Schrift vorangeht. Ich fände diese Ansicht sehr faszinierend.