Zitat Zitat von Shomer Beitrag anzeigen
Hallo Digido

Wenn ich so dein Posting durchlese, fällt mir auf, dass du genau über das vorgegebene Thema geschrieben hast: Christsein ohne Trinität – von der Trinität hast du nämlich kein Wort geschrieben. Stattdessen hast du das Thema Reinkarnation angeschnitten, das augenscheinlich nichts mit Trinität zu tun hat.

Du wirst sicherlich erstaunt sein, dass die Bibel das Gegenteil über Wiedergeburt lehrt als was du (von Menschen) über Wiedergeburt gelehrt wurdest – schau mal hier:



Deine Auslegung in Sachen Nikodemus ist mir auch bekannt, aber das hier ist die einzige Stelle im katholischen NT, bei der Jesus selbst mit „Wiedergeburt“ (wörtlich) in Verbindung gebracht wird. Die einzige Stelle, in der „Wiedergeburt“ sonst noch steht, ist Titus 3:5, wo der katholische Heilige St. Paul (auch Paulus genannt) sich dazu geäußert hat – wobei, wie glaubwürdig ist eigentlich das, was sich katholische Heilige so haben einfallen lassen?
Hallo Shomer,
ich habe bewusst kein Wort, wie "Trinität" gebraucht, sondern versucht aus den tatsächlichen Erfahrungen der Menschen - nämlich der Reinkarnation (oder "Seelenwanderung", wie man sie früher noch nannte) - aufzuzeigen, dass sich die Menschen infolge ihrer der Unsterblichkeit der Seele und schließlich, was die Unsterblichkeit selbst für das konkrete Leben bedeute, bewusst geworden sind (natürlich nur die fortschrittlichsten unter ihnen).

Trinitarische Vorstellungen sind aus theologischen Überlegungen entstanden, weil man durch das Judentum nur Jahwe "kannte", nun aber mit einem Menschen konfrontiert war, der von sich behauptete eins mit Gott zu sein. Das fanden ja die Pharisäer aufgrund ihres Denkens gotteslästerlich (Joh. 5,18). Noch heute kann man im Islam nicht begreifen, dass Gott einen Sohn habe.
Für das indische Denken ist das nicht nur kein Problem, sondern eine Selbstverständlichkeit, die jeder Guru für sich beansprucht.

Man sieht also, es sind nur Denkschwierigkeiten, die aus Tatsachen ein Problem machen. Und so ist letzten Endes auch nicht wichtig, ob etwas heidnisch, babylonisch, jüdisch oder christlich ist, sondern es geht einzig und allein darum: Was erklärt mir die Tatsachen des Lebens am einleuchtendsten und eröffnet mir neue Lebensmöglichkeiten?

Es "darf" nicht um Zustimmung zu irgendeinem System gehen, sondern die Systeme sollen nur als Geländer dienen an dem ich mich zwecks Weiterentwicklung festhalten kann. Aber für viele sind die Systeme zu einem Sarg geworden, der jede Weiterentwicklung behindert.

Natürlich ist mir klar, dass der Terminus "Wiedergeburt" im N.T. nicht Reinkarnation bedeutet, sondern Geburt aus Gott - denn um Gott werden zu können muss man die gleiche Grundlage dazu haben (Aber weshalb schreibst Du "Deine Auslegung in Sachen Nikodemus ist mir auch bekannt" - woher denn? Ich habe das immer im letztgenannten Sinn gesagt.)

So, und jetzt sage ich mal, was man unter Trinität verstehen kann:
Der Vater (= das Leben an sich, seiner selbst unbewusst) ist Grundlage von allem, was war, ist und sein wird. Der "Sohn" (= das sich seiner selbst bewusst gewordene Leben.) Da das Leben in allen Lebewesen nach Bewusstwerdung drängt, aber nur im Menschen sich seiner selbst bewusst werden kann, gibt es potentiell unendlich viele "Söhne Gottes". Der Hl. Geist ist der Prozess der Bewusstwerdung des Lebens, daher auch "Geist der Wahrheit" genannt.
Eine Person ist also nur der Sohn, und nicht wie Theologen annahmen, dass der Vater und der Hl. Geist auch Personen seien.
Die Trinität besteht darin, dass das Leben sich seiner selbst bewusst werden will und deshalb Unbewusstes, Bewusstwerdung und Bewusstsein untrennbar zusammengehören.

Ich verstehe, wenn dem nicht jeder so leicht folgen kann. es hat ja auch nur Bedeutung, wenn man etwas eingehend verstehen will. Glauben muss man daran nicht.

LG,
Digido