Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
Hallo Ihr Lieben,

seit längerem beschäftigt mich die Frage, inwieweit man als introvertierter Mensch Christ sein kann, da von Christen ja in der Regel gefordert wird, man solle die Gemeinschaft nicht verlassen und darin quasi aufleben. Ich gebe es zu: Ich mag keine Nähe, keine Küsse, keine Umarmungen, kein Zugehen auf Menschen. Bin ich einen Tag mit Menschen zusammen, brauche ich eine ganze Woche, um mich wieder davon zu erholen. Menschen strengen mich an und rauben mir Kraft, gar keine Frage, bis auf die drei, vier Menschen, die mir vertraut sind.

Meine Frage nun: Kann man als introvertierte Persönlichkeit überhaupt Christ sein? Weicht das nicht ab vom typischen Ideal des Christen, der der Gemeinschaft und dem Nächsten alles opfert?



LG,
P.
Hallo Plueschmors,

falls Du meine Antwort überhaupt hören willst (schließlich widerspreche ich Dir ja an einem anderen Punkt vehement), so möchte ich sagen, niemand kann wirklich Christ sein, der nicht die Einsamkeit und die Stille liebt. Denn nur in der Einsamkeit und in der Stille kann ich frei vom Lärm der Welt werden, meine Gedanken ordnen, mich auf das Wesentliche besinnen, Erfahrungen und Erkenntnisse verarbeiten. Das alles ist notwendig für ein christliches Leben.
Deshalb zogen am Anfang des Christentums, wo man noch etwas mehr davon verstand als heute, viele in die Wüste, gründeten Klöster.
Selbst Paulus zog sich zurück. Ja sogar Jesus hatte es nötig in die Wüste zu gehen. Nur der moderne Christ meint das alles nicht mehr nötig zu haben, dem genügt es mal husch in der Bibel einen kurzen Vers zu lesen, schnell ein Gebet zu plappern und schon ist der Tag mit Gott gelaufen. Mehr habe nicht übrig für ihn. Aber für diese Heuchelei erwarte ich aber auch, dass ich bei meinem Tod in einer ewigen Herrlichkeit bin... (Kommentar erübrigt sich)

LG,
Digido