Istanbul (AFP) — In der Türkei gibt es Aufregung um ein angebliches Stück vom Kreuz, an dem Jesus Christus starb. Die Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen rund um eine Kirche im südostanatolischen Diyarbakir erhöht, in dem das Holzstück aufbewahrt wird, wie die Zeitung "Hürriyet" meldete. Vor dem Eingang der syrisch-orthodoxen Marienkirche in Diyarbakir wurden Überwachungskameras angebracht; zur Verhinderung eines Einbruchs wurde zudem die Polizeipräsenz rund um das Gotteshaus erhöht.

Ein Vertreter der Kirchenstiftung von Diyarbakir hatte vor einigen Tagen erklärt, das Stück des Heiligen Kreuzes werde seit dreihundert Jahren in der Kirche aufbewahrt. Damals soll ein Unbekannter den Splitter in Istanbul heimlich von einem größeren Stück des Kreuzes abgebrochen und nach Diyarbakir gebracht haben. Der Splitter wird demnach zweimal im Jahr öffentlich gezeigt; das nächste Mal soll es zu Ostern präsentiert werden. Stiftungsvertreter Can Sakarer berichtete, es gehe die Sage, Teile vom Heiligen Kreuz könnten Tote zum Leben erwecken. Bei den Holzstücken, von denen der in Diyarbakir aufbewahrte Teil abgebrochen wurde, sei dieser Beweis auch erbracht worden.

Um den Verbleib des Kreuzes Jesu ranken sich viele Legenden und Geschichten. Nach einer Version brachte die Mutter Konstantins des Großes im Jahr 324 Teile des Kreuzes aus Jerusalem nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Die Reliquien sollen im Sockel der Konstantinssäule in der Altstadt der türkischen Metropole eingemauert sein.

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