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Bei der Urlaubsplanung wäre es aufgrund der begrenzten Zeit wirklich äußerst sinnvoll sich möglichst rasch und klar zu entscheiden, damit man seine Wahl auch genießen kann.
Rasch habe ich mich schon mal nicht entschieden (und so ganz klar wars am Anfang auch nicht). Die Wahrheit ist: Ich habe exakt 10 Jahre intensiv gesucht und ganz vorzüglich falsche Urlaubsentscheidungen genossen, bevor ich mich für mein finales Ziel entschieden habe. Im Übrigen ist mein Leben - dieses hier! - tatsächlich ebenso zeitlich begrenzt wie ein Urlaub, weshalb ich es für gleichermaßen sinnvoll halte, möglichst rasch und klar zu entscheiden, um meine Wahl möglichst früh genießen zu können. (Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich die Erlösung in Christus als Genuss empfinde.)

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Andererseits aus falschen Urlaubsentscheidungen kann man gut lernen, man weiß dann, was man nächstes Mal anders machen wird, man weiß evtl. etwas genauer, was man möchte.
Das überzeugt mich nicht. Zwar kann man wohl aus falschen Urlaubsentscheidungen gut lernen - das war ja auch genau mein Weg -, aber wenn ich deshalb aus Prinzip falsche Urlaubsentscheidungen treffen würde, um möglichst viel zu lernen, wäre ich doch wohl ein Idiot.

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Ich wollte von vornherein nicht so umfangreiche vorherige Festlegungen. Diese Abwägungen würde ich mir sparen und vor Ort schauen, was mich nun interessierte.
Wie kannst du denn vor Ort in Thailand schauen, was dich z.B. vor Ort in Amerika interessiert? Du musst doch vorherige Festlegungen treffen!?!?

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Die persönliche Lebensausrichtung, die Versuche zur Welterklärung, die Suche nach dem Sinn des Lebens und dergleichen sind keine Kurzzeit-Projekte wie ein Urlaub, für mich stellen sie einen lebenslangen Prozess dar mit lebenslangen Fragen / Hinterfragungen, Vergewisserungen, Reflexionen und möglichen Neuausrichtungen.
Angesichts der Ewigkeit sind Leben und Urlaub doch gleichermaßen Kurzzeit-Projekte. Dass die Erkundung ein lebenslanger Prozess ist, sehe ich aber ähnlich wie du: Je öfter ich die Bibel lese, desto größer werden die Zusammenhänge und mittlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass ich jemals damit fertig werde zu stolpern und zu hinterfragen, zu vergewissern, zu reflektieren und anzupassen. Aber meinen Lebenssinn kenne ich zumindest.

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Weil du das alles zu einem absoluten und unumstößlichen Grundsatz erklärt hast.
Angesichts der Erfahrung, die sich für mich hinter dieser persönlichen (!) "Grundsatzerklärung" verbirgt, klingt es, wie du es schreibst, tatsächlich starr und kalt und lieblos. Meine persönliche Grundsatzentscheidung beschreibt das so nicht. Ich beschreibe sie lieber mal selbst: Ich habe geheiratet. Ich habe die Liebe meines Lebens getroffen und für die Dauer meines gesamten Lebens Ja gesagt. Ja dazu, ihn zu lieben, ihn zu ehren und an ihm festzuhalten. Ich habe, als ich diese Entscheidung getroffen habe, konsequenterweise aufgehört, den Markt nach Alternativen abzuchecken. Ich will jetzt nur noch meine Ehe entwickeln und verbessern. In dieses Ziel investiere ich meine Hinterfragungen, meine Reflektionen, meine Vergewisserungen und Anpassungen. Ich muss viel dafür tun, die Gegensätze zu überwinden, und machmal würde ich Gott am liebsten vor die Tür setzen. Aber die Mühe lohnt sich. Wir werden im Laufe des Lebens zu einer immer stärkeren Einheit zusammen wachsen.

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Ich nicht.
Lass mich raten: Du bist unverheiratet oder untreu verheiratet, und das aus Prinzip!?

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Ich habe Sorge, dass es immer Menschen gab, die sich Gott gleichstellen wollten. Die Gott als Machtmittel einsetzten, um Menschen von sich und ihren Wertemaßstäben abhängig zu machen. Paulus wirkt auf mich immer wieder ganz schön selbstherrlich und viele Lehrer charismatischer Bewegungen tun es ihm gleich. Sie lenken mir zu sehr von einer tatsächlichen Beschäftigung mit Gott ab.
Schuld war schon immer Thema in der Menschheitsgeschichte und niemand mag sie, verständlicherweise. Mit Schuld wurde auch schon immer gearbeitet. Sie ist ein gutes Belastungs- und Druckmittel. Eine pauschale Befreiung von Schuld ist neben möglicher Entlastung aber auch ein Druckmittel, denn sie verpflichtet zum ewigen Dank.
Wer Unrecht tut läd Schuld auf sich, dazu muss jeder Mensch stehen. Er muss sein Fehlverhalten ganz lebenspraktisch in Ordnung bringen, womit die Schuld dann auch aus der Welt geschaffen ist.
Kein Einspruch dazu meinerseits.

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Warum muss die Bibel Gottes Wort sein?
Keine Ahnung, ob sie es muss. Meiner Ansicht nach ist sie es halt.

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Bietet sie nur unter dieser Annahme einen Lerneffekt?
Nein. Aber Lerneffekt ist auch noch nicht Erlösung. Rechnen ist ja auch noch nicht das Ergebnis.

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Wird sie dadurch wertvoller?
Ja.

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Ich habe den Eindruck, dass deine abgeschlossenen und aktuellen Fragen sich in einem geschlossenen System befinden, in einer Art Kreislauf. Auf mich wirken solche Argumentationsketten wie die deinigen sehr zirkelschlüssig. Du willst dich darüber unterhalten wovon du felsenfest überzeugt bist, wozu es eigentlich nicht mehr zu sagen gibt.
Naja, es stimmt zumindest, dass ich mich gerade darüber unterhalte, wovon ich felsenfest überzeugt bin und wozu es eigentlich nichts mehr zu sagen gibt, aber dass es das ist, was ich will, unterschreibe ich nicht. Im Moment lasse ich mich einfach mal auf das Gespräch ein, das sich hier ergibt und erkenne auch tatsächlich schon einen Lehrwert, allerdings ein ganz anderer als ich erwartet hatte.

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Welche Chancen birgt für dich ein Austausch, bei dem sich alle Beteiligten darüber einig sind, an welche Dogmen und Rituale es zu glauben gilt?
Eigentlich die gleichen wie eine eheliche Zusammenkunft, bei der sich alle Beteiligten darüber einig sind, worum es geht ;)
(fruchtbringende Reibung, Vermehrung des Lebens)

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Wer glaubt, dass der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, dass Jesus der Erlöser ist, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass man das alles nicht hinterfragen darf,
STOP! Letzteres glaube ich nicht! Hinterfragen war mein Weg, über den ich dahin gekommen bin, wo ich hin gekommen bin. Also bitte hinterfrage. Sei dabei gesegnet mit Scharfsinn und Unermüdlichkeit, mit Wahrheitsliebe und mit Freiheit von oberflächlicher Augenscheinlichkeit. Gute Reise!

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weil sonst Bestrafung (Hölle) droht, für den ist es natürlich logisch, dass man an all das genau so glauben muss.
So denke ich nicht, Pepe. Und es fühlt sich an diesem Punkt so an, als ob du verletzt wurdest von Leuten, die so denken. Ich finde es richtig, dass du dagegen rebellierst und ich rebelliere voll mit! Ich habe eine ganz andere, sehr persönliche Vorstellung davon, was Hölle ist und wie das Strafgericht Gottes aussehen wird. Ob es genau so sein wird, weiß ich nicht. Meine Vorstellung geht auch ein wenig über das hinaus, was die Bibel darüber verrät. Wenn es dich interessiert, schreibe ich noch mal was dazu. Für heute ist´s aber genug.

Danke übrigens für die Erklärungen zu den Zitaten. Das hat echt geholfen. Ihr Profis habt euch die Quote-Klammern bestimmt als Tastenkombination angelegt, oder? Noch eine technische Frage: Wozu das Titelfeld?

@Provisorium: Hab beim Speichern gerade die Meldung gesehen, dass du was geschrieben hast und ich deinen Beitrag lesen und meinen anpassen soll. Heute aber nicht mehr. Bin zu müde. :(