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Thema: Abstand

Baum-Darstellung

  1. #11

    Standard

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen


    OK, ich hätte das besser ausdrücken können: "Christliche Fundamentalistin nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sich mit ihrer Aussage Leute angesprochen fühlen, die sie gar nicht kennt."


    Hallo FrauShane,

    hm, komisch, deshalb würde ich mich niemals so nennen... das würde ich nur tun, wenn ich es auch wirklich wäre und lebte. Klar kennen wir uns hier nicht. Sunigol hat es gut aufgezeigt... mit dem Begriff "Evangelikale Fundamentalisten" verbindet man das, was darunter im Allgemeinen verstanden wird. Wie es in erklärenden Quellen definiert steht. Fundamentalismus wird nun mal überwiegend so erklärt (Wikipedia):

    Fundamentalismus (von lateinisch fundamentum ‚Unterbau‘, ‚Grund‘, ‚Fundament‘) ist eine Überzeugung oder eine Geisteshaltung einer soziale Bewegung, die ihre Interpretation einer inhaltlichen Grundlage (Fundament) als einzig wahr annimmt. Fundamentalismus wird durch eine stark polarisierte Auslegung einer Letztbegründung umgesetzt.

    Im weiteren Sinne stellt sich der Fundamentalismus gegen die Moderne und fordert eine Rückbesinnung auf die Wurzeln einer bestimmten Religion oder Ideologie, welche notfalls mit radikalen und teilweise intoleranten Mitteln durchgesetzt werden soll. Der Vorwurf des Fundamentalismus wird auch auf soziale oder politische Gruppen bezogen, die – angeblich oder tatsächlich – ihre ideologische Orientierung absolut setzen und um die gesellschaftliche Vormacht kämpfen.



    Menschen, die dafür stehen setzen ihre Geisteshaltungen meist absolut und das kann man befürworten oder ablehnen. Stella lehnte ja nicht dich als Userin ab, sondern die (Geistes)haltungen, die Fundamentalismus ermöglichen und schüren.

    Ich persönlich mag fundamentalistisches Verhalten nicht, weil es nicht zu meinem ausgeprägten demokratischen Verständnis passt.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen

    Nicht ganz. Ich will es dir so erklären: Wenn du eine Reise planst, entscheidest du zuerst, ob du nach Amerika, nach Thailand oder in Europa bleiben willst. Hast du dich dann für Amerika entschieden, entscheidest du als nächstes, ob du nach New York oder nach Florida willst. Zu diesem Zeitpunkt ist Bangkok schon aus der Betrachtung raus. Hast du dich für Florida entschieden, konkretisierst du als nächstes, ob du Naturprogramm, Sportprogramm oder Mainstream-Programm willst. Angenommen, du hast dich nun schon für Amerika entschieden, hast schon New York und Florida miteinander verglichen und bist nach deiner begründeten Entscheidung für Florida jetzt nur noch unsicher, wie du Mainstream mit Natur unter einen Hut bringst und ob SeaWorld genauso sehenswert ist wie Disney, dann knüpft eine Diskussion darüber, warum Thailand besser ist als Amerika, einfach nicht mehr am Punkt deiner aktuellen Fragen und Interessen an. Und so knüpft auch eine Diskussion darüber, ob der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, ob Jesus der Erlöser ist und ob die Bibel Gottes Wort ist, nicht mehr am Punkt meiner aktuellen Fragen an. Ich habe dieses Ticket schon gebucht. Ich fliege dahin. Ich habe nun weiterführende Fragen. Klar kann der Austausch darüber, was in Thailand besser ist als in Amerika und was konkret Bangkok zu bieten hat, trotzdem noch interessant sein und ich könnte bestimmt einiges lernen. Aber es ist halt nicht das, was für mich jetzt relevant ist. Und wenn du weiterkommen willst mit deinen Konkretisierungen im Leben, dann musst du halt ein bisschen konzentrierter als Bummelzug die für dich relevanten Fragen klären. Sonst ist die Urlaubszeit irgendwann vorbei und du redest immer noch über Thailand oder Amerika. ;) Insofern hast du Recht: Ich suche Antworten innerhalb eines bestimmten, festgelegten Kontextes. Aber dass ich Antworten außerhalb dieses Kontextes "nicht akzeptieren kann", würde ich so nicht ausdrücken. Es ist eher so, dass Antworten außerhalb dieses Kontextes nicht das beantworten, was für mich in Frage steht. Und dass ich meine persönlichen Fragen ändere, nur damit ich die Antworten gebrauchen kann, die halt irgendwer gern geben möchte, würde wohl kaum einer erwarten ;)
    Dein Beispiel ist witzig gewählt, zeigt auch, dass hier eine kluge Person schreibt und dennoch kann ich deinen Schlussfolgerungen nicht zustimmen, weil sie mir zu vorgezeichnet, zu strikt und zu unabweichbar erscheinen. Bei der Urlaubsplanung wäre es aufgrund der begrenzten Zeit wirklich äußerst sinnvoll sich möglichst rasch und klar zu entscheiden, damit man seine Wahl auch genießen kann. Andererseits aus falschen Urlaubsentscheidungen kann man gut lernen, man weiß dann, was man nächstes Mal anders machen wird, man weiß evtl. etwas genauer, was man möchte. Ich wollte von vornherein nicht so umfangreiche vorherige Festlegungen. Diese Abwägungen würde ich mir sparen und vor Ort schauen, was mich nun interessierte.
    Die persönliche Lebensausrichtung, die Versuche zur Welterklärung, die Suche nach dem Sinn des Lebens und dergleichen sind keine Kurzzeit-Projekte wie ein Urlaub, für mich stellen sie einen lebenslangen Prozess dar mit lebenslangen Fragen / Hinterfragungen, Vergewisserungen, Reflexionen und möglichen Neuausrichtungen.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Und so knüpft auch eine Diskussion darüber, ob der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, ob Jesus der Erlöser ist und ob die Bibel Gottes Wort ist, nicht mehr am Punkt meiner aktuellen Fragen an.
    Weil du das alles zu einem absoluten und unumstößlichen Grundsatz erklärt hast. Ich nicht. Ich habe Sorge, dass es immer Menschen gab, die sich Gott gleichstellen wollten. Die Gott als Machtmittel einsetzten, um Menschen von sich und ihren Wertemaßstäben abhängig zu machen. Paulus wirkt auf mich immer wieder ganz schön selbstherrlich und viele Lehrer charismatischer Bewegungen tun es ihm gleich. Sie lenken mir zu sehr von einer tatsächlichen Beschäftigung mit Gott ab.
    Schuld war schon immer Thema in der Menschheitsgeschichte und niemand mag sie, verständlicherweise. Mit Schuld wurde auch schon immer gearbeitet. Sie ist ein gutes Belastungs- und Druckmittel. Eine pauschale Befreiung von Schuld ist neben möglicher Entlastung aber auch ein Druckmittel, denn sie verpflichtet zum ewigen Dank.
    Wer Unrecht tut läd Schuld auf sich, dazu muss jeder Mensch stehen. Er muss sein Fehlverhalten ganz lebenspraktisch in Ordnung bringen, womit die Schuld dann auch aus der Welt geschaffen ist.

    Warum muss die Bibel Gottes Wort sein? Bietet sie nur unter dieser Annahme einen Lerneffekt? Wird sie dadurch wertvoller? Oder sogar erst wertvoll?

    Ich habe den Eindruck, dass deine abgeschlossenen und aktuellen Fragen sich in einem geschlossenen System befinden, in einer Art Kreislauf. Auf mich wirken solche Argumentationsketten wie die deinigen sehr zirkelschlüssig.
    Du willst dich darüber unterhalten wovon du felsenfest überzeugt bist, wozu es eigentlich nicht mehr zu sagen gibt.
    Welche Chancen birgt für dich ein Austausch, bei dem sich alle Beteiligten darüber einig sind, an welche Dogmen und Rituale es zu glauben gilt?
    Wer glaubt, dass der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, dass Jesus der Erlöser ist, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass man das alles nicht hinterfragen darf, weil sonst Bestrafung (Hölle) droht, für den ist es natürlich logisch, dass man an all das genau so glauben muss.
    Geändert von anonym013 (05.07.2014 um 14:21 Uhr)


 

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