Andacht
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von A.W. Tozer


O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!

Wie unerforschlich sind Seine Gerichte und unaufspürbar Seine Wege!.
-Römer 11,33


Gedanken über das wunderbare Geheimnis der Gottheit


Die christliche Theologie lehrt, dass Gott Seinem innersten Wesen nach unergründlich und unbeschreiblich ist.
Ganz einfach ausgedrückt bedeutet das:
Man kann Ihn weder erforschen noch verstehen, und Er kann uns nicht mitteilen, was Er ist.

Diese Unfähigkeit liegt nicht bei Gott, sondern in den Beschränkungen unserer Geschöpflichkeit: "Warum fragst du denn nach meinem Namen?


Er ist zu wunderbar!"

Nur Gott kennt Gott in des Wortes umfassendster Bedeutung: "So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes."

Gott ist Seinem Wesen nach im wahrsten Wortsinn einmalig. Das bedeutet: Nichts im Universum ist Ihm vergleichbar.
Was Er ist, kann der Verstand nicht fassen, weil Er "völlig anders" ist, als was wir sonst erfahren haben oder je erfahren könnten.
Der Verstand hat nichts, von dem er ausgehen könnte. Niemand hat je einen Gedanken entwickelt, von dem man zu sagen vermöchte,
er beschreibe Gott, als höchstens im verschwommensten und unvollkommensten Sinn.

Wenn Gott überhaupt erkannt wird, muss es auf andere Weise geschehen, als durch die geschaffene Vernunft seiner Geschöpfe.

In seiner berühmten Abhandlung über die Dreieinigkeit schreibt Novatian im dritten Jahrhundert:
"Jede uns mögliche Aussage über Gott beschreibt höchstens eine Eigenschaft oder Tugend Gottes, aber nicht Ihn selbst.

Eine richtige Vorstellung über Gott kann nur auf einem Wege erlangt werden:


Wir müssen einsehen, dass Er jemand ist, dessen Eigenschaften und Großartigkeit unsere Verstandeskräfte so weit übersteigen,
dass wir sie nicht zu denken vermögen."