Ein Bekannter, der auch gläubig war, hat vor kurzem nach einer schweren Depression Selbstmord begangen. Ich bin selber seit vielen Jahren depressiv. Es ist nicht lange her, daß Selbstmordgedanken für mich alltäglich waren, auch wenn ich nicht gefährdet war. Es gab jedoch eine Zeit in meinem Leben, die war so schlimm, daß es wirklich fast passiert wäre. Ich will das nicht weiter ausführen, sondern nur darauf hinweisen, daß ich weiß, wie man sich fühlen muß um sein Leben zu beenden. Zwischen Selbstmordgedanken und der Tat befindet sich noch ein langer Weg. Meine Angst, diese Hölle auf Erden noch ein mal zu erleben und es das nächste mal nicht zu überstehen, hat mich tief geprägt.
Ich habe damals nur überlebt, weil ich mich ständig gefragt habe, wie Gott es fände, wenn ich das Leben, das er mir geschenkt hat, wegwerfe. Der Suizid ist doch sicher nicht Bestandteil Gottes Plans für mich? Heißt es nicht, Gott würde einem keine Last aufladen, die man nicht tragen könne? Ich habe sie damals gerade so noch tragen können.
Mein Bekannter hat es nicht geschafft. Hat er sein ewiges Leben verwirkt?