...ja, Godservant, da ist sicher etwas dran. Allerdings haben wir in Deutschland kein Burkaverbot. Auch wenn im TV das Klischee vom radikalen Muslim gerne kolportiert wird: Muslime können nach meiner Einschätzung ihren Glauben hier frei Leben und sich auch sittlich entfalten. Ich wohne in einem multiethnischen Stadtviertel, Moscheen, Islam- und Kulturvereine stehen neben Asialäden, französichen Bistros, polnischen Spezialitätenläden, libanesischen Barbieren, thailändischen Massagestudios, kroatischen Kirchengemeinden, deutschen Bioläden und SlowFood-Restaurants usw., usw. Die Menschen laufen hier buntgemischt durcheinander. Da flanieren Shador oder Burka tragende Musliminnen neben miniberockten Studentinnen und schwarz verhüllten Gothics zum italienischen Eisladen, bärtige Salafisten debattieren mit modernen Schiiten beim allabendlichen Fastenbrechen an den Tischen der arabischen Restaurants in der Fußgängerzone über den "wahren" Islam. Deutsche "Spießbürger" stehen beim türkischen Schlachter Schlange, weil der nun mal das beste Fleisch hat - und alles ist friedlich. Ich kann gar nicht beschreiben, wie wunderbar das Gefühl ist, hier zu leben und zu sehen, dass "Multikulti" eben nicht gescheitert, sondern Alltag geworden ist - schöner, bunter, lebendiger Alltag. Wollen wir hoffen und beten, dass sich die radikalen Prinzipienreiter und Reglementierer jeglicher Art nicht durchsetzen und durch unangemessene gesetzliche Regelungen böses Blut schaffen. Die Menschen leben gerne friedlich zusammen und tolerieren einander in ihrer Unterschiedlichkeit, wenn man sie lässt!