Das Wort
Glaube (auch
Glauben; indogermanisch
leubh ‚begehren‘, ‚lieb haben‘, ‚für lieb erklären‘, ‚gutheißen‘, ‚loben‘) bezeichnet hier eine Grundhaltung des Vertrauens,
Das deutsche Wort
Glaube wird in dem hier behandelten Sinn verwendet als Übersetzung des griechischen Substantivs
pistis mit der Grundbedeutung „Treue, Vertrauen“. Das zugehörige Verb lautet
pisteuein („treu sein, vertrauen“). Ursprünglich gemeint war also: „Ich verlasse mich auf ..., ich binde meine Existenz an ..., ich bin treu zu ...“. Das Wort zielt demnach auf Vertrauen, Gehorsam (vergleiche: Gelöbnis, Verlöbnis), Treue.
Das lateinische Wort
credere (vgl. Credo und Kreditor) von
cor dare: "das Herz geben/schenken" - ist direkt verwandt mit der altindischen Wurzel
sraddha- („glauben“) und ist eine sehr alte (indogermanische) Verbalkomposition. Die Bestandteile bedeuten: „Herz“ und „setzen, stellen, legen“, zusammen also etwa „sein Herz (auf etwas) setzen“. Das unbestimmte „ich weiß nicht“ entspricht hingegen dem lateinischen Wort
putare ("glauben, dass").
Im Hebräischen gibt es die Vokabel
aman: sich an etwas festmachen. Die Vokabel
aman mit der Schreibung „
Aleph-Mem-Nun“ wird nur in der Stammesmodifikation des
Hif'il (Aussprache „hä'ämin“) mit dem Wort „glauben“ übersetzt. Diese Stammesmodifikation drückt im Allgemeinen einen kausativen Aspekt der Grundbedeutung aus. Die Grundbedeutung, die auch im ursprünglich hebräischen Wort Amen erscheint, ist „fest“ oder „unerschütterlich“, die Bedeutung im
Hif'il ist also „jemanden fest sein lassen“.
Besonders in der christlich-protestantischen Theologie wird nach Karl Barth oft Glaube gegen Religion abgegrenzt. Barth sah Religion als eigenmächtigen Weg des Menschen zu Gott an und betonte, eine Erkenntnis des Willens Gottes gebe es nur im Glauben an Jesus Christus. Das Hören auf das Evangelium sprenge alle menschlichen Begriffe von Gott, alle ethischen Irrwege.
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