Ich frage mich gerade eins.

Da ich in einem Weinort aufgewachsen bin,
verbrachte ich auch viel Zeit in den Weinbergen.

Ich gehörte zu den Menschen, die die Reben beschnitten.
Die viel Zeit investierten, um die Reben zu binden.
Die das ganze Jahr über ihren Weinberg so gut wie möglich versorgten.
Aber ich gehörte auch zu den Menschen,
die immer ein paar Wochen vor der Lese noch einmal durch den Weinberg gingen und die Trauben, die Ernte praktisch noch einmal beschnitt.

Wenn ein Rebstock zuviele Früchte trägt, bekommt man keinen guten Wein.
Die "missratene" Früchte werden rausgeschnitten.
Also geht man durch die Weinberge und schneidet noch einmal weg, was weg muss. Und man tritt mit den Füssen auf die Früchte, die man wegschnitt.

Die Ernte könnte viel grösser ausfallen, wenn man nicht den Anspruch auf guten Wein hätte.

Mir tat dieser Weg durch die Weinberge immer weh.
Doch der Anspruch für Weingärtner ist ja ein guter Wein, dazu braucht man eine gute Ernte, eine gute Frucht.

Auch die Schrift erzählt ja von guter Frucht.

Wie ist es,
werden wir nicht auch noch einmal beschnitten, wenn wir schon Frucht tragen und kurz vor der Ernte stehen?

Seid behütet, Socke