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Hallo,
Gott ist eine unelegante Hypothese um die Herkunft von Materie zu erklären.
Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde heute behaupten, dass die Materie aus dem Nichts kommt, würde man dies nachweisen können, so müsste man tatsächlich von einem übernatürlichem Eingriff ausgehen.
Deine Argumentation baut auf dem Kausalitätsprinzip auf, dass alles was wir vorfinden eine Ursache hat. Somit muss auch das Universum, die Matierie eine Ursache haben.
Wo kommt die Materie also her? Von Gott? Dann müsste man sich fragen: woher kommt Gott? Diese Frage ist für Theisten aber unzulässig, da Gott ewig existent und in sich selbst begründet ist; er ist also gegen das Kausalitätsprinzip immun.
Nun könnte man aber diese Immunität gegen das Kausalitätsprinzip auch auf das Universum an sich übertragen. Wäre das Universum ewig existent, hätte es den Moment der Schöpfung nie gegeben. Die Herkunft der Matierie wäre somit geklärt: Sie war schon immer (vll. in verschiedenen, für uns unbekannten Formen) da!
Gott ist somit nicht für die Entstehung des Universums notwendig.
In der Wissenschaft gibt es ein Sparsamkeitsprinzip, das "Ockham'sche Rasiermesser". Wenn sich zwei Hypothesen gegenseitig auschließen ist die zu bevorzugen, welche von weniger unbewiesenden Behauptungen ausgeht.
Beispiel: Wie machen die Beobachtung: Ein Kind weint.
Hypothese A: Das Kind weint weil es Hunger hat.
Hypothese B: Das Kind weint, weil es von einem unsichtbaren Kobold gebissen wurde.
Welche Hypothese würdest du bevorzugen. Natürlich A. Denn sie geht von weniger unbewiesenden Behauptungen aus.
Genauso sieht es auch mit Gott aus. Er ist in der Frage nach der Herkunft des Universums ein nicht notwendiger, unnötiger FAktor, der mehr Fragen aufwirft, als er erklärt.
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