Eigentlich ist die Einstellung zu Gott, bei den meisten, eine Sache der Erziehung. Wobei nicht die Worte, sondern die Taten der Erzieher ausschlagebend sind. Wie die Erzieher selbst sind, so bringen sie auch Gott rüber.
So haben z.B. Opa und Oma Kaschirins ("Kindheit" Gorkij), die beide orthodox sind, verschiedene Götter, b.z.w. sie bringen Gott verschieden rüber: Bei Opa ist Gott streng und rachsüchtig (wie Opa selbst war), bei Oma dagegen ist Gott mild und langmütig (wie sie halt selbst war).
Selbst Moses und David haben Gott nur mangelhaft rübergebracht (Moses: Deut. 32:50-52; David: 2Sam. 12:14).
Daß die Menschen (solange sie nicht selbstständig zu denken gelernt haben) den Eindruck, den die Erzieher bei ihnen hinterlassen haben, mit Gott verbinden werden, liegt wohl auf der Hand. Und wenn sie dann gegen ihre Erzieher rebellieren, schlägt es in die Rebellion gegen Gott um.
So gibt es keinen Unterschied zwischen denen, die ihren Erziehern, b.z.w. religiösen Vorstehern blindlinks folgen, und denen, die gegen Gott rebellieren: beide kommen von der Verbindung - Erzieher = Gott - nicht los.
Dasselbe wiederholt sich mit dem Sozialismus: Lenin und seine Anhänger haben versucht auf ihre Art und Weise die Idee einer gerechten Gesellschaft in die Tat umzusetzen. Seitdem verbindet man den Sozialismus ausschließlich nur mit dem leninschen, b.z.w. stalinschen Modell.
Daß der Sozialismus noch auf eine andere Art und Weise aufgebaut werden kann (und dann auch besser funktionieren wird), kommt den Menschen überhaupt nicht in den Sinn.
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