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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard Was bedeutet Gott?

    Heute morgen so im Halbwachzustand hatte ich so diese Frage in mir, die bei Licht betrachtet schon wieder ein bisschen doof aussieht...naja...


    Aber was ich mich gefragt hab ist -

    Was macht einen Gott aus? Welche Auswirkungen hat er in meinem Leben?
    Welches Verhältnis hab ich zu einem Gott? Welche Bilder?
    Was schreib ich ihm zu und wie bestimmt es auch das Verhalten das Selbstbild, die eigene Identität?

    Das mein ich erstmal so grundsätzlich, also nicht den Einen, aber auch....

    Ich frage mich das auch weil ich denke, man hat vielleicht Götter in sich bzw in seinem Leben wirksam, die sich so verhalten oder etwas gibt man die Stellung und man hat sie nicht identifiziert,
    man betet etwas an und das vielleicht ziemlich unbewusst.
    Dann gehts aber eher um Götzen, also Dinge die die für Gott angedachte Stellung einnehmen.


    So erste Ideen die mir so kommen, noch unsortiert, sind z B

    - Gott beinhaltet eine übergroße Kraft
    - Gott ist eine Person, für manche Menschen auch ein Prinzip, ein Bild oder
    nicht existent
    - Gott ist der Schöpfer des Lebens, und auch der Schöpfer des Menschen
    - Es gibt eine Beziehung zu ihm....für die einen eine liebevolle, für die anderen
    eine oben-unten Bezieung, für andere eine sado-masochistische, für wieder
    andere gar keine
    - diese Beziehung bestimmt einen Teil meiner Identität
    - Er gibt Werte und eine Ordnung vor
    - Dies bestimmt einen Teil meiner Orientierung und meines Handelns

    Also so als praktisches Beispiel - wenn ich sag ich hab keinen Gott,
    dann hab ich vielleicht so als Lebensgefühl - die Welt macht nicht ganz soviel Sinn oder ich interessiere mich stark für Wissenschaftliche Thesen (muss sich ja nicht so ausschließen, nur als Beispiel),
    ich bin alleine hier und wurstel mich 80 Jahre so durch, dabei orientiere ich mich an mir selber, meinem Gewissen oder dem was mein Umfeld mir so vorgibt, vielleicht finde ich solche Werte wie Macht Durchsetzen und Geld toll, vielleicht aber auch den Rückzug die Stille,
    vielleicht habe ich zu den Menschen dann ein eher gleichgültiges Verhältnis oder ich nutze sie,
    vielleicht weil es sonst wenig Sinn macht und ich sensibler bin und Not wahrnehme nehme ich das Helfen als Dreh und Angelpunkt in meinem Leben,
    ich schaffe mir ein Lebenskonzept dass Sicherheiten aufbaut und mich definierte und die Welt definiert um mich rum, und meine tägliche Orientierung, Handeln, Lebensziele mit beinhaltet

    (hmm, vielleicht ist genau das die Frage mit dem - worauf ist das Leben gebaut - auf Fels? - ist es stabil oder schwankend?)

    Boah, irgendwie bin ich in der Frage noch voll verknotet

    Also hat vielleicht jemand Lust sich hier mit zu beteiligen oder ist die Frage n bisschen zu abstrakt?

    LG tiffi

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Nein, Tiffi,

    es ist nicht zu abstrakt. Aber gerade diese Abstraktheit verweist auf etwas. Abstrakt nennen wir doch in erster Linie das, was unseren fünf Sinnen nicht direkt zugänglich ist.
    Das Bild, das Menschen sich von Gott oder den Göttern mach(t)en, wandelte sich im Laufe der Geschichte. Und spiegelte wohl meistens die gesellschaftliche, oder allgemeiner die Lebenswirklichkeit der Menschen wieder. Ebenso das Verständnis der Menschen.
    Im AT finden wir neben einem leiblichen Gott (Genesis), der durch den Garten Eden spazieren geht, auch einen Gott, den kein menschliches Auge sehen kann/darf (Gott zieht in einem Unwetter vorüber, Gott erscheint als brennender Dornenbusch). Ein Gott also, der keine feste Form hat. Bishin zur Gleichung Gott=Geist im NT.
    Aber gerade das AT ist reich an Bildern. Gott erscheint als Kriegsgott, der für oder mit seinem Volk kämpft, als Wettergott (Großteile Palästinas sind sehr trocken), als Herr und Gott der Tiere (Hiob) etc. Mal ist er gerechter Gesetzgeber (assyrischer Einfluß auf das jüdische Volk während des Exils), mal Despot. Mal liebevoll, mal blutrünstig.
    Jesus predigte einen liebevollen Vatergott, und hätte er nicht in einer patrichalen Gesellschaft gelebt, hätte er sicherlich von Gott als Mutter gesprochen. Auch fehlt dem Gottesbild Jesu das Archaische und die Grausamkeit eines Gottes der z.B. Steinigungen fordert.
    Das Gottesbild wandelte sich mit dem Weltbild und dem Verständnis seiner Verehrer.
    Deshalb läßt sich auch schlecht sagen, wo der Unterschied zischen (einem) Gott und einem Götzen liegt.

    Ein grundlegender Irrtum ist es meines Erachtens nach, zu meinen, man könnte Gott vollständig verstehen, oder gar in Worte oder Bilderfassen. Unser Verständnis ist begrenzt, Bilder und Worte noch viel mehr. Wir können uns Gott nur mehr und mehr anzunähern versuchen. Eine Aussage über Gott jedoch können wir nicht treffen.
    Wenn wir sagen, Gott sei eine übergroße Kraft ... Steckt Gott denn nicht auch im kleinesten und subtilsten Kräftchen? Wenn wir sagen, Gott sei Kraft ... Ist er dann keine Weisheit? Wenn wir sagen, Gott sei gut ... Woher kommt das Böse? Wenn wir sagen, Gott sei gut und böse ... Ist Gott nicht mehr als nur dieses? Wenn wir sagen, Gott sei mehr als dieses ... Was ist dieses "mehr"? Und so weiter und so fort.
    Es ist ein grundlegendes Problem.Wenn wir sagen etwas sei A, dann kann es nicht gleichzeitig das Gegenteil B sein.Damit ist dieses Etwas beschränkt auf A oder B. Kann Gott aber beschränkt sein?
    Die Yogis, die Sufis, die christlichen Mystiker sag(t)en uns, daß Gott weder in Worten,noch in Bildern ausgedrückt werden könne. Gott sei schlicht und einfach nur erfahrbar.
    Ein Yogi sagte mal darüber: "Natürlich ist das Wort "Gott" nur ein Name, der jener Wirklichkeit gegeben wurde, der wir viele Namen gegeben wurden. Sie ist namen- und formlos. Aber sie ist die einzige Wirklichkeit, und wir sind Teil von ihr."

    Gruß
    LD

  3. #3

    Standard

    hallo luxdei,

    mir wird auch mehr und mehr bewusst wie geprägt wir (Menschen) sind,
    durch geschichtliche Entwicklung, Sitten, die derzeitige Kultur, Machtinteressen, Dogmen, familären Hintergrund, eigenes Denken, Wünsche, Phantasiegebilde.

    Das alles ist leider unsichtbar und nicht so einfach greifbar.
    Weder sind diese Prozesse für uns sichtbar und für die 5 Sinne erfassbar noch ist es "der Urgrund unseres Seins", also die Frage nach unserer Herkunft, Schöpfung, Sinn, (einem) Gott - auch wenn wir ihn beantworten mit - es gibt keinen.

    Bleibt es alles unbewusst sind wir evtl glücklich unfrei, leben und sterben einfach so.
    Wird es bewusst, geschieht häufig eine Erkenntnis die sicherlich auch mit ein paar Geburtswehen begleitet ist und einer gewissen Orientierunglosigkeit,
    Wahrheit wird plötzlich relativ und abhängig.

    Unser Verständnis ist begrenzt, Bilder und Worte noch viel mehr. Wir können uns Gott nur mehr und mehr anzunähern versuchen. Eine Aussage über Gott jedoch können wir nicht treffen.
    Deinen Gedanken dass unser Verständnis zu begrenzt ist um das unfassbare zu fassen finde ich auch sehr treffend und gut.

    Annähern ist evtl möglich als Prozess, ein Lernprozess um einen Standpunkt zu finden,
    aber eine totale Festlegung würde uns irgendwie auch um die Wirklichkeit betrügen. hmmm....

    lg, tiffi



    (nur mal so aber hat was....)

  4. #4
    luxdei Gast

    Standard

    Wesentlich für Deine Frage, Tiffi, ist, ob Du Gott als außerhalb oder (auch) innerhalb verstehst.
    Johannes Tauler - um mal bei den Christen zu bleiben - riet dazu, "hinter" das Gebet in die Stille zu gehen. Daß wir Gott mit unserem Verstand nicht fassen können, heißt nicht, daß wir ihn gar nicht fassen könnten. Daß wir seine Tiefen nicht auszuloten vermögen, heißt nicht, daß wir in ihn nicht eintauchen könnten.

    Gruß
    LD

  5. #5
    Zeuge Gast

    Standard

    Es gibt vier Stufen der Gotterkenntnis (1Joh. 2:12-14.)
    1. Kleinkinder (Säuglinge), die nichts anderes wissen als daß ihnen um seines Namens willen die Sünden vergeben sind.
    2. Kinder (Teenager), die Gott als den Vater erkannt haben.
    3. Jünglinge (junge Männer), die den Bösen besiegt haben, denn sie sind stark, weil das Wort Gottes in ihnen bleibt.
    4. Väter, die den erkannt haben, der von Anfang an, b.z.w. ohne Anfang ist.

    Bis wir den wahren Gott wirklich erkennen (Stufe 4), bedarf es noch mehrere Stufen der Gotterkenntnis, denn zur Zeit befinden wir uns im Säuglingsalter. (1Kor. 3:1,2; Hebr. 5:12-14.)
    Selbst die Stufe 3, ein Leben ohne Sünde (1Joh. 3:9; 5:18.), scheint vielen unerreichbar. Weil sie noch nicht mal in die Stufe 2 gekommen sind. Es ist die Stufe, in der mal zur Schule geht und eifrig lernt. Aus dem Lehrbuch! Und nicht mehr spielt, als wäre man erwachsen.

  6. #6

    Standard

    Was bedeutet Gott? Gottheiten erschuf man damit man den Sonnenaufgang erklaeren kann. Da wir mittlerweile wissen dass die Sonne aber nicht aufgeht und was die Sonne ist, brauchen wir auch keinen Gott mehr


 

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