"Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist groß:
Er wurde offenbart im Fleisch (sonst war er ein Geheimnis Gottes, auch für die Engeln),
gerechtfertigt durch den Geist (er bedürfte der Gerechtfertigung, b.z.w. der Anerkennung seiner Gerechtikeit von Gott, wie jeder von uns),
geschaut von den Engeln (die ihn bis dato nicht gesehen haben),
verkündet unter den Heiden,
geglaubt in der Welt,
aufgenommen in die Herrlichkeit (was keinen Sinn ergibt, wenn er als Person preexistierte, und nur dahin zurückgegangen ist, woher er gekommen war) ." (1Tim. 3:16.)
"Gott niemand hat gesehen jemals; der einziggeborene Gott, der Seiende im Schoß des Vaters, der hat Kunde gebracht." (Joh. 1:18 Inerlinearübersetzung.)
Zum Vergleich ein Paar Bibelstellen:
"Denn der Herr hatte im Haus Abimelech jeden Mutterschoß verschlossen wegen Sara, der Frau Abrahams." (Gen. 20:18.)
"Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte." (1Sam. 1:5.)
"Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen, oder habe ich es geboren, ..." (Num. 11:12.)
Da Gott aber Geist ist, wo konnte Jesus gewesen sein, wenn nicht in seinen Gedanken, b.z.w. in seinem Herzen. Denn aus dem Herzen kommen Gedanken heraus, sagt Jesus.
Die traditionälle Auslegung bringt viel mehr Probleme, die gerne übersehen werden.Nun, diese Auslegung von Joh. I, 1 bringt Probleme mit sich.
Du bist auf meinen Posting (34) nicht eingegangen.
»Ausgegangen bin ich vom Vater« - Wir auch. "Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab." (Hebr. 2:11.)Welche?
(1.) Jesus sagt:
Er stellt Sein Kommen in die Welt Seinem Weggang aus der Welt gegenüber. Wenn Er als Person weggeht, dann muss Er auch als Person gekommen sein, weil die Gegenüberstellung sonst keinen Sinn ergäbe.»Ausgegangen bin ich vom Vater, und gekommen bin ich in die Welt; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.« (Joh. XVI, 28).
»Wenn Er als Person weggeht, dann muss Er auch als Person gekommen sein,« - sind wir nicht alle als Personen in diese Welt gekommen?
»weil die Gegenüberstellung sonst keinen Sinn ergäbe.« - Der Sinn liegt in der Erkenntnis unseres Seins.
Das sind alles Spekulationen um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.(2.) Johannes, der Täufer, welcher hinsichtlich seines menschlichen Lebens sechs Monate älter war als Jesus, bezeugt, dass Jesus – genau genommen, also unter Berücksichtigung Seiner Präexistenz – der Ältere ist:
Der Täufer kann hier nicht gemeint haben, dass Jesus nur in dem Sinn älter ist, dass Dieser im Vorherwissen Gottes existierte, denn der allwissende Gott hat ebenso Johannes, den Täufer, vorhergewusst. Der Täufer muss sich, als er sagte, Jesus sei vor ihm gewesen, auf Jesu tatsächliches Alter als präexistente göttliche Person bezogen haben.»Dieser ist, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, weil er eher war als ich.« (Joh. I, 13).
Wenn wir ein Haus bauen wollen, planen wir zunächst das fertige Haus, und dann erst die Einzelheiten.
Johannes ist so eine Einzelhet, wie alle Propheten.
Jesus aber, ist das Fundament des gesammten Hauses.
"... Gott, ..., welcher die Toten lebendig macht und das noch nicht Vorhandene benennt (oder: so ruft), als wäre es schon vorhanden." (Röm. 4:17 Übersetzung von Hermann Menge.)
Oder in der Interlinearübersetzung: "... Rufenden das nicht Seinende als Seiendes."
Von etwas, das noch nicht da ist, zu sprechen, als ob es schon da wäre, kann nur derjenige, der seinen Plan, sein Vorhaben, auch in die Tat umzusetzen vermag.
"Deine Augen sahen, wie ich entstand, in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war." (Ps. 139:16.)
Aus diesem Grund konnte Abraham einen von Jesu Tagen sehen.
Auch Johannes sagt aus demselben Grund, daß Jesus vor ihm war.
Typisch weltliche Logik. Ein Versuch die Reinkarnationslehre, wenn auch mit Beschrenkung nur auf eine Person, mit der Bibel zu vereinen.(3.) Es steht geschrieben:
Hier wird ausgedrückt, dass dem Lamm (Christus) das Buch des Lebens »seit Grundlegung der Welt« gehört. Christus besitzt das Buch des Lebens von Anfang der Welt an, was voraussetzt, dass Er präexistent ist, denn wer nicht existiert, kann logischerweise auch nichts besitzen. Er muss, wenn Er das Buch des Lebens seit uralter Zeit besitzt, auch seit uralter Zeit existieren.»Und anbeten werden es [Anm.: das Tier, s. V. 4] alle auf der Erde Wohnenden, deren Namen nicht geschrieben sind seit Grundlegung der Welt im Buch des Lebens des Lammes.« (Apk. XIII, 8).
Fazit: Christus hatte ein vormenschliches Dasein.
Wenn Jesus, als Person, preexistent war, warum mußte er, wie jedes normale Kind, in der Erkenntnis wachsen (Lk. 2:40,52.)? Und auch als Erwachsener wußte er nicht alles (Mt. 24:36.).
In Jesaja 53:11 sagt Gott: "Nachdem er so vieles etrung, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. ..."
Und in Off. 5:1-5 wid ihm diese Erkenntnis zuteil, die er dann auch der Gemeinde mitteilt (Off. 1:1.).
Das spricht gegen seine Preexistenz als Person. Denn wäre er, als Person, preexistent und an der Schöpfung beteiligt, dann hätte er es nicht nötig, in der Erkenntnis zu wachsen, und wüßte alles.
Aber auch seine Gerechtikeit wie auch sein Tod haben dann keinen Wert. Denn für einen ewigen Gott 33 Erdenjahre gerecht zu leben ist ein Nichts. Weniger als für unsereiner eine Minute unseres Lebens.
Und so tun als ob er gestorben wäre, wo Gott, b.z.w. ewiger Sohn Gottes, seinen eigenen Worten nach, nicht sterben kann, ist ein Betrug. Alles nur Spektakel, um seine eigene Schöpfung zu beeindrucken.
Ein zimlich eitler Gott. Ganz nach der Art dieser Welt. Ein Anfänger in Sachen Schöpfung, der sich aber gerne aufspielt.
Nein. Jesus war ein Mensch, wie jeder von uns, der aber von Gott für eine besondere Mission vorgesehen war.
"Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen." (Kol. 1:19.)
Was schon allein dafür spricht, daß Jesus ein einfacher Mensch war.
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