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Thema: Dreieinigkeit

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Daumen runter Bitte

    Der Post #116 ist nun nicht nur thematisch zum Thema "Dreieinigkeit" Irrelevant, sondern unter aller Menschenwürde.

    Selbst distanziere ich mich ausdrücklich von solchen Texten, Antworten und Bibeltext-Spielereien, dieser übelsten Art, wie diese z.B. uns der User Zeuge hier liefert.

    Ich bitte mitlesende User dem User Zeuge über die Funktion "Private Nachrichten" zu antworten, damit nicht noch mehr Plattform solchen Unsinnigkeiten öffentlich Raum ermöglicht und geschenkt wird.

    Und ich würde mich freuen wenn wir hier wieder zum Thema "Dreieinigkeit" finden könnten.

    Danke

    Isaak

  2. #2

    Standard

    Um religionshistorisch wieder zum Thema zurück zu kommen, so ist die Lehre der „Trinitas Gottes“ keine Erfindung des Christentums, sondern ein alt bekanntes Konzept des Hellenismus und ihren weitreichenden Strömungen innerhalb der Antiken Religionen. Beispiel hierfür sei z.B.: Die Apis-Trinitätslehre, Sarapis-Trinitätslehre, Trinität der Dionysosreligion, die kapitolinische Trias, der dreieinige Weltgott Hermes, etc. Die Wesensformel: Allein ganz und dreimal Einer, ist nicht erst seid Nicäa bekannt, sondern alt bekannte Vorgabe aus eben diesen Kulten. Zugleich lieferte die Trinitas auch philosophische Erklärungsmodelle für unser Menschliches Dasein im Verhältnis zu Gott. Indem es nicht nur Lebensanfang (Geburt), Lebensmitte und Lebensende (Tod) umfasst, sondern auch Begriffe wie Geist, Körper und Seele, etc, etc im Verhältnis zu Gott erklärt. Ebenso lassen sich aus diesen Denkmodellen augenscheinliche Gegensätze gleitend verbinden wie z.B.: a. Hell - Zwielicht – Dunkel; b. Heiß - lau – kalt; c. Jugend - Reife – Alter. Der Mensch, geschaffen im „Spiegelbild Gottes“ (Ebenbildlichkeit) ist auch den hellenistischen Religionen und ihren Denk- und Glaubensmodellen bekannt und wird überaus Bildreich dargestellt. Gottvater Zeus oder Jupiter erscheinen nicht als abstrakte Wesen, sondern bildlich-menschlich. Eine Darstellungsweise, welche sich auch in christlichen Kirchen – vornehmlich orthodox oder katholisch, in modernisierter Form, wieder finden lässt.
    Selbst theologische Begriffsmodelle sind den antiken Religionsgruppen als Selbstverständlichkeit geläufig: „Die Dreiheit in der Einheit (Dreieinigkeit) und die Einheit in der Dreiheit (Dreifaltigkeit).“ Und auch die Lehre der römisch-katholischen Kirche: “mysterium stricte dictum“ (die Dreifaltigkeit sei ein großes Geheimnis), wird insbesondere in den hellenistischen Mysterienkulten (Dionysoskult) ebenso vertreten.

    Wenn wir uns die antiken Religionen mit ihren theologisch – philosophischen Strukturen und ebenso ihre „Protagonisten“, Götter und Gottessöhne anschauen, so lässt sich die christliche Religionstradition ganz mühelos in diesen Kontext stellen. Angefangen beim „Gottesbild“ und deren Erklärungsmodellen bis hin zur Darstellung des Protagonisten Jesu, der gleich, vielen seiner hellenistischen Vorläufern jungfräulich geboren, bescheiden und unter großen Gefahren herangewachsen ist, Lehr- und Wunderhaft wirkte, elendig und Gott-gewollt starb und auferstand und zum Olymp erhoben wurde.

    Man kann, zumindest, aus religionshistorischer Sicht davor nicht die Augen verschließen.

    Grundlage für diese Entwicklung war in erster Linie die Hellenisierung eines nicht unerheblichen Teils des Judentums – insbesondere in der Diaspora – und die Öffnung des Judentums für hellenistisches – philosophisches Gedankengut. Philo von Alexandrien und ebenso die Essener sind hier sicher nur einige der bekanntesten Repräsentanten für diese Entwicklung, welche ganz nachhaltig ihre Spuren im N.T. und der späteren Religion des Christentums hinterlassen haben. Nähert man sich der Thematik der Entwicklungsgeschichte der christlichen Theologie und hier insbesondere von Gottesbildern, so muß man zwangsläufig den ersten Ansatz im hellenistisch – orientierten Judentum suchen. Denn genau hier liegt die Keimzelle des späteren Christentums, dessen bekannteste Vertreter Paulus von Tarsus, ein gewisser Alexandriner Namens Johannes (Ältester) und Apollo waren. Ebenso ist es wichtig sich das Umfeld anzuschauen, aus dem sich die jüdische – urgemeindliche Gruppe nach dem Tod der direkten Jünger Jesu und hier insbesondere des Bruders Jesu (Jakobus), neu formierte. Man kommt dabei weder an den sog. Täuferjüngern vorbei, noch an den Essenern und auch nicht an den Anhängern des persischen Mithraskultes, welche auch im jüdischen Volk überaus zahlreiche Anhängerschaften innehatten. Gerade ihre Spuren sind im N.T. überaus offensichtlich und unverkennbar (man denke nur an die sog. Weihnachtsgeschichte).

    Wie schon anderen Ortes ausgeführt, keine Religion erfindet sich von Grund auf selbst neu oder entsteht im luftleeren Raum, sondern ist immer auch ein „Kind“ seiner Zeit, seiner kulturellen Hintergründe und Vorläufer, bestehender Welt- und Denkmodelle, menschlicher Sehnsüchte und Wünsche, inspirativer Kraft und charismatischer Führer. Das trifft, auf das Judentum ebenso zu wie auf den Islam, den Hinduismus, Buddhismus und freilich eben auch das Christentum.

    Wenn wir uns den Ansatz eines Denkmodells zu Gott stellen – nichts anderes ist die christliche Trinitaslehre – dann dürfen wir den religionshistorischen Aspekt und die dazugehörige Entwicklungsgeschichte nicht außer Acht lassen.


    Absalom


 

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