Lieber Origenes,

nun möchte ich mich auch deinen Ausführungen stellen.

Zu Teil 1

Diese Rebellion geschah aber eben außerhalb, also lange vor der Materie! Die Erde und alle Planeten, die entstanden, waren eine Folge der Rebellion im HIMMEL, im Jenseits...! Dass es Materie, also Menschen, Pflanzen, Tiere, Mineralien...gibt, ist die Wirkung von der Ursache: Der Rebellion gegen GOTT!
Mir wird nicht klar, was diese Rebellion ausgelöst hat und mir wird auch nicht klar, welchen Sinn eine solche Rebellion gehabt haben soll?
Beim Menschen, der von der unmittelbaren Gemeinschaft von Gott (sichtbar und fassbar) getrennt ist, kann ich mir das noch vorstellen, aber bei Geistwesen? Ich kann es mir nicht vorstellen.

Ich könnte mich im Einzelnen darüber auslassen, dass der Satanas oder "Luzifer", wie er in meinem Glauben genannt wird, nicht GOTT selber Konkurrenz machen wollte. Er widersetzte sich IHM, doch wollte er die Krone des ERSTGEBORENEN haben, den wir den CHRISTUS nennen. Er wollte die Macht über die geistige Schöpfung haben, die aber CHRISTUS geschenkt war...
Dieser Ansatz widerspricht deshalb schon meinen Ansichten, da es in meinem Glaubensleben keinen „Christus“ als Sondermodell gibt. Für mich ist Jesus Mensch und nur Mensch, herausgerufen – ja sicher, gesalbt – ohne Zweifel aber dennoch auch fehlerhaft und sündig wie wir alle. Ich sehe in ihm nichts Ungewöhnliches und Besonderes. Viel mehr würde ich ihn als Bruder Jesus bezeichnen und so Gott will, so wird er ein kommender Messias sein, doch auch ein Messias ist jetzt nicht etwas so extrem besonderes und auch nichts Übermenschliches.
Ich tue mich sehr schwer damit, Gott in seiner Fülle und Wirkungskraft aufzuspalten und Diesen in Abhängigkeiten zu menschlichen Gesalbten zu stellen. Es widerspricht zudem der Tanach. (Ich muß noch anfügen, dass ich einst einen ähnlichen Ansatz wie du hatte und von daher diese Theorie gut nachvollziehen kann. Ich musste mich jedoch von dieser trennen, da zumindest mir Gott etwas anderes aufgezeigt hat. Eventuell irre ich hier oder es ist nur eine Stufe im Erkennen, wer weiß das schon).

Ich glaube zudem nicht, dass sich ein himmlischer Satan je Gott widersetzen würde. Eventuell ist der Begriff Satan, der auch auf Menschen angewandt wird ein Ausdruck von „negativer Energie“ welche letztlich auch von Gott ist. Wie ist es zudem möglich, dass Satan bei Gott – seiner Heiligkeit Ein- und Ausgeht? Kann Heiligkeit wirklich so ohne weiteres absoluten Ungehorsam gegenüber Gott dulden? Zumindest bei Menschen wird das klar verneint. Für mich ist Satan ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger und ich denke der Judasbrief bringt es auf den Punkt, wir sollten über Satan nicht richten noch ein böses Wort erheben. Denn wir wissen nichts über dessen Hintergründe.

Ich weiß, dass ich mit meiner Glaubensansicht so was wie ein "Paradiesvogel" bin. Doch für mich ist es, wie ich ein paar Beiträge zuvor schrieb, gut und richtig und vor allem logisch. Für mich wird so, und nur so, nachvollziehbar die Frage beantwortet: Warum bin ich Menschlein überhaupt hier, was mache ich, und warum zieht es mich immer und immer stärker NACH HAUSE, zu meiner GEISTIGEN HEIMAT...zu GOTT meinem VATER. Weil ich vor Anbeginn der Zeit von IHM abgefallen bin, und nun auf der Erde, als einer Art "Besserungsanstalt" mich beweisen kann, um so die Eintrittskarte NACH HAUSE zu lösen.
Paradisvögel sind wir irgendwo doch alle. Ich denke, wenn es dir hilft die Welt und Gott so besser zu verstehen, dann sind deine Aussagen berechtigt und in Ordnung. Paulus hatte nicht Unrecht mit seinem Stückwerkserkennen. Wir leben in einem riesigen Puzzle und ein Jeder trägt in sich Teile zusammen, welche eventuell ein kleines bisschen Einblick auf das Gesamtbild in sich trägt. Schauen werden wir die Gesamtheit erst dann, wenn unser Geist sich aus seinem dreidimensionalen Gefängnis befreien kann.

zu Teil 3

Auch den dritten Teil habe ich nun gelesen. Vergib mir, Absolom, dass ich Deinen Text "zersplittert" habe, aber es war mir nötig.
Es ist völlig in Ordnung.

Zur Reinkarnationslehre kann ich vorerst nur sagen, sie ist für mein Glaubensleben nicht relevant geworden, obwohl ich mich damit lange Zeit sehr intensiv auseinander gesetzt habe. Es gibt für mich hierzu keinerlei wichtige und logische Ansatzpunkte, um dieser Theorie zu folgen. Gerne kann ich darauf auch näher eingehen. Eins kann ich jedoch sagen, religionswissenschaftlich betrachtet ist diese Lehre eigentlich noch gar nicht so alt und gehört eher in den Bereich neuerer Theologien - frühestens ab 700 v. Chr.
Dieses Lehrgut ist als noch relativ jung im Vergleich zu anderen Religionsinhalten und hat sich doch recht weit verbreitet – auch im Judentum / Chassidismus. Allerdings nicht vergleichbar mit Hinduistischen oder Buddhistischen Ansichten.

Ich habe jedoch absolut kein Problem mit diesen Ansichten und ich finde, wenn jemand für sich zu dieser Erkenntnis gelangt ist, so sollte man das auch respektieren.

Liebe Grüße

Absalom