Lieber Absolom, lieber Shomer!
Ich muss Euch zugestehen, dass ihr mir definitiv im Vorteil seid, was Eure "Vorbildung" im Bezug auf das Lesen des AT angeht. Und wenn ich dennoch sage "ich glaube aber weiter an einen Geisterfall", auch wenn ich es nicht anhand von Textpassagen aus AT oder NT belegen kann, komme ich mir schon fast vor, wie ein kleines, trotziges Kind.

Aber:
Ich werde weiter daran glauben!
Nicht, weil ich ein trotziges Kind bin, sondern weil es für mich meine "Realität" ist. Ich fühle, dass dieser Glaube (zumindest für mich) gut und richtig ist. Und was für mich interessant ist: Er deckt sich mit Einigem, was Du, Absolom, gesagt hast:

Gott stellte mich in dieses Dasein und ich bin diesem Dasein ausgesetzt, in all seinen Facetten. Es obliegt nun mir selbst zu wählen, was ich mit diesem Dasein tun will. Es obliegt mir, mein Dasein mit Erkenntnissen zu befruchten, Einsichten und Ansichten zu erlangen und letztlich auch Gott in dieses Dasein mit hinein zu nehmen. Und da geht es letztlich jedem so wie auch einem Jesus, man muß seinen inneren Schweinehund besiegen und das eigene Ich dem GottesIch an- und zuordnen können oder eben lassen. Der wohl schwerste Weg für einen Menschen, Gott als persönliches DU wahrzunehmen und Gott zu erlauben das eigene Ich dem DU anzugleichen, also mit dieser Universellen Kraft eins zu werden.
Das gefällt mir sehr gut und passt wundervoll zu meiner Glaubensansicht, die GOTT als Ursprung von allem ansieht, der seinen Kindern (als Geistwesen, vor der Menschwerdung) den freien Willen gab, und die (wiederum als Geistwesen) diesen freien Willen missbrauchten und ab fielen. Der Weg zurück ins HAUS des VATERS ist für mich, der an den Abfall glaubt, wie für Dich, der nicht daran glaubt, der gleiche: Lang und beschwerlich.

Deine Auslegung aus der Tenach, lieber Shomer, was GOTTESsöhne, Dämonen und den Satanas betreffen, decken sich nicht mit meinem Verständnis. Ich muss aber gestehen, dass mir auch neu ist, dass Hiob "nur" eine Romanfigur gewesen sein soll...dies lese ich hier zum ersten Male...Wenn der Tenach vom Satanas spricht und von Dämonen (selbst, wenn es tatsächlich (auch) nur Romanfiguren gewesen sein sollten) würde mich doch deren Ursprung aus jüdischer Sicht interessieren...

Euch beide zusammen spreche ich noch einmal an, weil ich und der Mensch, den ich liebe, darüber viel diskutieren, jedoch nicht zu einem gemeinsamen Nenner kommen. Vielleicht hilft Eure jeweilige Ansicht darüber:

Woher kommt das Böse?

Dass das "Böse" existiert, werdet ihr beide, so denke ich, wissen und jeder für sich bestätigen können. Selbst, wenn ihr nicht geneigt seid, es "Satan", "Luzifer" oder wie auch immer zu nennen...

Wie kam es ins Dasein und durch wen?

Ich freue mich auf Eure Antworten!


GOTT zum Gruß!