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Es ist immer das Gleiche....

Wenn Buchstabenglaube auf Erfahrungsglaube trifft, dann trennen sich letztlich die Wege. Witzig finde ich allerdings, dass letztlich die Buchstaben auf denen sich dann anderer Leute Glauben aufbaut, auch aus Glaubenserfahrungen stammen. Welch eine Ironie.

Absalom
Shabbat Shalom, lieber Abs.

Dies ist sicherlich ein Aspekt. Der andere Aspekt ist der, dass Konstantin, Kirchenväter und Kumpane (Abk. "KKK") an der Absicht des EWIGEN g. s. E. herum gedreht haben, was sie wollten. Und sie drehen noch heute. Bedauerlicherweise kann man in demselben Buch sogar das Gegentiel von Aussagen von Moses und den Propheten lesen, auf die Jeshua sich bekanntlich berief. Was soll man nun "glauben"? Das was ursprünglich war, oder das was später überarbeitet wurde? Du kennst ja meine Antwort bereits.

Beispiel: Da habe ich ein Kirchendogma und einen Vers, der dieses Dogma stützt - nehmen wir einmal Mat 28:19 (Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes) - logisch: Gott ist dreieinig. Dass aber in Dewarim 6:4 das krasse Gegenteil steht, fällt niemandem auf, der die katastrophalen deutschen Übersetzungen "glaubt". Und so geht es durch die Bank. Ein anderes Beispiel wäre z. B. das Dogma der Wiedergeburt, die man angeblich in Joh. 3:3 findet. Mat 1:23 widerspricht Jes 7:14 (Kontext) usw. Ich habe nun zwei Möglichkeiten: Ich kann das verinnerlichen, was in der Tenach steht, oder aber das, was im sogenannten "NT" steht. Sogar der gesamte Missionsbefehl widerspricht Aussagen, die Jeshua an anderer Stelle im "NT" von sich gab. Meine Frage hier lautet: "glaubt" man in der Christenheit eigentlich nur noch diejenigen Stellen, die der Tenach widersprechen? Und alles, was man von den jüdischen Schriften her stützen könnte, wird geflissentlich ignoriert?

Die "schönen Verse" in den Psalmen z. B., ja, die können auch Christen glauben, aber wenn es um Gerichtsandrohungen an die Adresse der Christen geht, dann darf man sie nicht verstehen; diese gelten dann natürlich nur für die "bösen" Juden....

In jungen Jahren habe ich diesen Vers hier wiederholt gehört und gelesen:
Jer 31:3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
Nun, dieser Vers galt natürlich "uns Christen", so als ob es die Verse 1 und 2 gar nicht gäbe. Ach ja, natürlich sind "wir Christen" ja das geistliche Israel, das musst du wissen; die Juden sind nämlich verworfen.... Du verstehst meine Ironie.

Wenn ich einen Zeitgenossen treffe, der wegen der Widersprüche nicht an die Bibel glauben kann, dann frage ich ihn einmal, welche Widersprüche er meint. In aller Regel kommt betretenes Schweigen oder, wenn er gut informiert ist, dann kennt er Widersprüche, die bei Licht betrachtet gar keine sind. Diejenigen Aussagen, auf die sich gewisse christliche Kreise unter dem Vorwand des "unfehlbar geoffenbarten Wortes Gottes" stützen, können aber grundsätzlich als Aussagen gewichtet werden, die den HEILIGEN in Israel zum Lügner machen. Schliesslich hat der Dreieinige mit Echad nichts gemeinsam - ähmmm, nein, noch weniger als nichts.