Kann man der Bibel vertrauen, oder den Übersetzungen?
Religionen fallen ja bekanntlich nicht vom Himmel. Da prägt das Umfeld, die Kultur, Philosophie, auch der Kultur der Umgebung der anderer Länder, die Gesinnung, Vergangenheit und besonders auch die Persönlichkeit der Schreiber und Überlieferer.
So sind auch die Evangelien nicht vom Himmel gefallen, sondern Menschen, geprägt vom jüdischen, hellenistischen, essenischen, den eigenen Erwartungen und Glauben schrieben und forschten und sammelten, sortierten, sondierten und stellten zusammen. Im LkEv ist das ja geradezu ersichtlich, dass geforscht und zusammengetragen und der Text dann redigiert wurde. Um sie später noch wiederholt zu überarbeiten (wie mit Hinweisen, was sich nun „erfüllt“ haben soll, was aber einer Überprüfung oft nicht standhält).
Aber bleiben wir doch noch bei Lukas.
Da gibt es ja diesen Stammbaum von Jesus. Was will der Stammbaum bezeugen? Er hat in dieser Form nun keinen Sinn, da er keine Kriterien über die Abstammung „erfüllt“, da er nicht über Salomo führt. Um den noch zu rechtfertigen wird er dann einfach der Maria zugeschoben, obwohl der Text anders lautend ist.
LkEv 3,23: „...wie man meinte, ein Sohn Josefs.....“ nur einfach, dass Jesus diese Abstammung hatte, oder hatte nun Jesus diese Abstammung? Merkten die Übersetzer, dass damit etwas nicht genau stimmte, und relativierten sie diesen Stammbaum? So bei Luther, Schlachter, Elberfelder.
Da steht das Wort „nomize“: gewöhnlich bedeutet das: nach dem Gesetz handeln, gesetzmäßig handeln oder sein, gewohnt sein.
Wenige Übersetzungen schreiben dann auch „... nach dem Gesetz ein Sohn..“, (zB, konkordantes NT, welche möglichst immer die Grundbedeutung des Wortes gebraucht) aber danach wäre er nicht der Verheissene, da die Verheissung über Salomon führt, und nicht über Nathan. .....
Ähnliches lässt sich auch mit dem Stammbaum in Matthäus machen, dort wird einfach ein König verschwiegen, von dem es heisst, dass keiner seiner Nachkommen auf dem Throne sitzen würde.
Welchen Wert haben nun solche Texte, die etwas „beweisen“ wollen, also die Davidlinie, und solche Schwachstellen haben?
Ich will damit niemandem die Freude am Lesen der Bibel verderben. Ich lese sie trotzdem. Nur soll auch sie mit etwas „Vorsicht“ zu geniessen sein.
Alef
Lesezeichen