Lieber Artmann, ich weiß nicht woher du diese Kenntnisse hast, aber sie sind einfach absurd. Sorry wenn ich das jetzt so deutlich sagen muß.
Textgrundlage ist heute Nestle Aland und diese "Heilige Kuh" wurde von der Kirche bestimmt und eben nicht von einer unabhängigen und freien Wissenschaft! Das ist doch alles Augenwischerei, was du hier zum Besten gibst und hat nichts mit der eigentlichen Realität zutun. Allein schon die historischen Befunde der ersten Kirchenväter spotten diesem Text bis ins Kleinste. Denn sie waren die Ersten, welche über den bedauerlichen Zustand der Textgrundlagen ganz offen schrieben. Ich denke hier nur an Julius Afrikanus, Origenes, Eusebius, Hieronymus, etc, etc.
Ich frage mich gerade, ob du wirklich einen Einblick in die Quelllage der damaligen Zeit hast?
Wie dem auch sei, klar ist, dass selbst das IQP heute ganz ernsthafte Zweifel an dieser Bibeltextvereinbarungsgesellschaft hat, denn diese läst neuere Textfunde, archäologische Funde und linguistische Erkenntnisse und auch jegliche Rückübersetzungsprojekte außen vor. Und das ist allein schon für sich ein ziemlicher Skandal.
Genau hier müsste man aber ansetzten, wie ich an obigen Beispiel aufgezeigt habe um ganz klar und deutlich die schwerwiegenden Fehlüberlieferungen und redaktionellen Abänderungen aufzudecken und zu korrigieren. Aber sicher weiß ich natürlich auch warum das zumindest von Bibelanstalten, welche alle im Kirchenbesitz sind, nicht gewünscht wird. Denn damit würde so manches theologische Traumhäuschen in sich zusammen krachen. Und das kann man z.B. an einem ganz simplen Beispiel belegen. Wir wissen von vielen Textzeugen und selbst aus alten Abschriften von folgendem Satz, welchen Jesus ausgesprochen haben soll und den man heute vergebens in den Evangelien sucht: „Wer den Shabbat bricht, wird nicht in das Königtum der Himmel gelangen“. Nun darf man drei Mal raten wann dieser Satz verschwand und vor allem warum. Es geschah da, als sich das Christentum vom Judentum löste und das Judentum zum Erzfeind deklassierte und mehr noch, als man mit Rom die Bruderehe beging – nämlich mit folgenden Worten: Nichts soll der gemeine Christ mit den Juden mehr gemeinsam haben, auch nicht die Feiertage (Nizäa). Das was ich will ist Kanonisch! (Konstantius) Soviel zum Thema Bibel und Redaktionsarbeit.
Artmann ich empfehle dir wirklich einmal ein Gang durch die Kirchengeschichte, denn die hat mehr mit der heutigen Bibel zutun, als es dir offensichtlich bewusst und bekannt ist.
Absalom
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