Genau Artmann, gut erklärt. Genau deshalb sollte man sehr vorsichtig sein mit dem Wortwörtlichnehmen und genauestens hinterfragen. Und genau deshalb darf man nicht unbedarft „alles“ gelesene glauben, sondern man muß sich den kulturellen und religiösen, linguistischen und vor allem den Gedankenverständnis der damaligen Zeit stellen. Das allerdings ist ein Fakt, der bis heute Herrschaaren von Religionswissenschaftlern, Theologen, Linguisten, Archäologen, etc nun schon viele Jahrhunderte beschäftigt. Und es ist schon erstaunlich, wenn man sich die Ansichten und Erkenntnisse von vor hundert Jahren und heute anschaut. Das sind wahrlich Welten an Unterschieden. Und noch unterschiedlicher sind die Interpretationen und Theologien, welche sich aus diesen sog. Erkenntnissen ergeben. Da liegen auch Welten an Unterschieden vor. Ein Blick auf das Christentum mit seinen unglaublich vielen theologischen Richtungen kann da Staunen lernen.
Nun, wie dem auch sei, die Bibel ist ein Buch von Menschen für Menschen geschrieben und wer Menschen unbedarft und blind vertraut ist selber schuld. Bezogen auf die Bibel kann man das ganz handfest nachfragen, sind Übersetzungsfehler und Fehldeutungen deshalb Heilig, weil sie in einem Buch Namens Bibel stehen? Ein Vergleich einer Bibel von 800 und heute kann da ebenso auch Staunen lernen, wobei man gar nicht soweit zurückschauen braucht.
Wie gesagt, ich nehmen die Bibel ernst und wenn ich etwas ernst nehme, dann stelle ich mich dieser Angelegenheit und das tue ich dann ganz sicher nicht unkritisch, sondern mit prüfenden und nachfragenden Blick. Und als Fazit muß ich mir dann die Frage nach Wertigkeit aller Aussagen in ihrer Gesamtheit stellen. Und hier gibt es nur ein Fazit, Gott bewahre uns davor dieses Schriftgut unkritisch, nicht nachfragend und vor allem wortwörtlich zu nehmen. Die Religionsgeschichte hat nun oft genug gezeigt, was das für schlimme Folgen hat, bis in unsere heutige Zeit übrigens.
ABS
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