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  1. #221
    Isaak Gast

    Idee ohne Recht zu haben und ohne Wissen

    Lieber absolom,

    welche Gedanklichen Bilder sollten wir Menschen uns überhaupt bedienen können wenn nicht derer die vor uns von Vorfahren sich entwickelten? Alle G“ttbeschreibungen und –Bilder leiten sich voneinander von Vorformen ab. Unser Fehler scheint zu sein, dass wir momentane Entwicklungen zu unseren momentanen Vorstellungen und zu G“tt zumeist als die richtigsten annehmen, deren Ideeherkunft oft absichtlich vertuschen und oder gar nicht kennen, bzw. kennen wollen.

    Es gibt Behauptungen welche wissenschaftlich nicht belegbar sind, aber in der Psychologie, Theologie und Philosophie teils schon behandelt wurden und zwar dass unsere vielleicht ersten menschlichen Erinnerungen bereits mystische Vorstellungen g“ttlichen Materials sein könnten, welches allein die inneren Wahrnehmung an sich darstellen. Später wurden erste Zeichnungen aus diesem Pul angefertigt und Figürchen gebaut. Dies hätte sich vorgesetzt und weiter entwickelt, bis in Verpersönlichungen, zu einzelnen Schamanen und hinein in Schriftzeichen.

    So wie es damals vieleicht in prähistorischen Zeiten war und zwar dass man zwar wahr nahm aber nicht wirklich wusste was Wahrnehmung ist, so fand man immer ausgefeilter Bilder für G“tt und G“tter und weiss aber bis heute nicht was da wirklich in und um uns zur gemeinschaftlichen und individuellen Wahrnehmung führt, bzw. was dies ist und wie dies überhaupt sein kann.

    Die Übernahmen von G“ttern von einer Kultur zur Anderen sind also genauso natürlich und selbstverständlich menschlich richtig wie auch das Erklären, dass jeweils die eine Kultur gegenüber der Anderen unabhängig sei und g“ttlich wahrer sein will, ja sogar irgendwe muss. Allein die Adoptionen von G“ttideen erklären aber nicht die Idee an sich, sondern weisen nur auf den immer noch anhaltenden Versuch hin zu verstehen was dies auch immer sein mag, was da zu verstehen möglich, bzw. nicht wirklich möglich zu sein scheint.

    Zumindest beweisen G“ttähnlichkeiten und historische durchaus schlüssige Rückschlüsse und zwar woher welche G“ttidee kamen eher nur darauf hin, dass es eine unsrige menschliche Entwicklung der Idee von G“tt gibt und eher einer äußerst unklaren aber tatsächlichen Wahrnehmung entspricht.

    Ob es aber G“tt gibt oder nicht das bleibt nach wie vor dabei unberührt nicht beantwortet und gehört in den Glauben hinein. Ohne Glauben können wir aber nicht leben, denn selbst dass es keinen G“tt geben könnte können wir nur glauben, so wie davon überzeugt sind oder sein wollen.

    Das ist selbsterklärend nur eine These meiner Wenigkeit und dennoch zeigt diese vielleicht ein vielleicht nahes Verständnis zur G“ttfrage und ließe uns größeren Raum, um Glauben dort anwenden zu können wo er hilfreich ist und Glauben dort einzudämmen wo er mit Wahrheitsdogmen Macht und Missbrauch ausüben will.

    Im Buch Kohelet (hebräisch קהלת, gemeint ist Versammler, Gemeindeleiter, oder Prediger bzw. Prediger Salomos, oder Ekklesiastes, ist tatsächlich über weite Passagen von tiefem Pessimismus oder sogar echtem Nihilismus die Rede. Die/der Autor fungiert in den beiden ersten Kapiteln als Prototyp des nach Weisheit suchenden Menschen, der an die Grenzen seiner Weisheit stößt und zwar dass alle irdischen Genüsse letztlich nur zur Leere führten. Die Nichtigkeit allen Seins wird durch das Leitwort „Windhauch“ (הבל steht sonst für „Hauch“, „Dampf“ oder „Atem“) gekennzeichnet. Das Wort ist schon immer im Sinn von „Vergänglichkeit“, „Flüchtigkeit“, „Unbeständigkeit“, „Vergeblichkeit“ aufgefasst worden, zusammengefasst im Begriff der vanitas, die in der Übersetzung der Vulgata, entsprechend dem hebräischen Urtext, zu dem tautologischen vanitas vanitatum et omnia vanitas gesteigert ist.

    Dieses Buch spigelt auch für mich einen Teil unserer menschlichen Psyche wider und zwar den Bereich wo uns Beobachtung und Logik, ja selbst der Genuss zur Leere wird, wenn wir uns in unserer Suche und Beobachtung zur absoluten Wahrheit vertiefen.

    Die andere Richtung wäre dann eben sinnfrei und im Moment das Leben zu genießen und dem Tod mit dem Leben zu begegnen und nicht Religionen gegen Religionen erklärend austauschbar und als voneinander gestohlen, bzw, als kopiert und weiterentwickelt zu erkennen und zu erklären, damit wir irgend einer Wahrheit näher kämen.

    Die Wahrheit unseres Seins, unseres Glaubens und Suchens scheint im Sein zu liegen und allein im handelnden Sein sich zu erfüllen, ohne zu wissen woher es kam und wohin es geht aber eben zu sein.

    Zumindest so ist mein Sinnen, ohne Recht darin haben zu wollen oder gar zu können.

    Der Bibel aber kann man vertrauen, solange man nicht in bibelexternen Wissen studiert.

    lehit

    Isaak

  2. #222

    Standard

    Lieber Isaak, auch hier vielen Dank für deinen – in meinen Augen – sehr wertvollen Gedankenbeitrag. Es ist wirklich eine Freude für mich auch auf dieser Ebene mit dir zu schreiben, denn es ist Bereicherung.

    Allerdings vermisse ich an deinem Gedankengang die Konsequenz. Eventuell muß es ja auch keine geben!

    Wenn du schreibst – ich zitiere: „Die Wahrheit unseres Seins, unseres Glaubens und Suchens scheint im Sein zu liegen und allein im handelnden Sein sich zu erfüllen, ohne zu wissen woher es kam und wohin es geht aber eben zu sein.“; dann frage ich mich, sprichst du hier von einem immer wieder kehrenden Kreislauf des menschlichen Seins, welches letztlich darin seine Erfüllung findet immer wieder in den gleichen Bahnen zu verlaufen? Schaue ich mir die Menschheitsgeschichte an, so scheint es mir so zu sein, denn faktisch hat der Mensch sich seit frühen Urzeiten (außer technologisch) evolutionär kaum weiter entwickelt. Trotz eherner Bekenntnisse und Glaubensvorsätze.

    Letztlich bleibt für mich die große Frage, welche Früchte haben Religionssysteme und ihre Inanspruchnahme Gottes für ihre Thesen der Menschheit gebracht? Brachten diese wirklich den Menschen Gott näher oder gar Gott den Menschen näher?
    Aus meinem Sichtwinkel sehe ich als Kernergebnis, dass Religionen inkl. ihres Selbstanspruches ein Hauptträger für eine unbefriedete Menschheit sind. Weltökumene hin, Weltökumene her, letztlich sind die Mauern religiösen Absolutheitsanspruches so hoch gebaut, dass ein sich Begegnen auf gleicher Augenhöhe nie stattfinden kann, denn im Hinterkopf wird immer eins bleiben: Wir sind die Auserwählten, wir haben die Wahrheit, wir haben die wahre Lehre, wir sind die Kinder Gottes.

    Dies ist mir erst neulich wieder einmal sehr klar geworden, als ich mit einer wirklich gut befreundeten Frau (islamischen Glaubens) auf das Thema Gott kam. Letztlich – eigentlich ohne böse Absicht – vermittelte sie mir, dass ich in der Hölle landen werde, weil ich ihren islamisch vorgegebenen Gottesbild und ihren Glaubenslehren nicht nachfolgen kann. Das war eine neue Erfahrung für mich persönlich, denn bisher hörte ich dies nur von christlichen „Gottes- Religionskriegern“. Witzig war, dass die Argumentationsgrundlage beider Gruppen völlig identisch ist. Was ebenso deutlich wurde war, wie sich im Verlauf des Gespräches immer mehr Aggressionspotential bildete, fast so als Gänge es um einen heiligen Endzeitkampf. Wie dem auch sei, es zeigte sich zumindest in einem Teil, dass diese Frau auch deshalb mit uns/mir so tief verbunden ist, weil sie uns/mich erretten will, missionieren will, für uns/mich betet, ja eventuell ist es sogar der Motivationsmotor für die Freundschaft von ihrer Seite, weil wir/ich sehr offen gegenüber anderen Kulturen und Religionen sind. Heißt, wir bieten Zugangsfläche.

    Ist wirklich ein Dialog auf gleichwertiger Augenhöhe zwischen Religionen und ihren Vertretern möglich, ohne dem Gegenüber nicht dann doch die Verlorenheit seines Glaubens anzudichten? Ich glaube nicht. Was ich jedoch glaube ist, dass in einem gewissen Maße dort ein Dialog möglich ist, wo man Gott – Gott sein lässt und sich der Mitmenschlichkeit versichert.

    Absalom

  3. #223
    Isaak Gast

    Blinzeln einer der jüngeren Söhne König David's dachte einst ...

    Lieber absalom alias Abshalom,

    ganz meinerseits, es ist mir eine Freude mir Deine Gedanken vertraut machen zu versuchen.

    Du fragst nach einer eventuellen Konsequenz, bzw. vermisst sie in meinen Zeilen und stellst auch auf, dass es vielleicht keine geben könnte.

    Dazu ist meine Meinung, dass es eben innerhalb unserer menschlichen Wahrnehmung keine Konsequenzlosigkeit geben könnte.

    Weshalb meine ich das so behaupten zu können? Weil wir Menschen schon selbst sehr wahrscheinlich eine Konsequenz aus Vorereignissen sind und uns nicht sebst beobachtend außerhalb dieser Konsequenzfolgen herausnehmen könnten.

    Mir ist natürlich bewusst, bzw. ich bilde mir ein zu verstehen von welcher Konsequenz Du sprichst, bzw. welche Du in meinem Text vermisst. Täuschungen meinerseits sind immer Bestandteil unsere Korrespondenz. Später im Text werde ich versuchen meine Konsequenz, zur Religion, Dir und Mitlesern, verständlich in Worte zu führen.

    Zunächst aber zu meiner These des handelnden Seins.

    Nein, ich dachte eher nicht an einen immer wieder kehrenden Kreislauf unseres menschlichen Seins, denn dass scheint eher nicht der Fall zu sein. Ich betone, scheint und kann dennoch. Meine Behauptung aber ist, dass es für uns Menschen nur so aussehen könnte und zwar dass sich alles wiederhole, aber dagegen spräche allein schon Dein individuelles Dasein, welches Du nur allein kennst und das so eit wie Deine Erinnerung reichen und diese sind einmalig und unwiederholbar mit Dir existierend.

    Selbst empfinde ich es als etwas übertrieben, den Gedanken nachzugehen und zwar dass wir uns Menschen evolutionär kaum weiter entwickelt hätten.

    Aus dieser Deinigen Denkrichtung spricht für mich eher eine mir selbst bekannte menschliche Ungeduld, welche nicht gewillt zu sein scheint die eigene Lebenszeit, wie kurz oder lang diese auch wahrgenommen wird, zu akzeptieren. Gegeninszenierung zu Deinem Denk- und Wahrnehmugnsmodel: Hätten wir eine Zeitrafferaufnahme, aufgenommen und anschaubar, vom Auftauchen der ersten Aminosäuren auf unserer Erde, über die ersten Einzeller und zu allen mehrzelligen Entwicklungen hin, über organisierte Eintelwesen … bis zum User Absalom, dann könnte der (schnelle) Wandel uns sogar eine Übelkeit unserer Eigenwahrnehmung des Wandels erzeugen und eben kein Bild des fast ewigen Widerkehrens der eigenen Art bewusst werden. Könnte könte ...
    Es scheint also eine Frage der Sicht und eine Frage des Akzeptierens der (verdammt) kurzen Daseinszeit zu sein welche in uns gewisse Wahrnehmungsthesen hereinrutschen lassen, bzw. behindern könnte.

    Daher hole ich selbst meine geringe Intelligenz, so oft wie nur möglich vom eigenen Sockel meiner eigenen Wahrnehmung, die eher Interpretationen sind und doch nicht wirklich dies nur sein können, hinunter und versuche mir zu erklären, dass ich ein Sterblicher und nur in begrenzter Weise verstehender Mensch meiner eigenen Art bin. Das ist z.B. eine meiner Konsequenzen.

    Wissen und auch das meinige entspricht, meiner Meinung nach, einem Rückgreifen auf viele und immer zu großen Teilen menschlich irrigen Beobachtungs- und Erklärungsversuchen.

    Meiner Meinung nach unterscheiden sich unsere heutige Erkenntnisse vom Stand der Erkenntnisse vor 2000 Jahren sehr wohl und aber im Erkennen, wer wir seien scheinen wir noch auf dem Stand der ersten menschlichen Selbst- und Ichbewusstwerdung zu stehen. Ein interessantes Gebiet, für mich, ist die Erleuchtung und selbst bin ich mit zwei Menschen im Kontakt, die mir erklären dass sie diesen Zustand leben würden, aber das wäre ein anderes Thema.

    Und genau, lieber absalom, mit dem wissenschaftlichen analysieren der Frage nach den Früchten der Religionssysteme tut man meiner Meinung nach nichts anderes wie ein Aufräumen eines alten Familienalbumkoffers. Da ist so viel Interessantes drin und man kann darin tatsächlich oft herausfinden warum was sich wie weiterentwickelt hat. Aber G“tt kann man darin derart nicht finden. Das ist eine weitere Konsequenz, auf meiner Seite und zwar G"tt nicht kennen lernen zu wollen, durch ein durchwühlen der Wulst unserer G"ttesbilder, dessen Herkunft nachzugehen und irgendwann damit zum Kern der Entstehung der Bilder G“ttes und vielleicht zu G"tt oder einer Leere zu gelangen. Oft scheinst Du sogar vielleicht schon am Erklären zu sein, dass es da vielleicht eine Leere oder G“tt gäbe und somit alle Religionen falsch sind. Ich frage Dich aber, lieb und menschlich, wer wärest Du dass Du schon so antworten könntest?

    Natürlich und selbsterklärend musst Du tatsächlich zur Frage kommen, ... "haben die Religionssysteme uns Menschen zu einer näheren G“ttbetrachtung oder uns Menschen zu G“tt näher geführt?"

    Für mich gleicht diese Form der Fragestellung der Frage nach dem wahren Wehrt der Null. Hier nocheinmal die Schlange die sich selbst verschlingen mag:

    Null ist gleich eine absolute Neutralität, bzw. entspricht dem „Nichts“, also einem Nicht vorhandensein dessen was wir wahrnehmen und allem nicht Wahrnehmbarem.

    Wir Menschen können aber nicht Nichts wahrnehmen, geschweige dies denkend erfassen, sondern uns nur vorstellen, dass Etwas und immer nur Etwas und nie Alles nicht sei. Das entspricht einem Minus, dessen was ist. Das wahrzunehmen, dazu sind wir nicht in der Lage, wenn gleich unser Geist damit uns selbsttäuschend spielen kann. Aber unsere Augen können nicht Lichtloses sehen und dennoch würde unser Hirn uns etwas Bewusst machen, dass einem Sehen ohne Augen gleich kommt. Das ist das Spiel des Beobachters, welchen wir nicht selbst geboren haben und auch nicht selbst kreieren können.

    Könnten wir uns aber ein Nichts richtig vorstellen, dann müssten wir im Augenblick der Wahrnehmung, des Nichts, selbst nicht mehr sein.

    Genau so ähnlich verhält es sich mit der „Unendlichkeit“ und dem „Alles“. Wir können uns nur ein nicht endendes „Hinzu“ zu dessen was wir kennen, als Unendlichkeit vorstellen, aber die Unendlichkeit, an sich, können wir nicht wirklich verstehen und somit auch ein „Alles“ nicht. Ebenso wäre „G“tt“ völlig und zwar völlig unvorstellbar und das obwohl wir mitten in IHM, als Teil leben könnten, bzw. vielleicht soeben tun.

    Damit komme ich zur Richtigkeit der Religionen. Aus dieser unserer unmöglichen G“ttwahrnehmung und der unzweifelhaften Selbstwahrnehmung können wir nur äußerst unvollkommene Religionen entwickeln, oder G“tt als nicht existent erklären. Stimmen können beide Richungen nicht.

    Es ist, da wir sind.

    Die Frucht der Religionen wäre somit nur und allein individuell erntebar und würde schmecken wie, „Alle Menschen, vor mir haben ihr Sein schmecken dürfen und ihre eigene Wahrheit in Worte, Glauben, Religion und Wissenschaft gegossen und haben ebenso Unrecht und Recht zugleich wie ich nun momentan selbst auch.

    Ja und auch da stimme ich Dir zu, ohne Recht haben zu können, immer und immer wieder möchten wir Menschen G“tt festnageln und IHN erklären, bzw. wegerklären und das deshalb, weil wir unzufrieden sind IHN und letzten Endes uns selbst nicht wirklich erklären zu können. Ohne deren Anwesenheit, bzw. Vorleben, vor dem Meinigen könnte ich das nicht. Mit deren menschlich unvollkommenen Erklärungen meiner Vorfahren muss ich unvollkommen mir selbst unvollkommen erklären könnend leben oder Seelisch zu Grunde gehen, so ich die Wahrheit mir mit Worten und anderen erklären wollte und zugleich meiner Vorfahren Religionen und Wissenschaft als falsch erklären müßste. Wir alle sind auf Augenhöhe.

    Dieser Ohnmacht entfliehend stürzen wir uns in die nächte Illusion und Erklären uns und vor allem anderen, das G“tt so und so sei und wir deshalb die und die sind und somit so und so zu leben haben.

    Vielleicht und nur vielleicht ist der größte Schritt für mich gewesen herauszutreten, aus dieser Ohnmacht und zu versuchen zu erkennen, dass wir Glauben brauchen, ja, das Glauben eine unausweichliche Eigenschaft von mir ist, welcher ich mich nicht entziehen kann, denn ich muss meinen Eltern und allen mir bekannten Mitmenschen glauben, bzw. einen eigenen Glauben gegenüber ihren entwickeln.
    Und ich versuche herauszutreten, aus der Ohnmacht dass Wissenschaft und fest beantworteter Glauben etwas neues seien und dass wir schon wirklich unzählige Generationen lange suchen und bis heute nicht verstehen wollen was wir sind.

    Sterbliche Menschen und zwar mit begrenzten Wahrnehmungen, welche eben nicht erlauben zu wissen ob es G“tt gibt oder nicht.

    Allerdings ist es für mich erstaunlich gewesen, als ich mir selbst erklärte, „sei es wie es ist, Hauptsache es ist momentan!“ und als ich diesem nachging und noch gehe, ist das Unmittelbare, die Gegenstände um mich herum und alles was mein Organismus ausmacht bedeutend wichtiger als jedes geistige Suchen und Beantworten.
    Mir wurde bewusst, dass alles was mich organisch innen und unterhalb meiner Haut und alles was um meine Sinne herum sich befindet, sich innerhalb in meiner Wahrnehmung, wie ein innerer und aber fast getrennter Spiegel in mir selbst abbildet und solange ich nicht den wirklich anfassenden Kontakt als das Sein selbst bewegend pflege, ich selbst in meinen Inneren wahrnehmungsgebildeten Rückständen verloren gehen würde. Vom wind meiner selbst nicht beantworteten Daseinfom hinweggeblasen würde ins Leere.

    Ich schreibe vom bewegten Sein nicht theoretisch. Und das ist meine weiter Konsequenz.

    Ein Beispiel dazu: Unsere Wahrnehmung „Glücklich sein“ scheint uns meisten Mitmenschen effektiv angelegt zu sein im Optimieren unserer Wunschzielforsthellungsvermögen. Praktisch gesehen ist aber meist mit dem Erreichen des Zieles die Eigenwahrnehmung vom „Glücklichsein“ schon wieder am absinken und aber beim Erreichen wollen und sich dem wahrnehmbaren Annähren des Zieles ein intensiveres Glücksgefühl wahrnehmbar. Gleiches Wirken erkenne ich beim suchen nach der Wahrheit.

    Lieber absalom, ich hoffe dass Du ahnst dass es die islamische, die christliche und sonstige Höllen nur hier zwischen uns Menschen gibt und da ist sie wirklich real und unmenschlich menschlich.

    Ich hoffe aber auch, dass es uns bewusst werden kann, dass eben tatsächlich ein Wind der Selbstzerstörung uns selbst hinwegblasen wird, wenn wir und das egal mit welcher Methode, religiös oder wissenschaftlich, die Suche nach der Wahrheit wir zu extensiv betreiben.

    Selbst lerne ich immer noch bemüht Mitmenschen, welche in einer Religion oder wissenschaftlichem denken leben und das egal in welcher und egal wie, als Mitmenschen wahrzunehmen, die mal festrer und mal vor sich selbst verbergend unsicher Antworten angenommen haben, welche so nicht wirklich beantwortbar sein können. Das ist meine angestrebte Augenhöhe.

    Diese meine Mitmenschen haben nicht Unrecht im Recht selbst Antworten anzunehmen und zu leben zu dürfen, denn keiner kann ihnen das Gegenteil beweisen, sondern eher nur das Anwenden und Umsetzen ihrer gelebten Antworten bezweifelnd anzusprechen und mahnend auf sie zu wirken, dass sie vielleicht Etwas leben wollen, was man so gar nicht leben kann.

    Aber diese Mitmenschen schützen sich auch mit recht vor dieser Leere, der Leere der offenen wichtigsten Antworten zu unseren Kernfragen unserer menschheit und auch das dürfen und sollte wir ihnen lassen. Denn was wären wir Menschen, wenn wir davon ausgehen würden, dass wir Nichts seien? Monster?

    Ja absalom, für Mitmenschen welche sich selbst und im Gruppenzusammenhalt Antworten schenken und daran fest halten, welche nicht zu beantworten möglich sind, sind die welche objektiv bezogene Mitmenschen retten wollen, bzw. als verloren erklären müssen, weil sie sonst ihren Selbstschutz vor einer möglichen Seinsleere schützen müssen. Das dürfen sie doch so tun und wer mehr weiß kann dies ertragen und sein Selbst sicher und getrost neben sie stellen. Oder nicht?

    Das Erstaunliche daran scheint, dass die Mitmenschen, die keine Antwort für sich selbst finden können tatsächlich vom eigenen inneren Wind der wahren Suche hinweg, ins Leere geblasen werden könnten, es sei denn, sie halten sich mit der Selbstthese an der Wasseroberfläche, sich selbst und allen religiösen Mitmenschen zu erklären, dass sie nichts wüssten, aber auf der Suche sind und wenn nicht sie selbst es irgendwer noch in Erfahrung bringen wird wie es wirklich zu verstehen sei. Das aber scheint eine Illusion zu sein.

    Ja, es ist ein Dialog gleichwertiger Augenhöhe zwischen Religionen und ihren Vertretern möglich in dem man sich selbst vom Sockel der sich selbst überhebenden wissenschaftlichen Suche nach G“tt, bzw. vielleicht Nichtg“tt“ herunterbegibt und in ihnen Mitmenschen kennenlernt, die einen anderen Weg innerhalb der möglichen Leere und offensichtlichen Fülle wählten und zwar diese Leere mit selbst gefundenen Antworten füllen, die eben nicht wirklich selbst findbar sein können, nur eben unvollkommen beantwortet wurden, asl DIR Antwort erhoben. Darin wird auch die Wissenschaft sich bewegen müssen und zwar zeitweilige gut und wahr erscheinende Antworten als gefunden zu erklären und dennoch ebenso weit entfernt zu sein vom „Ich“ und „G“tt, bzw. „Nichtg“tt“.

    Lieber absalom, auch Du wist G“tt nicht sein lassen können, wie ER ist, sondern IHN immer erklären, bzw. nicht erklären müssen und unsere Mitmenschlichkeit ist darin mitten drin und orientiert sich an unseren momentan gefundenen Antworten, die wir uns selbst geben und dennoch nicht wirklich selbst geben können.

    Mein eigenes Fazit ist, handelnd zu sein und mich mit jedem Mitmenschen auf Augenhöhe zu begeben, denn sie wissen genauso wenig und so viel wie ich selbst und gehen ihre eigenen Wege die für mich ungebremst interessant sind.

    Der Bibel kann man also Vertrauen, vorausgesetzt man studiert nicht darüber hinaus.
    Das Erstaunliche könnte sein, dass G“tt selbsterklärend in der Bibel ist und aber unendlich mehr zu sein scheint als je alle Bücher fassen könnten. Daher scheint angeraten zu sein nicht allein der Bibel zu vertrauen und so viel wie möglich zu studieren, vorausgesetzt man will so viel wie möglich die Wahrheit selbst berühren. Meine Meinung ist, es lohnt sich zu leben selbst wenn man oft nicht verstünde weshalb.


    Soviel zu meinem Konsequenten Unwissen und aktiven Handeln im Sein.

    lehit

    Isaak

  4. #224

    Standard

    Ganz tief berührt von deinem Text möchte ich erst einmal nur תודה רבה schreiben.

    Absalom

    Nachtrag, ich wünsche dir einen schönen Schabbes.

  5. #225
    Isaak Gast

    Standard

    בעונג לעשות בשבילך

    Danke für Deinen Shabbatwunsch und wer weiß, bis zum Widerlesen auch Dir alles Gute.

    lehit

    Isaak

  6. #226
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Ich sprach auch nicht über die Zeiten Jesu lieber Zeuge, sondern von den Zeiten Israels in Ägypten.
    Wenn die Juden, b.z.w. ihre Frauen, zur Zeit Jesu diesen Brauch nicht praktizierten, dann kann er nicht aus Ägypten stammen.

    Ich gehe davon aus und weiß es auch, dass Gott ganz real in unserer Zeit wirkt. Habe ich auch nie bestritten. Ich gehe auch davon aus, dass die Erfahrungen der Vorväter nicht aus Hirngespinsten bestehen. Die Frage ist natürlich, was für Erfahrungen haben etwas mit dem Eingreifen Gottes zutun und was geht auf ganz natürliche Geschehnisse zurück. Zudem stellt sich auch die Frage, wie viel Verklärung ist innerhalb der geschichtlichen Überlieferung ganz realen Geschehnissen zugedichtet worden – sprich redaktionell mythenhaft ausgestaltet worden. Der dritte Punkt ist, wie viele verschiedene kultische Einflüsse anderer Religionen haben auf die Bibel eingewirkt und somit auch diese mitgestaltet. Hier sehe ganz besonders viele Ansatzpunkte für eine systematische Entmythisierung biblischer Erzählung und dessen Darstellung in historischem Kontext. Und das fängt bereits bei der Adam / Eva Geschichte an, weiter bis zu Noahzyklus, Henoch, Mosesgeschichten, bis hin zur Königszeit und dem N.T.. Ganz besonders die Archäologie, Linguistik und Religionswissenschaft hat hier ein ganz weites Fenster zum besseren Verständnis biblischer Geschehnisse geöffnet, die ernsthafte Nachfragen und Neubestimmungen notwendig machen. Die unglaublich großen Einflüsse der Ägyptischen und Babylonischen Religion und des Hellenismus auf die Bibel müssen ihre nüchterne Beachtung finden und letztlich führt uns dies auch zu einem besseren Verständnis biblischer Texte und ihrem historischen Geschehnissen und auch zu eienr klaren Standortbestimmung.
    Und warum geht man bei solchen Vergleichen davon aus, daß die Religionen unabhängig voneinander entstanden sind? Sollte das uns nicht eher auf den Gedanken bringen, daß sie, die Religionen, eines gemeinsamen Ursprungs sind?

    Übrigens auch die Bibel ist ein Sammelwerk vieler Bücher…
    Ganz pauschal geantwortet, ich meine damit wissenschaftliche Bücher die sich der Geschichte / Historie der Menschheit stellen – auch der Religionsgeschichte der Menschheit.
    Das ist ja das Wertvolle an ihr! Von verschiedenen Menschen, im Laufe von etwa 1500 Jahren geschrieben, haben sie einen gemeinsamen Nenner - Gott, von dem sie beanspruchen inspiriert zu sein. Sie erklären und ergänzen einander, was man von den wissenschaftlichen Büchern nicht sagen kann. Vor allem aus einer so großen Zeitspanne.

    Wenn das Ich zum Du wird, dann ist es ein Wir. Und in einer Familie, die sich als Familie versteht, gibt es kein Ich und kein Du, sondern das Wir der Gemeinschaft ohne das allerdings die Persönlichkeit des Einzelnen auf der Strecke bleibt.
    Dazu deine (und Isaaks) Gedanken zu Kohelett. Der weiseste Mensch findet den Sinn des Lebens nicht. Aus der "ich"-Position. Solange der Mensch, aus der ich-Position, Zielen und Wünschen nachjagt, muß er feststellen, sobald er sie erreicht hat, daß alles nur Windhauch ist. Erreichte Ziele und befriedigte Wünsche geben einem nicht das Glückgefül, das man erwartet hat.

    Dann haben ein Problem, wenn sie sich im Alter überfüssig vorkommen. Sie wollen gebraucht werden. Eine ich-bezogene Gesellschaft kann sie aber nicht gebrauchen. Sie müssen der nächsten Generation Platz machen, die genau so eigenen Zielen und Wünschen nachjagt. Um am Ende zu erkennen, wenn jemand zur Erkenntnis gelangt, das alles nur Windhauch war.

    Jesus dagegen, der von sich sagt, daß er größer ist als Salomo, hat diesen Sinn gefunden. Und zwar in dem "wir". Ein geteiltes Leid, ist ein halbes Leid, und eine geteilte Freude, ist eine doppelte Freude. Wirklich freuen können wir uns nur, wenn wir anderen Freude machen. Und diese unsere Freude ist dann dauerhaft.

    Gott ist die Liebe, sagte Jesus. Und zwar Agape.

    Das griechische Verb agapao bedeutet „sich zufrieden geben mit etwas“, aber auch „jemanden mit Achtung behandeln, bevorzugen“. Plotin verwendete den Begriff für die herabsteigende Liebe: ein vom Subjekt ausgehendes, freies Tun, wodurch das Geringere erhöht wird, während die emporstrebende Liebe, Eros, ein Zustand des Bestimmtseins ist durch etwas, was nicht vom Subjekt ausgeht, und der Drang nach diesem etwas.
    ...
    Bei Agape handelt es sich nicht um (exklusive) partnerschaftliche Liebe, sondern um eine (inklusive) gemeinschaftliche Liebe.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Agape

    Agape ist kein Gefühl, sondern eine Lebenseinstellung, in der der Gemeinschaft bewußt Priorität eingeräumt wird.
    Aus diesem Standpunkt sieht dann alles ganz anders aus. Wie die Bibel, so auch die Geschichte der Menschheit.

  7. #227

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    בעונג לעשות בשבילך

    Danke für Deinen Shabbatwunsch und wer weiß, bis zum Widerlesen auch Dir alles Gute.

    lehit

    Isaak
    אני מעדיף לכתוב בגרמנית

    לאהיט אבסאלום
    Geändert von absalom (26.06.2010 um 22:52 Uhr)

  8. #228

    Standard Wann hat Gott wen inspiriert...

    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    W

    Das ist ja das Wertvolle an ihr! Von verschiedenen Menschen, im Laufe von etwa 1500 Jahren geschrieben, haben sie einen gemeinsamen Nenner - Gott, von dem sie beanspruchen inspiriert zu sein. Sie erklären und ergänzen einander, was man von den wissenschaftlichen Büchern nicht sagen kann. Vor allem aus einer so großen Zeitspanne.


    .
    Hallo Zeuge,

    Was ich unterstreichen kann ist, dass die Bibelbuchschreiber behaupten, von Gott inspiriert zu sein.

    Ob sie es sind oder nicht hängt doch klar davon ab, was sie anordnen, befehlen etc.

    Von Gott kommt nur Gutes, keineswegs Böses. Gott verführt nicht zu unmenschlichen Taten, wie Steinigung oder Verbrennung von Mitmenschen, wie dies oft in teils AT-Bücher behauptet wird.

    Erst durch Jesus erkannten ja dereinst Bibelgläubige, dass sie bislang einem zwiespältigen Gottverständnis verfallen waren. Johannes als auch Jakobus erkannten, dass der wahre Gott kein rachesüchtiger Kriegsgott sein kann.

    Gott ist der Herr des Lichts, der Schöpfung der Gerechtigkeit des Friedens und sein Kontrahent ist der Herr der Finsternis der Zerstörung, des Unrechts und des Unfriedens.

    Also kann man in der Bibel klar erkennen, ob man es mit dem wahren Gott oder seinem Feind zu tun hat. Nicht alles was sich Gott nennt ist Gott. Jesus hat den Tarif für wahres Gottverständnis durchgegeben. Somit sind die Schriften im AT mit Vorsicht zu geniessen, abzuwägen, welcher Geist wen zu was inspiriert hat.

    Ich vertraue nicht der ganzen Bibel, weil zuviele UNHEIL- und andere Kriegsgeschichten darin erwähnt werden, die Gottes neuem Reich eher entgegenwirken, als ihm zum Aufbau zu verhelfen.

    lg und Gottes Segen

    starangel

  9. Lächeln

    Zitat Zitat von starangel Beitrag anzeigen
    .
    Gott ist der Herr des Lichts
    Ahja, nachts schläft der Herr also!? Somit hätte die Aussage von Psalm 127, 2 (... der Herr gibt es den Seinen im Schlaf!) eine ganz neue Bedeutung!

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  10. #230

    Standard

    Zitat Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
    Ahja, nachts schläft der Herr also!? Somit hätte die Aussage von Psalm 127, 2 (... der Herr gibt es den Seinen im Schlaf!) eine ganz neue Bedeutung!
    Hallo Ingo

    Gott ist der Vater der Kinder des Lichts... Gott schläft nie, und sein Geist weht immer dort, wo Menschen dem Vater der Finsternis, also dem Satan den Gehorsam verweigern, Unfrieden, Ungerechtigkeit, Unheil zu bewirken.

    Ich nehme an du kennst den Unterschied zwischen Kindern des Lichts und Kindern der Finsternis? Jedenfalls hat es ja nichts mit TAG und NACHT zu tun, sondern mit DienerInnen Gottes respektive Werkzeuge des Teufels.

    In der Bibel hat es sicherlich mehr Unkraut als Weizen...wenn du verstehst was ich meine.

    lg und Gottes Segen, starangel


 

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