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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Ich habe die Nachrichten über das Geschehen sehr verfolgt.

    Das Verhalten der Polizei war sicher richtig, um Schlimmeres zu verhindern.
    Der Täter hatte immerhin 5 Molotow-Cocktails (davon 2 bereits eingesetzt), 4 Messer, ein Beil und hatte vor, alle flüchtenden Schüler mit dem Beil zu bearbeiten. Er wollte auch die ganze Schule abfackeln.

    Immerhin hat ein Mädchen schlimme Brandwunden, wohl auch im Gesicht und das andere Mädchen wurde mit dem Beil lebensgefährlich verletzt, ist wohl jetzt inzwischen außer Lebensgefahr.

    Hätte die Polizei warten sollen, bis noch Schlimmeres geschieht?
    Man kann nur froh sein, dass ein anderer Schüler, der bei der Feuerwehr ist, so besonnen und schnell reagiert und einen Notruf abgeschickt hat.
    Wer weiß, was sonst noch passiert wäre.


    Warum junge Menschen so etwas machen, das frage ich mich auch.
    Was bringt sie dazu? Was geht in ihnen vor.

    In einem Buch von Christa Mewes las ich vor ein paar Tagen:
    "Wenn Vereinsamung, verwöhnte Unzufriedenheit und gestaute Aggressivität sich summieren, dann kommt es oft zu beziehungslosen, gewalttätigen Racheakten. Die gestaute Aggression wird an unschuldigen Opfern abreagiert."

  2. #2

    Frage

    Ich möchte die schrecklichen Taten des Täters nicht kleinreden. Mir ist auch bewusst, was er tun wollte und tragischer Weise auch getan hat. Aber ist es notwendig, mit einer MP fast einen finalen Rettungsschuss zu bringen? Fängt nicht auch da übertriebene Gewalt, nett gesagt Härte, an? Da sind mehrere schwer bewaffnete, trainierte Polizisten, gegen einen durchgefeuerten Jugendlichen mit Axt und Brandsätzen. Ich würde auch einen Schuss ins Bein verstehen, aber sie wollten den Täter definitiv Töten. Er gehört durch ein ordentliches Gericht verurteilt und wenn es die Todesstrafe bei uns geben würde, sollte er sie wegen mir bekommen. Dass die Polizei Schlimmeres und Weiteres verhindern wollte und musste, ist alles klar. Aber war das eingesetzte Mittel notwendig und angemessen? Wir reden vom finalen Rettungsschuss. Fahren wir morgen gegen drei besoffene Nazis mit Baseballschlägern mit einem Schützenpanzerwagen vor? Ich will nur die Frage aufwerfen, ob nicht nur die Jugendlichen, sondern unsere ganze Gesellschaft ein ggf. medial verzerrtes Bild von Gewalt hat. Ein Bundeswehroberst, der durch einen mutierten finalen Rettungsschuss auf einen gekaperten Tanklastzug im Kriegsgebiet vielleicht 1000en Menschen das Leben rettet, behandelt halb Deutschland als Kriegsverbrecher und einen Polizeibeamten, der auf einen Jugendlichen mit einer Axt aus einer MP fünf mal schießt, bzw einen Feuerstoß auf die Brust abgibt, feiert halb Deutschland als Held? Ich weiß nicht.

  3. #3

    Standard

    Hallo Mako,

    keiner von uns war dabei in der Schule, wir wissen nur, was wir in den Medien lesen und hören. Wie können wir dann beurteilen, wie brenzlig die Situation war, als sich die beiden Polizisten und der Amokläufer begegneten.
    Ich frag mich natürlich auch, ob 5 Schüsse sein mussten. Aber kann ich mir ein Urteil erlauben? Klar ist, dass dadurch Schlimmeres verhindert wurde.

    Sicher hat das schnelle Schießen auch damit was zu tun, was vor einem halben Jahr in Winnenden passierte. Die Polizei wurde danach angewiesen, in solchen Fällen schneller die Waffen einzusetzen und den Täter möglichst schnell außer Gefecht zu setzen.

  4. #4
    Registriert seit
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    Blog-Einträge
    7

    Standard

    Mittlerweile gibt es Waffen die Täter aus der Ferne mit Elektroschock außer gefecht setzen, aber nicht schwer verletzen oder sogar töten. Wäre es nicht sinnvoller solche Waffen einzusetzen?

  5. #5

    Frage

    Hi Mirjamis, Hi Fischi, ich bin absoluter Befürworter des Taser. Nur stellt sich mir die Frage, ob die Polizei den im vorliegenden Fall eingesetzt hätte? Sie haben auch Pistolen beigehabt und trotzdem die MP benutzt. Es stimmt, es gibt die Anweisung seit Winnenden Täter schnell außer Gefecht zu setzen. Aber muss es gleich neutralisieren sein? Wenn er eine Schusswaffe gehabt hätte, könnte ich es vielleicht noch verstehen. Primär geht es mir auch nicht darum, die genaue Situation zu bewerten, sondern mich beschäftigt seit Tagen die Frage (passt eigentlich auch in Fischs neuen Thread), haben wir „nur” ein Jugendgewaltproblem oder vielmehr gesellschaftlich eine neue (krasse) Wertvorstellung was Gewalt und deren Grenzen betrifft. Selbst die Polizei scheint doch insgesamt krasser zu reagieren. Und meist „antwortet” sie ja. Da werden auf einer friedlichen Demo der Piratenpartei Leute von Polizisten geschlagen? Wie oft sieht man Polizisten mit der Hand an der Waffe bei Routineeinsätzen? Das gab es vor ein paar Jahren so noch nicht. Die Mengen an Drohungen und körperlichen Auseinandersetzungen bspw unter Nachbarn. Gewalt nimmt meines Erachtens überall zu und wird immer härter. Und ich glaube, auch in der Schule die MP-Schüsse waren überzogen hart. Nur nehmen wir das kaum noch war, so wie auch die tägliche, sinnlose Gewalt, auch in unserer Nachbarschaft. Und die steigt, glaube ich, überall, und wir haben uns dran gewöhnt. Liebe Grüße MaKo


 

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