
Zitat von
Rafi
Es gab keine Beerdigung
keine blumen
keine zeremonie
niemand war gestorben
kein weinen oder klagen
nur in meinem herzen
ich kann nicht...
aber ich tat es trotzdem
und keiner merkte, dass ich nicht mehr konnte.
ich will nicht...
aber keiner der anderen sagte, dass er nciht wollte.
also schluckte ich meine panik hinunter
und nahm mein gepäck
und stieg in die maschine es gab keine beerdigung
-scheinbeerdigung- alex graham james
Ich habe mir überlegt, ob es in diesem Gedicht um jemanden geht, der etwas gegen seine Überzeugung gemacht hat, ohne dass es jemand mitbekommen hat. Im ersten Teil wird ja beschrieben, dass etwas stirbt, nur in seinem Herzen ...
Dann schreibt er "ich kann nicht... aber ich tat es trotzdem". Vielleicht aus Gruppenzwang, vielleicht um nicht aufzufallen?
"Ich will nicht ... aber keiner der anderen sagte, dass er nicht wollte." Hier meint er doch wie sich alles in ihm sträubt, aber scheinbar nur bei ihm, alle anderen machen fröhlich mit.
Also überwindet er sich, handelt wider besserem Wissen und macht mit. Doch irgendetwas stirbt dabei in ihm, jedoch weiß nur er davon, deshalb gab es keine Beerdigung.
Ich verstehe jeden Zweifel, schätze jeden Glauben hoch, auch ich misstraue Übereifer. Es sei am besten jeder froh, mit dem was er glaubt oder mit dem was er weiß. Doch der an den ich glaube, ist auch der den ich preis.
(aus "Vielleicht", Söhne Mannheims)
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