Nun ja, einerseits verstehe ich das Entsetzen, denn für uns, die wir uns frei schätzen, mag dies hart angehen. Aber für mich stellen sich zwei Fragen.
Zum einen ist die Strafe gerechtfertigt? Ich denke das muss bejaht werden. In diesem Land gibt es dieses ausdrückliche Verbot für Frauen Hosen zu tragen. Und das wusste die gute Frau und wer diese Geschichte verfolgt hat sieht auch – wie ich vermute – das diese Frau es darauf anlegte und sämtliche „goldene Brücken“ ablehnte, um ein Maximum an öffentlicher Aufmerksamkeit zu erhalten. Daher muss ich ganz klar sagen, wenn sie es so massiv darauf anlegte bestehende Gesetze zu brechen, dann muss sie auch die Konsequenzen tragen und die Bestrafung ist völlig legitim. Wir haben in Deutschland ähnliche Fälle, z.B. nämlich die allseits beliebten und verhassten Nacktradler, -jogger, -wanderer... etc.. Auch diese legen es bewusst darauf an Aufmerksamkeit zu erregen und auch in unserem Land tragen diese dafür die Konsequenz.
Natürlich kann man fragen, ob dieses Gesetz überhaupt sinnvoll ist. Aber mit welchem Recht wollen wir das beurteilen und unsere Wertvorstellungen auf ein anderes Land und eine andere Kultur anlegen? Wir, die wir immer noch Homosexuelle stigmatisieren? Wir, die wir ja eben auch mit dem Verweis auf die sittliche Ordnung keine Nudisten in der Fußgängerzone wandern sehen wollen? Wir, über die andere Kulturen den Kopf schütteln, wenn sie z.B. von unseren monogamen Ansprüchen hören? .... Wenn wir unsere eigene "Tradition" nur mit demselben Eifer hinterfragen würden. ;-)
Natürlich darf man glücklich sein, nicht unter einem solchen Regime leben zu müssen. Und sicherlich darf man auch dieses Handeln verurteilen. Ich hoffe jedoch es ist nachvollziehbar, wenn ich persönlich der Meinung bin, dass ich diese Frau bewundern kann und ihr für ihren WiderstandRespekt zollen - aber Mitleid kann ich definitiv nicht mit ihr haben. Das ist nun mal der Preis, den sie zahlen muss, aber die Pressemeldungen zeigen ja, es hat sich wohl gelohnt.....
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