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  1. #1
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    Standard Der reiche Mann und Lazarus

    Der reiche Mann und der arme Lazarus
    Lk 16,1919 Es war aber ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. 20 Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, 21 und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.

    22 Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde.

    Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23 Und als er im Hades (Totenreich) seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle! Denn ich leide Pein in dieser Flamme.

    25 Abraham aber sprach: Kind/Sohn, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.

    27 Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest, 28 denn ich habe fünf Brüder, daß er ihnen eindringlich Zeugnis (beschwören) ablege, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen!
    29 Abraham aber spricht: Sie haben Mose und die Propheten. Mögen sie die hören!
    30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun.
    31 Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.




    Soweit mal der Text.
    Der Reiche: Fröhlich in Prunk leben, unbeschwert, und sich nicht von dieser Welt beirren lassen, aber wer kann das schon in unserer Zeit. Vielleicht war er sogar sehr gläubig, betete beim Essen usw ...., aber darüber gibt der Text keine näheren Auskunft. Ab welchem Vermögen lässt sich unbeschwert leben? Mit wie viel Vermögen ist man reich? Weshalb nimmt hier Jesus so ein Extrembeispiel, welches auf so wenige Menschen zutrifft? Abraham nennt ihn Sohn (Kind)!

    Lazarus, was hat er zu bieten und was Glaubte er? Stehen seine Armut und sein Elend höher als ein „wahrer“ Glaube an Gott? Lazarus wird an Abrahams Brust getragen. War Lazarus fehlerfrei? Wie oft beneidetet er den Reichen, oder klagte ihn im Herzen an, haderte mit Gott wegen seinem Schicksal?

    Das Volk, hmm .... , das Volk? Das kommt ja nicht vor, aber Jesus sprach ja zum Volk. Es hörte Jesus zu, und sie waren weder Arm noch Reich, die Reichen waren Jene, und die Armen sassen vor dem Tempel oder im Stadttor.

    Der Hades, das Totenreich: Zweigeteilt, die einen aber dann im „Paradies“, wo es der Seele wohl ist, die andern aber erleben Pein. Das Totenreich, welches immer schon im Machtbereich Gottes ist. So kann David sagen (Ps 139,8), dass der Ewige selbst im Scheol da sein wird. Ein begrenzter Ort in „Raum“ und „Zeit“.

    -----

    Will die Geschichte aussagen, dass Reiche ihren Lohn schon in dieser Welt hatten, und deshalb im Jenseitigen leiden müssen, und die Armen dann automatisch (selig die Armen, denn sie werden ..) ins Paradies kommen, wie es auch oft gesagt wir? Was war denn falsch am reichen Mann?

    ------

    So bittet der reiche Mann schlussendlich nicht für sich, sondern für seine Brüder. Es ist ja eine jüdische Geschichte, und von daher sicher auch anzunehmen, dass ja diese Brüder ebenso Mose und Abraham, ja selbst den Propheten glaubten.
    Was soll denn der neues erzählen, der aus dem Totenreich zurück zu den Lebenden kehrt? Wie lange würde ein solches Zeugnis „gelten“?


    Will uns nun die Geschichte über das Jenseitige etwas erklären? Über Himmel und Hölle (nee, da ist nicht von Hölle die Rede)? Was fehlte denn dem Glauben des reichen Mannes und seinen Brüdern?


    Busse tun, worüber sollte der Reiche Busse tun? Geht es um den rechten wahren Glauben? Geht es um Gotteserkenntis? Oder geht es darum, wer Jesus ist?


    Nein, wie sicher schon alle gemerkt hatten, es geht um Nächstenliebe. Dem Mose glauben, Jesus glauben, Abraham glauben bedeutet auch zu tun. Sich nicht in seinem Reichtum zu wälzen, ob nun Materiell oder vielleicht auch Geistlich, was wir so als Reichtum einordnen, sondern die Not der Armen oder der Seele durch praktische Anteilnahme zu lindern.


    Die meisten sind ja weder arm noch reich, sondern einfach das Volk.

    Nun, vielleicht braucht derjenige, der Nächstenliebe wirklich auch ausübt, gar keinen Mose, keinen Jesus und keinen Abraham, da er Gottes „Gesetzmässigkeit“ ja schon auslebt.

  2. #2
    Honigmond Gast

    Standard

    „Nun, vielleicht braucht derjenige, der Nächstenliebe wirklich auch ausübt, gar keinen Mose, keinen Jesus und keinen Abraham, da er Gottes „Gesetzmässigkeit“ ja schon auslebt.“

    Danke alef... gute Gedanken zum Thema

    Wenn ein Mensch in Achtung und Demut vor seinem Schöpfer lebt, dann würde das für mein Verstehen, „von selbst“ mit sich bringen, dass er die Geschöpfe, also die Mitmenschen ebenso achtet wie den Schöpfer.

    Das, was ich glaube, lebe ich, ohne dass ich dafür Gesetze unbedingt brauche, oder nicht? natürlich bin ich mir klar, dass ein Mensch Liebe nicht in Perfektion jeden Tag leben kann...

    Eine Frage, die mir aber beim Lesen kam, worüber aber hoffentlich jetzt kein Streit entbrennt, war, wenn es so war, dass der „Reiche“ viel hatte und jener Lazarus in seiner Nähe so bettelarm lebte...
    Warum hat der „Reiche“ nicht seinen Glauben gelebt und mit ihm geteilt, was er hatte?
    Wenn ihm bewusst war, dass alle Menschen von einem Schöpfer gemacht und geliebt sind, hätte er nicht Nächstenliebe gelebt?
    Es steht zwar nicht direkt da- aber das könnte doch der „Grund“ sein, oder die Unterscheidung zwischen den beiden Menschen und die Erklärung, warum, nichts direkt über den Glauben des Reichen drin stehen muss...?

    Ich nehms mit in Gedanken und werde mir hoffentlich immer wieder selbst die Frage stellen- lebst du ganz das, was du glaubst?

    shalom
    Honigmond

  3. #3
    Registriert seit
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    Standard

    Hallo Honigmond

    Zitat Zitat von Honigmond Beitrag anzeigen

    Warum hat der „Reiche“ nicht seinen Glauben gelebt und mit ihm geteilt, was er hatte?

    Honigmond
    Warum tun wir Dinge, oder unterlassen sie, obwohl wir wissen, was zu tun wäre? Sicher sind es auch menschliche Blockaden, wo man einfach nicht über den eigenen Schatten springen kann, aber es ist auch oft das fehlende „Verantwortungsgefühl“, Hartherzigkeit usw, womit auch ich immer wieder kämpfen muss.


    Warum LEBEN wir den Glauben nicht? Vielleicht, weil wir den Glauben ebenso auf ein abstrakte Ebene schieben, der sich nur noch im Kopf, auf dem Papier oder in der Kirche abspielt. Glaubensthesen sind wichtiger zu verteidigen und zu proklamieren, als Liebe zu zeigen. Dabei würde die Liebe ja tausend Mal mehr sprechen.



    Lehit

    Alef


 

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