Ergebnis 1 bis 10 von 26

Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    oh klasse es geht weiter wollte letztens schon nachfragen aber hat sich nun erübrigt danke fürs erzählen

  2. #2
    maiby Gast

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    Na, klar; ich hab noch ein paar!

    5 – Spaß am Inselsee

    In einer Woche war mein Flugtermin. Mir blieben gerade noch ganze zwei Tage zum Packen. Die Sachen zu Hause waren schnell in der Tasche. Aber in der Werkstatt stand ich vor schweren Entscheidungen. Für die-se Ausstellung wollte ich auch noch ein paar Bilder, von denen, die zu schwer waren, um sie mit der Post zu schicken mitnehmen. Ich legte alles auf einen Stapel und tauschte es tausend Mal. Auch mit den Malmateri-alien war es gar nicht so einfach. Man weiß ja nie, was man da alles schafft und was man zum Arbeiten braucht. So wurde es doch ein beachtlicher Haufen, den ich auf zwei Gepäckstücke verteilen musste. Doch vorher kam noch die Fahrt zum Inselsee.

    Am Freitag früh klappte ich die Rückbänke meines Autos zurück, um die neue riesige Ladefläche zu testen. All meine Stapelkisten mit Nahrungsmittel und Malsachen fanden ihren Platz. Allerdings war auch dieses große Auto irgendwann voll. Gegen Mittag startete ich in Richtung Güstrow. Eine Woche Erholung und Male-rei standen auf meinem Programm.

    Ich liebe diesen Platz mitten in der Natur. Über einen langen schmalen Holzsteg erreicht man dieses Boots-haus. Zu beiden Seiten sieht man im flachen Wasser die wunderschönen grünen Seerosenblättern. Wenn die Sonne scheint, öffnen sich auch die rosa Knospen und strahlen in einem sauberen Weiß. Das Haus ist aus Holz, welches mit einer kräftigen orangebraunen Farbe gestrichen ist. Ein dickes Schilfdach macht es in seiner Größe einmalig. Von einer großen Terrasse kann man weit über den See schauen.

    Der Schilfgürtel ist nicht weit entfernt. Die dort brütenden Blesshühner zeigen sich mit ihrem schwarzen Ge-fieder ab und an. An ihrem weißen Fleck auf der Stirn sind sie gut zu erkennen, bevor sie wieder für einen längeren Tauchgang verschwinden. Aus der Ferne hört man die dumpfen Balzrufe der Rohrdommel.

    Unermüdlich fliegen die Schwalbeneltern, um ihre Jungen in den Nestern unter dem Haus zu füttern. Es ist ein Gezwitscher. Dieses Lied ist manchmal laut und manchmal leise. Majestätisch ziehen die Schwäne täg-lich ihre Runden. Wenn „Hansi“, so wurde der Schwanenvater irgendwann einmal getauft, mit seiner Familie vor dem Bootshaus eintrifft, hat auch schon jemand eine Toaststulle in der Hand. Auch die Enten und die Möwen sind dann sofort zur Fütterung da, als wenn sie immer in Lauerstellung liegen.

    Die Organisation dieser Woche ist jedes Jahr spannend. Das Objekt ist groß, es gibt sieben Zimmer mit fünfzehn Betten. Dementsprechend hoch ist auch der Preis. Seit sieben Jahren zittere ich jedes Jahr, ob auch genug Interessenten mitfahren, damit ich nicht alleine auf den Kosten sitzen bleibe. Wie jedes Jahr sagten auch ganz kurzfristig einige ab. Der eine ist krank, der andere muss arbeiten, aber es waren doch viele Freunde da. Einige aus der Familie und die treusten Maler nutzten die Chance, hier einige Tage zu-sammen zu sein. Wir verbrachten unsere Zeit mit Malen, Baden, Spazieren gehen. Wir unterhielten uns viel. Bei dieser Aktion kamen viele Leute zusammen. Am Wochenende saßen schon mal fünfundzwanzig Perso-nen am Tisch. Das Essenkochen für alle war mein Job, ich war der Chef. Diesen Job lasse ich mir nicht neh-men.

    Manchmal genießt man die Nähe, dann wieder kann sich jeder zurückziehen. In diesem großen Gelände geht es gut. Es bildeten sich verschiedene Gesprächsrunden. Die Raucher verzogen sich ans Festland, Für einige begann der Mittagsschlaf und die Fans schauten Fußball auf unserer Leinwand. Die Angler versuch-ten ihr Glück mit teuren Angelruten. Aber die Fische ließen sich davon nicht beeindrucken. Es war Totenstille auf dem See. Große Fangerfolge wurden an diesem Wochenende nicht erzielt.

    Am Montag waren alle Angler abgereist. Meine Kiste mit dem Angelzubehör lächelte mich an und der Jagd-trieb kam wieder durch. Ich suchte mir einen passenden Holzknüppel. Mit Sehne, Flott, Blei und einem Ha-ken war meine eigene Angel in wenigen Minuten fertig. Die Vorfreude stieg, als ich in der Küche den lecke-ren Hefeteig anrührte. Er wurde in der Hand solange geknetet, bis er weich und geschmeidig war. Endlich hing meine Angel im Wasser. Die Fische mochten meinen Teig. Viele waren zu klein, und ich ließ sie wieder schwimmen. Doch dann verschwand mein Flott richtig. Schnell zog ich an. Es war eine Brachse. Ich sah sie, aber nicht lange! Es achte „knack“ und mein Holzknüppel brach in zwei Teile. Leider hatte ich den unteren Teil. Mit dem vorderen Stück schwamm der Fisch weiter zur Seemitte. Das Flott tauchte auf und wieder un-ter. Das konnte ich nicht durchgehen lassen. Ich riss mir die Kleider vom Leib. Für den Badeanzug war keine Zeit mehr. Ich sprang ins Wasser und musste ordentlich Gas geben, um meiner Angel zu folgen. Ich erreich-te sie und hielt die Sehne in der Hand. Vorsichtig zog ich den Fisch an die Wasseroberfläche und sah, wie mein winziger Angelhaken in seinem Maul steckte. Aber ich hatte Bedenken, dass sich das schnell ändern könnte. Ich schrie um Hilfe. Allerdings waren meine Zuschauer mehr damit beschäftigt, Fotos zu schießen. Aber es fand sich doch jemand, der mir einen Eimer reichte. Wir konnten den Fisch aus dem Wasser ziehen. Es war ein großes Tier. Am nächsten Tag landete es in der Pfanne.

    Am Donnerstag erledigten wir die Endreinigung alle problemlos gemeinsam. Einer nach dem anderen schüt-telte meine Hand und wünschte mir für meine Reise viel Glück. Peter war der Letzte, der sein Auto beladen hatte und startete, um nach Hause zu fahren. Ich kontrollierte alle Zimmer, legte alle Decken ordentlich zu-sammen und wartete auf die Übergabe. Pünktlich zum Termin wurden alle Löffel und Gabeln in die richtige Schublade gezählt. Jeder Topf hat einen Platz im Schrank. Die Abrechnung erledigten wir unkompliziert wie in jedem Jahr.

    Die Sonne hatte den größten Teil ihrer Kraft bereits verschenkt. Einmal wollte ich noch ins Wasser vor mei-nem Urlaub, ein letztes Mal in den See. Bob, ein großes schwarzbraunes Tier, eine Mischung aus Schäfer-hund und Dobermann, tanzte aufgeregt und wild hin und her. Sein Herrchen Charly, der Besitzer dieses Bootshauses, wedelte mit einem dicken fetten Holzknüppel. Jeder kennt dieses Spiel „Stöckchen holen“. Im Wasser war es viel spannender. Der Knüppel flog in hohem Bogen ein ganzes Ende auf den See hinaus. Der Hund überlegte nicht lange. Sofort sprang er vom Steg, um dieses Spiel mitzuspielen. Es platschte noch ein weiteres Mal, denn auch das Herrchen landete nach einem Kopfsprung im Wasser. Beide schwammen um die Wette. Doch der Hund hatte schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Es fiel Charly nicht schwer, schneller zu sein. So war er schneller am Stock und warf ihn noch ein ganzes Stück weiter. Mir tat Bob so leid. Es schien, als wenn dieses Ziel mitten auf dem See war. Der Hund war sauer. Während er in die neue Richtung schwamm, gab er merkwürdige Geräusche von sich. So eine Mischung aus Bellen und Knurren. Endlich hielt er den Knüppel stolz in seiner Schnauze. Er schwamm ohne stop zu seiner Treppe und krab-belte auf den Steg. Wie ein Biber begann er mit lautem Krachen dieses Holz in unzählige kleine Stücke zu raspeln.

    Jetzt war es auch für mich Zeit, die Heimfahrt anzutreten. In der Werkstatt lud ich mein Auto aus. Ich verab-schiedete mich von meinen Eltern und irgendwann abends, gegen zehn Uhr war ich zu Hause. Peter ver-sorgte mich mit den nötigen Reiseinformationen. Ich bekam eine Einweisung für meinen Laptop, erfuhr die Nummern für die Nutzung der Kreditkarte, lernte die Telefonnummern im Ausland …Alle verschwanden im Bett, und ich saß in der Stube und überlegte, ob ich an alles gedacht hatte. Ein Stündchen bin ich wohl doch eingeschlafen als morgens der Wecker klingelte.

  3. #3

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    ich mag fisch aber selber angeln könnte ich nicht die zappeln und dann töten is nichts für mich aber denk ich mir das da alle lieber fotos machten wie dir zu helfen wen du da ohne kleider am rumplanschen bist aber wär wohl auch ein platz wo ich mich wohlfühle diese ruhe in der natur der see sowas gefält mir freu mich auf die fortsetzung jetzt scho

  4. #4
    maiby Gast

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    6 – Maiby alleine nach Amerika

    Peter stoppte mit dem Auto vor dem Flughafen Hamburg. Jana und ich stiegen mit den Taschen aus. Er suchte in Ruhe einen Parkplatz. Jana besorgte uns einen Schiebewagen für das Gepäck und wir fanden die richtige Stelle zum Anstellen. Mir ging ganz schön die Muffe, muss ich gestehen. So viele Leute waren es gar nicht vor mir. Eigentlich schade. Inzwischen kam auch Peter dazu. Jana half mir, die Schilder für die Taschen auszufüllen. Dann zogen die beiden sich langsam zurück und ich war ganz alleine auf mich gestellt. Genau so, wie es geplant war. Mir wurden viele Sicherheitsfragen gestellt. Alle Antworten und Angaben waren richtig. So hatten die Beamten kein weiteres Interesse an mir und mein Gepäck wurde problemlos ange-nommen. Sie reichten mir zwei Zettel und erwarteten meine Angaben. Bereitwillig begann Jana sie auszufül-len. Ach, das hätte ich auch geschafft. Sie verschrieb sich. „Ups“: wie die Kinder dann gerne sagen! Schnell rannte sie hin und holte einen neuen Zettel. Es war nichts Neues, die Angestellten grinsten nur. Zweiter Ver-such. Es klappte auch beim zweiten Mal nicht. Inzwischen fand Peter es nicht mehr lustig. Er holte den Zet-tel, weil Jana es zu peinlich war. Wir setzten uns in den Restaurantbereich und tranken Kaffee. Peter schrieb in jede Zeile das Richtige und mein Zettel war fertig. Die Zeit rannte, Jana begann zu drängeln. Sie wollte nach Hause, um rechtzeitig zum Unterricht in die Schule zu kommen. So verabschiedeten wir uns. Ich ging meinen Weg alleine. Vorsichtig tastete ich mich heran und passierte den Zollbereich. Als ich sicher war auf dem richtigen Platz zu sitzen, konnte ich wieder jede Menge beobachten. Einige Leute saßen einfach nur da, andere rannten wie angestochen umher. Die verschiedensten Gattungen der „Lesenden“ waren hier vertre-ten. Manche lasen die Zeitung und waren trotzdem noch interessiert mitzubekommen, was hier passiert. andere waren völlig versunken in ein Buch.

    Das Flugzeug war keins von der ganz großen Sorte. An jeder Seite des Mittelganges befanden sich drei Plätze nebeneinander. Ohne weitere Hinweise vom Personal fand ich meinen Platz direkt am Gang. Es ge-fiel mir wirklich gut. Meine beiden Plätze zum Fenster hin waren noch frei: das gefiel mir noch viel besser. Gegenüber vom Gang saß ein Ehepaar, so eins von der ganz unruhigen Sorte. Der Mann sah aus wie Ja-mes Bond 007. Er war Sean Connery sehr ähnlich, vielleicht war er sogar noch etwas größer. Seine Son-nenbrille trug er cool auf halb acht. Neben ihm saß eine kleine, schlanke, blonde Frau. Sie hatte versucht, sich mit viel Mühe auf jung zu trimmen, was ihr aber leider nicht gelungen war. So ungefähr zehn Jahre mehr gab ich ihr wenigstens. Sie hatten jede Menge Handgepäck mit. Bond suchte krampfhaft nach einem Platz in den Fächern über unseren Köpfen. Mein Rucksack lag genau über mir, damit ich dort auch gut an-komme. Ich atmete tief durch, als er mein Gepäck achtlos zur Seite schob, um seine Tasche unterzubringen. Das war sein erster Fehler. Die Stewardess kam mit ihrer Liste durch den Gang und die letzten Passagiere stiegen ein. Sie stellte fest, dass jemand falsch saß. Natürlich dieses Ehepaar und wo sollten sie hin? Zu mir! „Na toll!“ dachte ich. Zu früh gefreut. Scheinheilig versuchten sie mich zu überzeugen, auf den Fenster-platz zu rücken. Aber auf diesen Trick fiel ich nicht rein. Ich war mit meiner großen Beinfreiheit sehr zufrie-den. Ich war angeschnallt und bereit für den Start. Meinen Pullover hatte ich mir über den Kopf gezogen, um nicht mehr gestört zu werden. An Schlafen war zwar nicht zu denken, aber die Augen zu schließen war schon ganz angenehm. Meine Müdigkeit wurde immer größer. Trotzdem wagte es Bond mich anzusprechen “ Excuse me“. Er wollte an sein Handgepäck. Ich stand auf und reichte ihm freundlich seine Tasche herun-ter. Ich schnaufte und zählte jetzt. Fehler Nummer zwei!
    Nächster Versuch zu schlafen, doch bei diesem Gewimmel war kaum daran zu denken. Das Personal dieser Airline war sehr gemischt. Es gab nicht nur perfekte, schöne, junge Frauen. Hier war alles gemischt, vom Alter und auch vom Aussehen. Eine der Frauen hatte auch ein paar Kilo mehr, und sie war so groß, dass sie gerade stehen konnte. Sie hatte einen gewaltigen Auftritt. Mein Wasser im kleinen Becher auf meinem Tisch zitterte. Die Umrisse, die ich durch meinen Pullover erkannte, kamen denen eines Sauriers sehr nahe. Grin-send musste ich an diese Situation im Film JURASSIC PARK denken. Die Stewardessen rannten einige Male hin und her, so dass ich auf meinen ersten Schlaf noch bis nach dem Essen warten musste. Auf dem weiteren Flug stellte sich mein Vorurteil über meine Nachbarn als falsch heraus. Sie waren nett, und wir unterhielten uns viel. Er war ein Deutscher, der jetzt in South Carolina lebte.

    Die Zeit verging schnell. Die Anschnallzeichen über mir leuchteten auf und es ging tiefer. Während die Fans in Deutschland das Spiel unserer Mannschaft bei dem Achtelfinale der Weltmeisterschaft verfolgten, hörte ich nach der Landung nur den Spielstand. Unsere Mannschaft hatte das 1:1 geschossen. Mit dem Ausstei-gen verschwand nun auch der letzte deutsche Kontakt. Ich war in Amerika. Die Luft war heiß wie in der Sau-na, es benebelte mich. Mit der Zeit und der Umstellung der Uhren hatte ich es noch nicht so richtig drauf. Sonst hätte ich vielleicht gewusst, dass mein Anschlussflugzeug in diesem Moment abflog. Es war also wirk-lich nicht zu schaffen. Einige rasten wie die Geisteskranken los. Ich beeilte mich, aber mehr war nicht drin bei mir. Alle strömten in einem Affentempo heraus, als ob das Gepäck zur Gepäckausgabe fliegen würde. Ich ließ mich noch nicht aus der Ruhe bringen und folgte den anderen. Am Laufband fand ich auch meine beiden Taschen. So einen Wagen für das Gepäck konnte ich mir nicht holen, denn ich hatte nur Dollars in Scheinen. So trug ich die schweren Taschen. Ich fragte nach dem Weg, und sie schickten mich von einem Schalter zum anderen. Immer war es der falsche Ort. Ich testete alle Rolltreppen und alle Fahrstühle. Mir lief der Schweiß den Buckel herunter. Endlich fand ich den richtigen Schalter. Eine junge Frau nahm mir das Gepäck ab. Sie tippte in ihrem Computer und sagte: „Morgen früh können Sie fliegen“ Hatte ich das richtig gehört? Mein dummes Gesicht muss wohl genug gesagt haben. Sie fragte mich, ob ich versuchen möchte, heute noch mit dem Flugzeug mitzukommen. Der „check in“ würde in einer Stunde beginnen. Allerdings trug mein Ticket die Kennzeichen „stand by“. Es war zwar nicht sicher, ob ich noch einen Platz bekomme, aber es hörte sich schon irgendwie besser an. Sofort machte ich mich auf die Suche nach dem richtigen Weg. Wie ich es gelernt hatte, fragte ich noch ein weiteres Mal zur Sicherheit. Sie bestätigten mir, dass ich am richtigen Platz sei und warten müsse.

    Nun musste ich anrufen. Die vielen Telefone hatte ich bereits gefunden. Aber schon auf den ersten Blick war zu erkennen, dass hier Geldstücke gefragt waren. Im Pizzarestaurant wollte ich meinen Dollarschein in vier Quader tauschen. Entweder sie verstanden mich nicht oder sie wollten ihre Kasse nicht öffnen. Den zweiten Versuch startete ich im Cafe. So einen frischen Kaffee konnte ich gerade gut gebrauchen. Auf diese Art und Weise fiel mein Tauschversuch nicht auf. Nach dem Bezahlen achtete ich natürlich darauf, dass ich das entsprechende Wechselgeld erhielt. Es klappte. Bei den Telefonen sprach ich ein Ehepaar an. Die Frau sprang mir sofort freundlich zur Hilfe. Sie erklärte mir, wie viel Geldstücke ich brauche. Kurz darauf zog sie eine Telefonkarte aus ihrer Handtasche, nahm meinen Zettel und tippte meine Zahlen ein. Den tutenden Hörer gab sie mir dann in die Hand. Bei den Fords meldete sich nur der Anrufbeantworter. So konnte ich wenigstens Bescheid sagen, dass ich dort auf einen Platz im Flugzeug wartete. Da ich diese Münzen in der Tasche hatte, versuchte ich es auch bei uns zu Hause. Auch dort war keiner.

    Auf der Anzeigetafel hatte sich der Zeitpunkt inzwischen schon geändert. Ich vergewisserte mich immer wieder, dass ich am richtigen Platz war. Immer wieder hörte ich „Ja, aber später“. Woran es lag hatte ich nicht begriffen. Ändern konnte ich es nicht. Neben mir saß eine Frau, die in das gleiche Flugzeug wollte. Ich beobachtete sie ständig. So bemerkte ich sofort, dass die Nummer für das Gates unseres Abfluges geändert hatte. Irgendwie müssen diese Wartenden ja auch beschäftigt werden! Ob sie es extra so machen? Inzwi-schen stand die Abflugzeit auf 18 Uhr, es war immer noch ewig Zeit. Ich tauschte noch einmal Geld, und rief noch mal bei Barry an. Aber der war schon auf dem Weg zum Flughafen.
    Nach dem Einsteigen ging dieses kleine Flugzeug in die Luft. Es gab eine Runde Getränke, dann klappte ich mein kleines Tischchen herunter und pinselte an meinem Elefantenbild. Gerade als ich den letzten Strichen zog, wurden die Häuser etwas größer und wir landeten.

    Vor meinen Reisetaschen sah ich Andrew, er kam mir gleich als erster entgegen. Seine Zahnspange funkel-te, als er mich rief. Sofort nahm er mir meinen Rucksack ab und umarmte mich. Am Ende der Treppe warten auch Chase und Barry, deren Begrüßung ebenso herzlich war. Besonders begeistert war ich, als ich meine Gepäckstücke entgegennehmen konnte. Die beiden Männer schleppten meine schweren Taschen und ich lief hinterher. Da saß ich wieder in diesem Truck und es war, als wäre ich erst gestern dort ausgestiegen. Barry drückte auf das Gaspedal und wir verließen die Tiefgarage. Gleich auf dieser ersten Straße begeister-ten mich die vielen Farben der Bäume und Büsche. South Carolina blühte. Alles war nicht nur voller Blätter sondern es strahlte in bunten Farben. Was waren es alles für Pflanzen, dieses pink, gelb, rot, rosa und weiß? Ich wusste, dass ich viel Zeit hatte, um all das genau herauszubekommen. All diese riesigen Rasen-flächen zu beiden Straßenseiten waren kurz gemäht und dieses Grün war satt und dunkel. Ich sah aus dem Fenster. Einiges erkannte ich noch vom letzten Besuch. All die Fragen, die im Auto gestellt wurden, verstand ich problemlos und so halbwegs konnte ich antworten. Barry fuhr schnell und eh ich mich versah, waren wir in Lancaster.

    Carrie hatte wieder einen langen harten Arbeitstag hinter sich. Sie wartete zu Hause. Sie kam mir lächelnd entgegen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, und ich muss wohl ungefähr genauso ausgesehen haben. Es ist einfach toll, sie nach so vielen E-Mails endlich wieder zu sehen. Wir lagen uns in den Armen. Das ist so ein Gefühl, bei dem man am liebsten die Zeit anhalten möchte, wo man vor Freude auf der Stelle zu heu-len beginnen könnte. Sie schaute mich mit großen Augen erwartungsvoll an.

  5. #5
    maiby Gast

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    7 – Bin da, wer noch?

    Ich fragte nach all den Tieren, nach Danny, Tiger, Jimmy…weiter kam ich nicht beim Aufzählen. Da griff sie meine Hand und zog mich nach draußen. Zuerst hinter das Haus. Hier standen neue Käfige und die Hunde begrüßten mich mit lautem Bellen. Sie waren ein ordentliches Stück gewachsen. Jimi hatte ein langes wei-ßes Fell, er war zum Kuscheln. Das Fell von Skooter war schwarz, weiß und kurz. Das Schoßhündchen Susi sah genau so aus wie vorher. Alle drei sprangen an ihren Türen so hoch und bettelten, um nach draußen zu dürfen. Doch sie blieben hinter ihrem Draht. Carrie erklärte mir, dass sie zurzeit viele Flöhe haben. Sie wur-den bereits eingepudert und sollten jetzt nicht ins Haus.
    Danny hatte uns gefunden. Janas Liebling schnurrte um meine Beine. Er war inzwischen ein fast ausge-wachsener schwarz-brauner Kater. Sein langes Fell stand zottelig zu allen Seiten. Gerade so, als wenn ein Teeanger an ihm neues Haar-Gel getestet hatte. Sicher hatte er versucht, mit der Zunge die lästigen Flöhe zu vertreiben. Es waren beim letzten Besuch drei kleine Kätzchen. Ich fragte nach den anderen. Es waren nur noch zwei, musste ich leider erfahren. Die Natur forderte ihren Preis, der Adler hatte sich ein Kätzchen geholt.
    Sofort startete Carrie mit einem kräftigen Schrei “ Kidi kidi kidi“. Das letzte „i“ war noch nicht ganz ausge-klungen, da sprang mein Kurzhaartiger vor meine Füße. Auch er war hoch erfreut, auf den Arm genommen zu werden und seine Streicheleinheiten zu genießen.
    Wie ging es meinem Lieblingshund Derley? Carrie warnte mich, er war krank. Barfuss rannten wir über die Wendeschleife auf die andere Seite des Geländes. Langsam tasteten wir uns vorwärts, denn der Weg war voll mit spitzen Steinen. Wir ertrugen es gerne und genossen es, die Natur richtig zu spüren. Langsam und bedächtig kam mein Freund zur Käfigtür, zaghaft wedelte er mit dem Schwanz und sah mich mit rot umran-deten Augen an. Ich streichelte ihn, sein Körper war schlank, regelrecht abgemagert. Ein trauriger Anblick.
    Langsam wurde es draußen dunkel, das Wasser plätscherte über das große Holzrad. Die ersten Glühwür-mer schwebten mit hellem Licht. Wir gingen ins Haus, denn Barry hatte für uns liebevoll Sandwichs zuberei-tet. Ach ja, da war es wieder, das weiche Weizenbrot mit einer Scheibe Käse und Wurst. Vielmehr freute ich mich über den Weinkanister mit dem leckeren Wein. Wir zapften uns jeder ein Glas und verschwanden im FKK-Bereich. Das Wasser im Pool war heiß. Das bei dieser Wärme. Barry liebte es so und er hatte diese Temperatur eingestellt. Carrie zündete all ihre Kerzen an und löschte das Licht. Die CD Musik übertönte sogar den Lärm der Blubberblasen. Wir schwammen und erzählten so lange bis Carrie bemerkte, dass sich ihre Hände langsam auflösten. So endete dieser erste Abend und jeder verschwand in seinem Zimmer. Ich durfte wieder in Janas Zimmer einziehen. Die letzten Sachen meiner Tochter lagen noch auf dem Schrank. Ihr gepacktes Paket stand für mich zum Heimtransport bereit. Mir war noch nicht nach Schlafen zu Mute. Es war wieder so viel, was an neuen Eindrücken auf mich einströmte. Ich steckte die vielen Schnüre meines geborgten Laptops zusammen, und mein Microsoft Word startete. So begann ich gleich ein paar meiner Gedanken festzuhalten, bis mich irgendwann doch die Müdigkeit ins Bett zog.
    Als ich morgens kurz nach sieben Uhr aufwachte, hielt mich nichts mehr im Haus. Ich öffnete die Tür und eine dicke warme Luftwolke schwappte mir entgegen. Diese Temperaturen waren sehr ungewohnt. Carrie kam wenig später. Sie zeigte auf die Treppe und wir setzten uns. Sie erklärte mir, dass sie hier jeden neuen Tag begrüßt. Hörst du, fragte sie: „BähBähBäh“. Perfekt ahmte sie das Geräusch vom Teich nach. Es sollten Frösche sein. Zu sehen waren sie nicht. Es waren wirklich merkwürdige Töne. Kein Quaken, wie ich es von zu Hause kannte. Amerikanische Frösche sprechen eine andere Sprache!
    Die Sonne blinzelte durch die herrlich grünen Baumkronen dieses Waldes durch. Die Baumstämme leuchte-ten in einem warmen Orange. Der Nachbarhahn krähte. Während einige der Vögelchen lieblich zwitscherten, kreischten andere wild. Die Gänse rannten gelegentlich etwas verrückt um den Teich und sie schrien dabei laut. Alles hier war natürlich grün. Es standen keine Töpfe und Kübel mit leuchtenden Blumen herum, die täglich gegossen werden müssen. Auch ohne Rabatten strahlten verschiedene Lilien. Bei den Teichen wuchs eine große Canna, mit einer einzigen wunderschönen, prachtvollen, knallroten Blüte.
    Der Kaffee schmeckte draußen am Tisch besonders gut. Die beiden Katzen saßen auf meinem Schoß und schnurrten so laut sie konnten. Sie erwarteten die volle Aufmerksamkeit. Tiger knallte beim Schmusen voll gegen meine Tasse. Das heiße braune Wasser spritze über mein Schlafanzugoberteil. Ich sprang erschro-cken hoch, während Carrie sich vor Lachen nur schwer wieder beruhigen konnte. Meine dreckige Kleidung trug ich mit Fassung.
    Wir holten beide unsere Laptops. Ich startete mein neues Übersetzungsprogramm, welches Peter mir be-sorgt hatte. Carrie wollte es bei sich installieren. Aber irgendwie funktionierte es nicht. Barry kam auch nach draußen. Er beobachtete uns PC-Frauen skeptisch. Er konnte es nicht verstehen. Wir wussten auch, dass es ihm nicht gefiel. Aber es störte uns nicht. Wir waren froh, dass er nichts sagte. Sein Kommentar hätte auch nicht geändert und er gönnte uns diesen Spaß. Heimlich verschwand er in der Küche und servierte uns zum Frühstück Toast mit Spiegelei und einen Fladen aus Klopsfleisch.

  6. #6

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    Zitat Zitat von maiby Beitrag anzeigen
    7 – Bin da, wer noch?
    ich immer pasiert das oft das adler katzen fressen

  7. #7
    maiby Gast

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    keine Ahnung!

    8 – Auf zur Arbeit

    Diese Reise sollte ja nicht nur Urlaub sein, ich hatte auch eine Aufgabe. Barry hatte für Sonnabend um elf Uhr eine Termin gemacht. Ich war gespannt wie ein Flitzbogen. All meine Bilder standen noch in den Papp-kartons in der Bibliotheksecke. Genauso, wie ich sie mit der Post auf die Reise geschickt hatte. An der Rückseite der Bilderrahmen waren kleine Ösen eingeschraubt und mit Draht verbunden, damit sie besser aufgehängt werden konnten. Die Pastell- und Aquarellbilder benötigten noch einen Bilderahmen mit Glas, sie lagen noch in den Prospekthüllen. Zum Glück hatte ich meine neusten Werke mitgebracht. Schnell holte ich sie aus meinem Zimmer und stellte sie dazu. Stolz betrachtete ich das Sortiment meiner Lieblingsbilder. Wie sie wohl an der Wand aussehen werden?

    Die erste Arbeit, so überlegte ich, wird wohl der Aufbau meiner Ausstellung sein. Carrie bestätigte meine Einstellung, sie empfahl mir Arbeitskleidung. Sogar kurze Hosen, sagte sie, denn es war wirklich sehr warm. Ich war froh, dass ich mich nicht so herauszuputzen brauchte. Unruhig grübelte ich, was mich dort erwartete würde. Carrie wollte mich nicht begleiteten. Sie hatte zu mir gesagt, dass sie sich dort nur langweilen würde. Damit ich verstehe, machte sie das „Däumchen-Dreh-Zeichen“. Verstanden hatte ich es schon, allerdings schaute ich mächtig traurig.

    Riesig war die Freude, als sie später mit im Truck saß. Trotzdem
    „schlotterten“ meine Knie, und ich flehte: „Könnt ihr da nicht alleine hinfahren? Ich gehe lieber schwimmen!“ Die Antwort kam wie aus der Pistole! „No!“ Da waren sie sich alle einig. Sie amüsierten sich köstlich über meine Angst; versuchten aber mich zu beruhigen. Sie sprachen mir viel Mut zu.
    Das Auto stoppte unter einem großen Magnolienbaum. Die großen weiß-rosa Blüten leuchteten auf dem glänzenden dunklen Grün der Blätter. Vielleicht irre ich mich auch, aber ich meine bei uns blühen diese Bäume nur im Frühling und da haben sie überhaupt fast keine Blätter. Vielleicht stand deshalb ein großes Schild mit dem Namen „Spring House“ auf der Rasenfläche. „Spring“ heißt in Deutsch „Frühling“, passte ja. Aber Jana sagte mir später, dass man das nicht so genau übersetzten kann. Das Haus war aus Holz, mit weißer Farbe gestrichen. Es sah aus wie die Villa „Kunterbunt“ von Pippi Langstrumpf. Auf alle Fälle wäre ich da auch lieber hineingegangen, als in dieses Kunstzentrum.
    Barry trug eine meiner Kisten mit Bildern. Zielstrebig steuerte die ganze Familie die Eingangstür an, während ich mit der zweiten Kiste langsam hinterher bummelte. Jede Chance hätte ich genutzt, um zu fliehen. Aber da hörte ich schon, wie sie mich antrieben. Sie riefen mich von der Tür und hielten sie solange auf bis ich durchkam.

    Ein älterer Mann und eine junge Frau begrüßten uns herzlich. Da war es wieder dieses Lächeln mit den Worten: „Nice to meet you! “ Ich schmunzelte, es wieder zu hören. Sie stellte sich beide vor. Der Mann ver-schwand schnell wieder, seinen Namen habe ich nicht behalten. An Christina kann ich mich erinnern, sie war schätzungsweise ein wenig jünger als ich. Ganz kameradschaftlich sprach sie uns gleich mit den Vor-namen an. Neugierig zog sie ein Bild nach dem anderen aus meiner Kiste und war begeistert. Weil es hier nicht um mich, sondern nur um meine Bilder ging, wurde ich deutlich ruhiger. Wie selbstverständlich antwor-tete ich auf alle Fragen. Carrie freute sich und ab und an half mir mit den richtigen Vokabeln aus, wenn ich sie fragend anschaute.

    In der Etage waren drei große helle Räume und ein langer breiter Flur. An den Wänden hingen noch die Kunstwerke der letzten Ausstellung. Die Künstlerin hatte sehr dunkle Arbeiten hergestellt. Irgendwie sahen sie alle relativ gleich aus. Immer waren bunte Farbkleckse und Striche auf dem Bild. Auf einigen konnte man traurige Menschen sehen; manchmal allerdings auch gar nichts.
    Gemeinsam holten wir alle Arbeiten aus dem Karton. Meine Blumen lagen flach auf dem Fußboden. Die Keilrahmen mit den Seerosenmotiven standen hochkant an der Wand entlang. Sofort kam Farbe in die Zim-mer. Jeder Besucher freute sich; keiner ging ohne ein Lächeln vorbei; ich erhielt schon an diesem Tag viele Komplimente.

    Wir drei Frauen schrieben die Ausstellungsliste. Wir hatten bei der Auswahl der Titel viel Spaß. Die richtigen Namen zu finden war gar nicht so einfach. Noch schwieriger war die Entscheidung über die Höhe der Prei-se. Aber mit vereinten Kräften schafften wir alles.

    Meine neuen Elefanten Porträts, die im Flugzeug entstanden waren, gefielen allen am Besten. Für sie und einige andere ausgewählte Pastelle und Aquarelle fehlten noch Bilderrahmen. Barry beriet sich, wo man diese am günstigsten bekommt. Dann vereinbarte er mit Christina, dass wir in der nächsten Woche weitere Bilder bringen.

    Nach der Arbeit durften wir eine Etage höher Christinas Atelier besichtigen. Hier standen die verschiedens-ten Bilder herum. So richtig hatte ich nicht verstanden, welche Arbeiten von Ihr waren und welche von ande-ren Künstlern. Die Malereien einiger Menschen sahen ganz schön schief aus. Aber man weiß ja nie, ob der Künstler das so will oder ob es seine Schwachstelle ist.
    Hinter einer kleinen Kammertür war ein kleiner Schatz. Neu im Sortiment waren Arbeiten aus Afrika geliefert worden. Aus ganz dünnen Leder in verschiedenen Farben waren kreisrunde Teppiche und Kissen gearbei-tet. Sie legten diese bunten Kreise auf die Erde, mit dem passenden Kissen, im gleichen Muster. Carrie hat-te sich gleich darin verliebt. Aufgeregt knipste sie die Sachen mit ihrem Handy, damit auch ihre Schwester an ihrem Glück teilhaben konnte. Es bestand großes Interesse. So trug Barry gleich drei komplette Sets, Teppiche und Kissen zur Entscheidung in das Auto. Sie wurden später verteilt.

    Ich fand sie auch toll, aber ich hätte zu Hause wirklich keine Verwendung dafür. Die Schwester und auch Carries Mutter waren voll begeistert. Das Schönste Set ist nun im Wohnzimmer der Fords. Drei dieser bun-ten Kissen liegen zum Sitzen auf der Erde und ein Teppich liegt unter dem Schaukelstuhl.
    Barry saß müde auf seinem Lieblingsplatz, und die Augen fielen ihm zu. Nach dem Essen sollst du ruhen oder tausend Schritte tun! Mir war mehr nach Bewegung. Die Hunde bellten in ihren Käfigen und ich plante, sie dort heraus zu holen. Chase hatte Lust mich zu begleiten. Er hatte eine Weile vor dem Fernseher geses-sen und einen Kinderfilm gesehen, inzwischen schaltete er mit der Fernbedienung durch alle Kanäle.

    Sobald jemand zu sehen war, sprangen die Hunde in ihrem Käfig am Zaun hoch und bellten laut. Diese bei-den konnten es nicht erwarten, herauszukommen. Ich hielt die Leine in der Hand. Es war ein Stück grüne Plastik-Wäscheleine, die an jedem Ende einen Karabinerhaken hatte. Zwei dieser wilden Tiere sollten an einer Strippe spazieren gehen? Das schien mir zu schwierig. Ich suchte und fand noch ein anderes Band. Das Bellen hörte auf, denn ich öffnete die Käfigtür. Skooter drückte ich Chase in die Hand. Ich befreite Jim-my. Es war nicht einfach, die beiden voneinander fern zu halten. Doch wir erreichten ohne Knoten die Stra-ße. Der Waldweg auf der anderen Seite war richtig zugewachsen. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dass man hier in den Wald hinein gehen kann, hätte ich es nicht versucht.

    Wir kämpften uns mutig durch die Sträucher und die umgefallenen Bäume. Der Kleine war begeistert, ein richtiger kleiner Dschungel. Sein Mund stand nicht still, er fand immer etwas zu erzählen. Alles konnte ich nicht verstehen. Die Kindersprache in Englisch zu verstehen war wirklich schwer. Auch wenn ich die Ohren spitzte, konnte ich bei dem Nuscheln nicht alle Vokabeln heraushören. Nur wenn es mir wichtig war, fragte ich noch mal nach. Wir spazierten durch den Wald und suchten nach Moos. Es gab nicht sehr viel davon. Es war sehr trocken. Mühsam füllte sich mein Eimer. Oben drauf lagen ein Paar Pilze, Ziegenlippen und Maro-nen. Mehr waren nicht zu finden, denn es fehlte der Regen. Einige Sorten kannte ich nicht, sie sahen anders aus als bei uns zu Hause. Aus Sicherheitsgründen ließ ich sie lieber im Wald. Es war auch im Schatten rich-tig heiß. Der Schweiß lief mir unter dem T-Shirt den Rücken herunter. Auch dem kleinen Jungen, der ein paar unnötige Kilos mit sich herumschleppte, liefen die Wasserperlen von der Stirn. Ich fragte ihn nach den Bademöglichkeiten. Aber so richtig wusste er wohl nicht was ich meinte. Er versuchte mich zu überzeugen, im Pool zu schwimmen. Nicht einmal der Gedanke an dieses warme Wasser erfrischte mich.

    Plötzlich verfolgte Chase mich mit einem langen Ast. Er wedelte wild damit hin und her. Ich sah sofort, dass es eine ideale neue Angelroute war. Ich bemühte mich etwas Ähnliches zu finden. Mit unseren Fundstücken kehrten wir zum Haus zurück. Ich holte meine Angelbox aus dem Koffer und es dauerte nicht lange, bis zwei Angeln bereit waren.


 

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