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Baum-Darstellung

  1. #11

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    Hallo Zeuge, nun, wenn ich Gott bin, dann schaffe ich nun erst einmal alle Religionen ab.

    Ganz im Ernst, wollen wir uns einmal besagte Preisung anschauen und was Afsaf im Harfenlied besingt. Ich greife dazu auf die Buber / Rosenzweig und Tur – Sinai Übersetzung zurück.

    Psalm 82:

    Gott steht in der Gottesgemeinde,
    im Ring der Gottwesen hält er Gericht.
    Bis wann wollt ihr richten falsch,
    das Antlitz der Frevler erheben!
    Für den Schwachen, die Waise rechtet,
    bewahrheitet den Gebeugten, den Armen,
    den Schwachen, Bedürftigen lasst entrinnen,
    rettet aus der Hand der Frevler!

    Sie erkennen nicht, haben nicht acht,
    in Verfinsterung gehen sie einher.
    Alle Gründe des Erdreichs wanken: Selber hatte ich gesprochen:
    Götter seid ihr, Söhne des Höchsten ihr alle!
    - jedoch wie Menschen müsst ihr sterben, wie irgendeiner der Fürsten fallen.

    Erhebe dich Gott, richte das Erdreich! Denn du bist`s, der zu eigen hat die Weltstämme alle.

    Gut greifbar ist die Vorstellung von einem Götterrat etwa in Ps 82,1-8; Ps 89,7-9 sowie in der prophetischen Überlieferung in Jes 6 und 1Kön 22,18-20. In Ps 82 wird eine Götterversammlung beschrieben, die zu einem Prozess zusammen getreten ist. Gott klagt als oberster Richter die Götter wegen ihrer Begünstigung der Frevler an (V. 2). Sie haben sich ihrer Verantwortung für Recht und Gerechtigkeit in der Menschenwelt entzogen und ihre Teilhabe an der göttlichen Funktion, Garant für das Recht auf der Erde zu sein, missbraucht. Die Götter sind blind und erkennen nicht, was recht und unrecht ist. Als Strafe werden die himmlischen Mächte ihres Elohimcharakters entkleidet und zu dem Menschenschicksal des Todes verurteilt.
    Geht es in Ps 82 um die Darstellung Gottes als höchstem Richter über die Götter der Gottesversammlung, so wird in Ps 89,7-9 die Unvergleichlichkeit Gottes sowie seine unanfechtbare Autorität im Rat der Heiligen gerühmt. Gott ist unvergleichlich in seiner Herrlichkeit und Hoheit. Er ist im Kreis der Götter eindeutig der höchste Gott und niemand unter den göttlichen Wesen ist ihm ähnlich.

    In der prophetischen Überlieferung ist die Vorstellung vom himmlischen Thronrat in Jes 6 und 1Kön 22 erkennbar. > Jesaja und > Micha ben Jimla werden zu Zeugen des himmlischen Thronrates. Beide schauen den Herrn, wie er auf seinem Thron sitzt und das ganze Heer des Himmels (1Kön 22,19) bzw. Seraphim (Jes 6,2) zu seiner Rechten und Linken stehen. Beide nehmen wahr, wie Gott zu seiner Versammlung spricht.
    Inhaltlich macht das Tanach folgende Aussagen über diese „Götterversammlungen“:

    a) Diese göttlichen Wesen gehören alle in die unmittelbare Umgebung Gottes (Ps 82,6; Ps 89,7). In Hi 1,6 ist von dem Kommen der Gottessöhne zu Jahwe die Rede, um bei der Prüfung Hiobs anwesend zu sein.

    b) Gott steht ohne Zweifel über diesen Göttern (Ps 89,8). Er allein ist und bleibt der Herr (Neh 9,6). Gottes Souveränität diesen Göttern gegenüber zeigt sich sowohl in seinem Richteramt über sie (Ps 82,1) als auch in der offenkundigen Fehlbarkeit der Götter, denen Gott vorwirft, ungerecht zu richten und die Person des Gottlosen anzusehen (Ps 82,5).

    c) Eine wichtige Funktion der Götter besteht in dem Lobpreis der Wunder und Werke Gottes (Ps 89,6; Ps 19,2; Ps 29,1f; Hi 38,6f; Neh 9,6).

    d) Die himmlischen Wesen haben zudem die Aufgabe, Gott zu dienen (Jes 6,2).

    e) Zu dieser dienenden Aufgabe tritt noch eine soziale hinzu, insofern sie Richter für den Geringen, den Waisen, den Elenden und Dürftigen sein sollen (Ps 82,3f).

    f) In 1Kön 22,19-20 treten sie als eine Art Beratungsgremium auf, ähnliches lässt sich auch aus Jes 6,8 schließen.

    g) Mit der Aufgabe dieser Wesen als Berater Gottes hängt eng diejenige als Mittler für die Menschen zusammen (Jer 23,18. 22). Eine Mittlerfunktion lässt sich auch aus Am 3,7 schließen, wo es heißt, dass Gott all sein Tun seinen Dienern, den Propheten, offenbart.

    Anklänge an die Vorstellung von dem im Himmel thronenden und von himmlischen Wesen umgebenen Gott finden sich im Neuen Tesament im Kolosser- (Kol 1,12. 16f; Kol 2,10. 18; Kol 3,1), Epheser- (Eph 1,3; Eph 2,6; Eph 3,10. 14) und Hebräerbrief (Hebr 1,3f. 5. 6f. 13; Hebr 2,2. 5. 7. 9. 16; Hebr 3,1; Hebr 4,16; Hebr 8,1f. 5; Hebr 12,22f) und vor allem in der Offenbarung des Johannes (Apk 4,1-11).
    In sehr anschaulicher Weise findet sich die Vorstellung von Gott im Himmel und den ihn umgebenden Wesen in Apk 4,1-11. Der Seher schaut von seinem irdischen Standort aus eine geöffnete Tür im Himmel, die den Zugang zur oberen Welt, zum himmlischen Thronsaal, ermöglicht. Sein Blick fällt auf den in der Mitte stehenden Herrscherthron. Könige und Richter sitzen um ihn herum. Der auf dem Thron Sitzende ist in einen herrlichen Lichtglanz gehüllt. Außer dem Thron schaut er 24 Stühle, auf denen 24 Älteste sitzen (Apk 4,4). Sie haben die Aufgabe, Gott zu huldigen (Apk 4,10) und Lobgesänge über ihn anzustimmen (Apk 4,11). So handelt es sich bei ihnen um die Mitglieder des himmlischen Thronrates.

    Afsaf spricht keines Wegs über Menschen, sondern besingt Mythisches. Und diese Vorstellungen sind im damaligen Israel weit verbreitet, ja sie gehören zum Allgemeingut verschiedenster Religionen im Umkreis des alten Israel. Hier wie dort hat der Thronrat die Aufgabe, über das Schicksal von Göttern und Menschen zu entscheiden, Gottes Willen auszuführen und die Gottheit anzubeten. In Ugarit regiert z.B. El über den Thronrat wie ein Führer über seinen Stamm. Er ist Garant der kosmischen Ordnung und der ewige König des Pantheons. Die Mitglieder des Thronrates müssen El anbeten. Wie in Ugarit El so hat Jahwe in Israel eine absolute Vormachtstellung inne. Er ist Herr der Mitglieder des Thronrates, die ihn anbeten.

    Wie dem auch sei, wenn der Jude Jesus den Weisen Israels erzählte, sie seien Götter, so dürften sie ihn ziemlich erstaunt angeschaut haben, denn diese Metapher dürften sie kaum verstanden haben und schon gar nicht auf Hintergrund des Tanach. Dass sich allerdings in vielen hellenistischen Kulten Menschen als Götter verstanden ist hinlänglich bekannt. Sprach da der Hellenist Jesus zu hellenistischen Juden? Offensichtlich ja, denn besagter Hellenist Jesus sagte ja auch: Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (aus Lutherübersetzung) Offensichtlich wusste der Hellenist Jesus nicht, dass dies in den Preisungen steht und nicht im „Gesetz“ und noch weniger wusste dieser Hellenist Jesus, dass diese Schriften auch seine Schriften sind. Sehr seltsam was uns da Johannes darstellt, sehr seltsam.

    Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich kann mit solchen Geschichten nur ganz wenig anfangen und sie belegen bei genauerem Hinschauen, wie realitätsfern sie dem Wesen Jesu, seiner Umwelt, seinem Glauben und seiner religiösen Heimat sind.

    Ich gestehe sehr wohl dem Juden Jesus zu, dass er diesen Psalm richtig einordnen konnte und ich gestehe Jesus noch mehr zu, dass er wusste was in SEINEN Schriften stand und vor allem was zu den Wegweisungen – Mitzwoth gehörte und was nicht.

    Absalom
    Geändert von absalom (24.11.2009 um 10:29 Uhr)


 

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