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  1. #11

    Standard

    Aus diesem Text geht nicht hervor, daß zu der Zeit das Gebot "Auge um Auge ..." so verstanden wurde wie in deinem Link steht.
    Ein wenig Religionsgeschichtskenntnis aus dieser Zeit würde dir zeigen, wie das praktiziert wurde.

    Meinst du ernsthaft jeder Schlag, jeder Unfall, jeder zerbrochene Krug wurde mit gleichem vergolten?

    Schon die Zeitgenossen Jesu verkündeten: „Wetteifert nicht im Unrecht tun …“
    Rabbi Chanina pflegte zu sagen: Gott spricht: Wenn du deinen Nächsten hasst, weil er so böse ist wie du, werde ich es dir vergelten. Liebst du ihn aber, weil er so gut ist wie du, so werde ich mich deiner erbarmen. (Abot de Rabbi Nathan II, 26)
    Es geht um das gegenseitige Aufrechnen von unrechten Taten, die nur eins zur Folge haben, noch größeres Unrecht durch Vergeltung oder Rache.
    Das Wetteifern im Unrecht tun, steht im krassen Widerspruch zu allem, was Gott von seinen Nachfolgern erwartet (Psalm 11), ganz im Gegenteil, sie sollen ihren Entfeindungswillen klar und deutlich bekunden wie es beispielhaft in Exodus 23,4-5 + Dtn. 22,1–4 (Matth. 5,43-45) dargelegt wird.

    Was etwas anderes ist es was die sog. Essener lehrten. Eine recht militante Gruppierung welcher auch Paulus entspringt. Sie lehrten in der tat Auge um Auge und Zahn um Zahn, allerdings ausschließlich auf Heiden bezogen.


    "Die Schiftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte
    und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
    In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du? ..." (Joh. 8:3-11.)

    Sag bloß, sie haben es nicht so gemeint.
    Schon seltsam, dass wenn ein Urteil angeblich fest steht dann Torabruch begangen wird, um Jesus zu fragen was zu tun sei? Haben „sie“ das wirklich so gemeint? Eventuell solltest du dir mal Infos besorgen, was Steinigung damals bedeutete. Es war eben kein Todesurteil, wie selbst ein Paulus, der es mehrfach unbeschadet überlebte, belegt. Eventuell steht hinter dieser Handlung weit aus mehr, als das Wort Steinigung auszudrücken vermag. Denn noch immer gilt was schon lange vor Jesus und noch deutlicher kurz nach Jesus als verbindliche Grundaussage aller Gelehrten galt: Wenn ein Gerichtshof in 70 Jahren einen Menschen zum Tode verurteilt, dann ist er ein mörderischer Gerichtshof.
    Ich würde mir wirklich wünschen Zeuge, wenn du dich etwas mit der realen Lebenswelt Jesu beschäftigen würdest, es kämen solche Sätze wie: „Nicht Gott, sondern die Juden waren barbarisch.“ , kaum zustande.

    Aber ohne Zweifel, es gab auch im Judentum Gruppen und Sekten, welche sich um die Ethik und Moral, um Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit nicht kümmerten ( z.B.: Zeloten, Essener, etc.) Tja sog. Fundamentalisten und Wortwörtlichnehmer gab es leider auch damals schon und nur gut, das diese nie in der Minderheit waren.




    Absalom
    Geändert von absalom (17.11.2009 um 10:40 Uhr)


 

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