
Zitat von
Kasper
Lieber Pilatus-Renner,
vielen Dank, meine Woche war tatsächlich gut, und ich hoffe die Deine nicht sooo viel schlechter, auch wenn Deine Aussage derartiges vermuten lässt. Und auch ein Dankeschön für Deine Antwort, die ich tatsächlich schon etwas versöhnlicher empfinde. ;-) Und ich werde dir auch gerne die von Dir in Anspruch genommene Rechtschaffenheit unterstellen, deshalb habe ich ja bereits davon gesprochen, dass ich kaum an eine solche Notwendigkeit zur Selbsterhöhung glauben mag.
Was Deine näheren Ausführungen betrifft.... weißt Du, ich kann Dich sogar recht gut verstehen. Wunder sind auch für mich etwas, zu dem ich eine sehr ambivalente Einstellung habe. Sofern Wunder übernatürliche Erscheinung meint, sind sie auch für mich persönlich keine Wunder, sondern nur interessante Phänomene deren Rätsel es zu lösen gilt. Manch ein Mensch auf der Welt mag auch nach wie vor ein Foto als Wunder oder mächtige Magie erscheinen... aber Wunder sind in meinen Augen keine Ereignisse, die außerhalb der Naturgesetze stehen, sondern nur Phänomene die wir noch nicht verstehen. Natürlich mag jetzt manch einer einwenden können, dass Gott durchaus Wunder wirken kann. Dem würde ich auch nicht so direkt widersprechen, jedoch wird auch Gott sich an die von ihm geschaffenen Gesetze halten (müssen), darin stimmen selbst die meisten christlichen Lehren überein. Jedoch ist für mich eine Entmystifizierung nicht mit einem Verlust an Glauben verbunden oder mit einem Gefühl der Langeweile, ganz im Gegenteil offenbart sich der mich persönlich bewegende und „wunderliche“ Aspekt im Verstehen. Wo andere bloße Zufälle sehen, steckt für mich eines der erstaunlichsten Wunder überhaupt. ;-) Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.
Bei einer Aussage jedoch musste ich schmunzeln..... du hast geschrieben „Andere Meinungen respektiere ich, aber Aberglauben NICHT“..... einmal davon abgesehen dass ich durchaus meine Zweifel habe ob es überhaupt Menschen gibt, die völlig frei sind von irgendeiner Form von Aberglauben – auch das Urteil welche Bereiche nun unter Aberglauben zu fassen sind und welche nicht, ist letztlich doch eher eine Meinung. Also könnte man deinen Satz auch sehr gut als „andere Meinungen akzeptiere ich, aber wenn sie meiner Meinung nach nicht richtig sind dann NICHT“ verstehen.... oder zumindest als ein „Nicht wenn sie zu sehr von meiner Meinung abweichen“. ;-) Außerdem haben viele Aberglauben meiner Meinung nach ja durchaus eine Funktion, auch wenn der zugrundeliegende Glaube an die Wirkung nicht der tatsächlichen Erklärung entspricht.....
Du hast sicherlich recht, dass hinter dem „Wunsch“glauben an Wunder oft kindliche Bedürfnisse stecken mögen (die wir zum Teil ja alle haben) aber steckt hinter der konsequenten Ablehnung von Wundern und der spöttischen Bemerkungen gegenüber Gläubigern nicht oft auch eine ebenso kindliche Form von trotziger Ablehnung einer übergeordneten Autorität? Ein bisschen Kind sein ist wie ich finde in manchen Situationen nicht schlecht..... ;-)
Ergebenst
Kasper
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