Für alles danken?

Nicht alles, was uns widerfährt, erscheint uns dankenswert. Im Gegentiel, wir erfahren Druck, Ängste, Sorgen und sehen uns Unlösbarem gegenüber.
Es gibt Geschehnisse, die wir nicht verstehen, Krankheit, Trennung, Tod.
Die Angst, es könnte nicht reichen, die Sorge, wir schaffen es nicht, wir sind zu wenige, die Kraft ist zu klein, die Probleme zu mächtig....

Meine Erfahrung ist: Wenn ich mich trotz dieser Dinge entscheide, mit Danken zu beginnen, öffnet sich eine unsichtbare Tür und ich komme aus dem Gefängnis meiner Sorgen und Ängste heraus, ich werde zu einer neuen Sicht auf die Dinge befreit. Mein Blick ändert sich: weg von mir, von meinem Mangel und meinen Unmöglichkeiten - hin zu Gott, zu seinen Gaben und Möglichkeiten. Die Widerstände lösen sich möglicherweise nicht auf, jedenfalls nicht gleich, aber sie verlieren ihre Macht, vor allem an Macht, mich zu entmutigen, zu lähmen und mein Denken zu blockieren. Ich schöpfe neuen Mut, dass Gott auch in dieser Situation und auch morgen noch handeln wird.

Hermann Klenk