Ich möchte euch immer mal wieder Bibelverse aus der Schrift die Martin Buber übersetzte posten. Lasst euch mal auf die Schönheit der Worte ein und lest wie lieblich es übersetzt wurde. Ich hoffe ihr empfindet diese Schönheit und werdet in Liebe darin getragen.
Immer mal wieder werde ich hier weiter schreiben und das mit großer Freude.

Eure Fischi


Der Gesang der Gesänge, der Schlomos ist.

Er tränke mich mit den Küssen seines Mundes! –

Ja gut tut mehr als Wein deine Minne,
gut tut der Duft deiner Öle,
als Öl hat sich dein Name ergossen,
darum lieben dich die Mädchen.
Zieh mich dir nach, laufen wir!

Brächte der König mich in seine Gemächer,
jauchzen wollten wir und uns freuen an dir.
Mehr als Wein rühmen wir deine Minne:
Geradeaus liebt man dich.

Schwarz bin und anmutig ich,
Töchter Jerusalems,
wie die Zelte von Kedar, wie die Behänge Schlomos.
Sehet nimmer mich an,
dass ich Schwärzlich bin,
drum dass mich die Sonne versengte!

Die Söhne meiner Mutter sind entflammt wider mich.
Sie setzten mich als Hüterin der Wingerte ein,
aber meinen eignen Wingert habe ich nicht gehütet.

Melde mir doch, den meine Seele liebt,
wo doch weidest du,
wo doch lagerst du am Mittag, -
denn warum soll ich wie eine Schmachtende sein
an den Herden deiner Genossen!
-Wenns dir nicht zu wissen getan ist,
Schönste unter den Weibern,
zieh vor dich hin in den Spuren des Kleinviehs,
und weide deine Zicklein um die Wohnstätten der Hirten!

Einer Stute in Pharaos Gefährt
vergleiche, meine Freundin, ich dich,
Anmutig sind deine Wangen in Kettlein,
dein Hals im Muschelgeschling, -
Goldkettlein machen wir dir,
Silberklümplein daran.

-Solang der König an seiner Tafel ist,
gibt meine Narde ihren Duft,
Ein Myrrhenbüschel ist mir mein Minner,
es weilt mir zwischen den Brüsten,
ein Zypertraube ist mir mein Minner,
in Engedis Wingertsgeländ.


Da, schön bist du, meine Freundin,
da, schön bist du, deine Augen sind Trauben,
Da, schön bist du, mein Minner, gar hold,
frisch gar ist unser Bett,
das Gebälk unsres Hauses sind Zedern,
unsere Sparren sind Wacholder.



Ich bin das Narzisslein des Scharon,
die Lilie der Tiefebenen.
Wie eine Lilie unter den Dornen,
so ist meine Freundin unter den Töchtern.
Wie ein Apfelbaum unter demWaldgehölz,
so ist mein Minner unter den Söhnen.
Nach seinem Schatte begehre ich, sitze nieder,
und süß ist seine Frucht meinem Gaum.