@Liuba
Diese Einstellung kenne ich zur Genüge. Sie entspicht aber nicht ganz der biblischen Wahrheit.
So hat Jesus nur einmal gebetet, und zwar vor seinem eigenen Tod. Nicht aber wenn es um Heilung Anderer ging.
Dabei sagt er im Bezug auf seinen Tod: "Oder meinst du, daß ich nicht meinen Vater bitten könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollen denn die Schriften erfüllt werden, daß es so geschehen muß?" (Mt. 26:53,54.)
Der Grund, warum er so gebetet hat, war nicht seine Unsicherheit bezüglich der Antwort Gottes, sondern er hatte eine ziemlich klare Sicht seiner Mission, die zu befolgen ihm in dem Moment schwerfiel.
In seiner Bergpedigt sagt er:
" Bittet, und es wid euch gegeben werden ...
Denn jeder Bittende empfängt ...
...
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!" (Mt. 7:7-11.)
Und Jakobus schreibt:
"Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wid.
Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, daß er vom Herrn etwas erhalten wird." (Jak. 1:6,7.)
Weiter sagt Jesus:
"Darum sage ich euch: Alles, worum ihr bittet und betet - glaubt nur, daß ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil." (Mk. 11:24.)
Und gibt uns am Grabe des Lazarus ein Beispiel: "Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast"
Und dann spricht er seine Bitte aus in einer seltsamen Form: "Lazarus, komm heraus!" (Joh. 11:41-43.)
(Eine Bitte oder ein Befehl?)
So handelt auch Petrus: "... was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!" (Apg. 3:6.)
oder: "Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf ..." (Apg. 9:34.)
Und Hananias: "Bruder Saul, du sollst wieder sehen!" (Apg. 22:13.)
Damit wir aber so beten b.z.w. sprechen können brauchen wir zunächst mal ein reines Gewissen.
"Wir wissen, daß Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er." (Joh. 9:31.)
Wenn wir also auch als Christen immer noch Sünder sind, dann können wir nicht damit rechnen, erhört zu werden.
"Seht her, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz, um zu helfen, sein Ohr ist nicht schwerhörig, so daß er nicht hört.
Nein, was zwischen euch und eurem Gott steht, das sind eure Vergehen; eure Sünden verdecken sein Gesicht, so daß er euch nicht hört." (Jes. 59:1,2.)
Um dieses Hindernis zu beseitigen ist Jesus gestorben. Darum "laßt uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewißheit des Glaubens hintreten, das Herz durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser." (Hebr. 10:22.)
Einzig allein der Glaubensblick auf den Gekreuzigten vemag unser Herz vom schlechten Gewissen zu reinigen.
Denn Gott "hat ihre(unsere) Herzen durch den Glauben gereinigt." (Apg. 15:9.)
Und weiter schreibt Paulus:
"... kämpfe den guten Kampf, gläubig und mit reinem Gewissen. Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens mißachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten." (1Tim. 1:18,19.)
Wenn wir einen Handel mit unserem Gewissen eingehen, zum Beispiel unter dem Druck des Zeitgeistes, dann können wir die Erhörung der Gebete vergessen. Denn dann werden wir niemals den Mut haben zu sagen: "Im Namen Jesu Christi steh auf", oder "... werde gesund."
Und wenn Jakobus schreibt:
"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich: sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.
Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten ... Viel vemag das inständige Gebet eines Gerechten." (Jak. 5:14-16.),
dann setzt er das reine Gewissen und den vorhandenen Glauben bei den Ältesten voraus. Und zweifelt nicht am Egebnis.
Um dahinzukommen bedarf es viel Gemeindearbeit im Sinne: "Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe." (Mt. 28:20.)
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