Kann es nicht sein, daß gerade aus Mitleid eine Tat verurteilt und bestraft werden muß? Um der Entwicklung in die unerwünschte Richtung ein Ende zu machen.
"Steckt Torheit im Herzen des Knaben, die Rute der Zucht vertreibt sie daraus." (Spr. 22:15.)
"Wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater seinen Sohn, den er gern hat." (Spr. 3:12.)Ich glaube nicht an einen rächenden Gott.
Und ich glaube auch nicht, dass Rache und Liebe vereinbar sind.
"Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sonden Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit." (Hebr. 12:11.)
Und wenn, wie der Vierzehnjähiger so auch der Zweijähriger, beide deine Söhne wären, würdest du, als Vater, die Tat des Vierzehnjährigen nicht verurteilen und drastische Maßnahmen ergreifen?Nun ich glaube nicht (wie oben ausgeführt), dass Gott vergibt, denn wenn eine Tat erst gar nicht verurteilt wurde, dann ist da auch nichts zu vergeben.
Gott verurteilt nicht den Menschen (denn er hat kein Ansehen de Person), sondern die Tat. Und jeder, der diese Tat verübt, fällt automatisch unter das Urteil Gottes.Aber mal angenommen es wäre so.
Erst wenn ich etwas vergebe, mache ich mich frei von der Wut.
Wenn ich meine Vergebung aber von dem Anderen abhängig mache, dann bleibe ich unter dem Umstand, dass der Andere sich nicht meiner Vorstellung nach entscheidet, in meiner Wut gefangen.
Könnte Gott so etwas passieren?
Ich glaube nicht.
Und sein Vergeben hat er an den Glauben geknüpft, daß unsere böse Taten bereits bestraft sind. Und an den Wunsch, sie nicht mehr begehen zu wollen.
Also an das radikale Umdenken.
Wer nie was süsser als eine Möre gegessen hat, der hat keine Ahnung wie Honig schmeckt. Und er wird den Honig nicht vermissen. Wenn man aber droht ihm die Möre wegzunehmen, kommt er vielleicht auf andere Gedanken.Der Mangel an Liebe, dem eine selbstsüchtige Tat entspringt, ist doch bereits die Strafe.
Weil "Des Herrn ist die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner." (Ps. 24:1.)Was bringt den Mächtigen denn letztlich all dieser Besitz?
Wenn sie ihren guten Charakter einbüßen, dann werden sie nicht mehr um ihretwillen sondern um ihres Geldes Willen geliebt.
Wozu muss Gott denn da noch Rache nehmen?
Und er hat den Menschen als Verwalter auf der Erde eingesetzt.
Ein Verwalter darf aber nicht willkürlich handeln, sondern muß sich an die Anweisungen seines Hern halten.
Tut er das nicht, wird er zur Rechenschaft gezogen.
Und der gerne übersieht wenn ein vierzehnjähriger einen zweijährigen schlägt?Nach Rache rufen Menschen, die das Prinzip der Nächstenliebe vergessen haben in der Hoffnung, dass Gott es ihnen gleich tut.
Sie können sich eben doch keinen Gott vorstellen, der erhabener ist als sie selbst.
Wenn mein Nächster nicht mal das Brot hat, ja.Was ist denn Gut und was ist Böse?
Kann es evtl. sein, dass Böse bereits die Salami auf Deinem Brot ist?
Erst ruft Gott zum Umdenken und warnt vor Folgen, wenn das Umdenken nicht Statt findet.Man kann viel über die Welt schimpfen.
Was kommt dabei heraus?
Was ist, wenn Menschen sich rächen?
Es kommt allenfalls zu Blutfehden.
Dann, wenn der Mensch nicht umdenkt, läßt Gott die Frucht seiner Handlungen auf ihn selbst zurückkommen.
Daß dabei oft Blut fließt, hat der Mensch nur sich selbst zu verdanken.
Wie kannst du, z.B. als Richter, jemanden für eine Tat juristisch verurteilen, wenn du diese Tat innerlich nicht verurteilst?Zu Letzterem:
Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass es zwei Arten des Verurteilens gibt:
Die Innerliche und die Juristische.
Von der innerlichen Verurteilung abzulassen ist eine hohe aber lohnenswerte Kunst.
Eine juristische Verurteilung muss aber dennoch erfolgen.
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