Freud mich, wenn Ihr Euch beim Lesen mitfreuen könnt!

20 - Viel mehr im Meer

Nach dem Teil des Vergnügungsparks erwartete uns jetzt ein gemütlicher Spaziergang durch einen wunder-schönen Tierpark mit Meerestieren. Das nächste Gehege auf unserem Weg, war das der Seekühe. Sie wer-den in englisch „Manaties“ genannt. Gleich vor der Anlage hatten sie zwei Buchsbäume auf die Form dieser Tiere geschnitten. Von einer Brücke aus sahen wir auf die Anlage herunter und entdeckten gleich drei dieser witzigen Gestalten. Sie trieben wie Bomben im Wasser und leuchteten mit ihrer knalligen hellblauen Farbe. Gehört hatte ich schon mal von diesen Tieren, aber sie nun life zu sehen, war Klasse. Die Pfeile und Weg-weiser lockten uns nach unten. Eine digitale Anzeige zählte rückwärts und verriet uns, dass die Tür, vor der wir standen, in 10 Minuten aufgehen sollte. Gespannt standen wir davor und warteten mit allen anderen ge-duldig. Punkt Null wurden wir hinein gebeten und in einen kreisrunden Raum geführt. Da schnell die ersten Leute auf der Auslegware Platz nahmen, taten wir es auch. Das Licht ging aus und es begann ein kleiner Film in 3 D. So umkreisten uns die dicken Seekühe in Animation und wir erfuhren, dass sie vom Aussterben bedroht sind und es von dieser Spezis nur noch 2000 Stück gibt. Durch die Glasscheibe konnten wir diese sanften Riesen bei der Fütterung beobachten. Diese sonst eher trägen Tiere liefen jetzt zur Höchstform auf. Die Kohlköpfe hatten sie schnell in ihren Vorderpfoten, um genüsslich davon abzubeißen. Das war ja so was von niedlich!
Wir kamen auf eine große Menschentraube zu. Die Anlage der Delphine war heiß begehrt. Hier hatte man die Möglichkeit Flipper & Co anzufassen. Bis an den Rand des Beckens zukommen war kaum möglich. Alle lehn-ten sich zum Wasser und grabbelten mit den Händen im Wasser herum, um einen Delphin anzulocken. Ab und an tauchten sie aus dem Wasser auf und ließen sich streicheln. Die Haut von ihnen war voller Kratzer. Trotz der vielen Aufpasser hatten irgendwelche „Unterirdischen“ es sich nicht verkneifen können mit den Fin-gernägeln ihre Spuren zu hinterlassen. Es bestand auch die Möglichkeit, selber zu füttern: mit
5,00 $ war man dabei. Jana beobachtete dieses Schauspiel. Sofort, wenn jemand mit einer weißen Papier-schale und den darin liegenden drei Fischen ankam, tauchten Interessenten auf. Der liebste Vater schlich natürlich sofort los und beschaffte dem Kind auch eine Portion Fisch. So konnten wir noch einmal ganz nah an die Delphine heran.
Gleich daneben war das Delphinarium bereits geöffnet. Die Zuschauer strömten scharenweise heran, und auch wir suchten uns einen Platz. Die ersten Reihen der Sitzplätze waren noch ganz leer, denn es waren Schilder angebracht, mit dem Hinweis, dass es dort etwas nass werden könnte. Jana und ich fanden genau das richtig lustig und wir setzten uns genau deshalb dort hin. Auch Peter blieb bei uns. Wir bewunderten die farbenfrohe Bühne. Kurz darauf begann die Show. Mehrere Delphine schossen synchron in die Luft und zeig-ten hinreißende Kunststücke. Kunstspringer mit wunderschönen Kostümen sprangen aus Schwindel erre-gender Höhe ins Wasser. Mehre große bunte Papageien drehten ihre Runden über dem Publikum. Mit der musikalischen Untermalung war es ein Fest für die Augen.
Eine junge Frau hatte jeweils einen Fuß auf einem Delphin, und sie ließ sich schieben. Das Wasser spritzte wie bei einem Motorboot. Dann tauchten sie ab, und durch die Glasscheiben am Rand des Beckens konnten wir sehen, wie sich die Delphine unter der Oberfläche wie Quirle drehten. Ich staunte immer wieder aufs Neue, was man den Delphinen so alles beibringen kann. Sicher waren dazu viele Stunden Dressur nötig.
Ein kleiner, schwarzer, quicklebendiger Wal sorgte für ordentliche Stimmung. Er nahm mehrfach kräftig Schwung, sprang hoch und ließ sich wieder mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche fallen. Die ersten Zu-schauerreihen, uns eingeschlossen, amüsierten sich über den Wasserspaß. Peter hatte seine Kamera schon ängstlich unter seinem T-Shirt versteckt. Aber diese Dusche brachte uns nicht um, bei diesem tollen Som-merwetter. Die Artisten und die Tiere hatten ihren langen Beifall wirklich gut verdient
Pinguine findet man nicht nur auf der südlichen Halbkugel, sondern auch in einem tollen Areal in diesem Park. Auch hier hatten sie wieder ein riesiges Haus gebaut, mit endlosen langen Gängen und Wartehallen für viele Menschen. Man wurde direkt an der Glasscheibe auf einem Laufband vorwärts transportiert. Die unter-schiedlichsten Sorten von Pinguinen amüsierten sich munter über die Schneeflocken, die leise von der Decke rieselten.
Danach gelangten wir in ein Tunnelsystem, wo die Fische nicht nur links und rechts an uns vorbei schwim-men, sondern direkt über unsere Köpfe hinweg! Ist schon ein toller Anblick, die dicken Haie so nah. Aber nichts gegen die Streichelaktion am Vortag!
Endlich hatten wir den Orka Wal gefunden. Wie gebannt standen wir vor der großen Scheibe. Im blauen Wasser drehten ein kleiner und ein großer Killerwal eine Runde nach der anderen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. So nah, das war schon was! Oft und gerne habe ich den Film „Free Willy“ gesehen, aber, dass ich ihn einmal in echt treffe, hätte ich nicht zu träumen gewagt.
Gleich dahinter lag auch die Showbühne und die ersten Schlangen bildeten sich bereits. Peter opferte sich und reihte sich ein. Jana und ich verschwanden im Haus gegenüber. Durch dunkle Gänge und viel künstli-chem Eis erreichten wir ein paar weitere Aquarien. Hier trafen wir Walrosse. Na, die waren ja erst mal genial. Sie schwammen frech auf dem Rücken, hatten die Vorderflossen auf dem Bauch gekreuzt. Sie steuerten immer direkt auf die Zuschauer zu, prallten voll gegen die Scheibe und drehten dann wieder ab. Es war so interessant, wir merkten gar nicht wie die Zeit verging. Als wir raus kamen, war die Schlange weg. Na toll, wir nahmen unsere Beine in die Hand. Wie gut, dass Peter uns kannte. Er stand geradezu in der Mitte, ziemlich weit vorne und wartete auf uns. Wir winkten und setzten uns schnell auf unseren Platz. Keiner sagte was, es war ja nicht mehr zu ändern.
Das Show-Programm begann mit einem riesigen Wal, der mit einem Mann auf der Schnauze, direkt in der Mitte senkrecht aus dem Wasser kam. Es war wirklich unglaublich. Es kribbelt unter der Haut, diese Kolosse zu sehen. Da fehlen selbst mir die Worte.
Ein Wal hatte ein Baby mit. Es war zum Piepen! Es war gerade vor Weihnachten geboren. Genau das gleiche Muster und alles dran, wie an den großen Walen. Wenn Mama die Kunststücke zeigte, schwamm das Kleine brav hinterher.
Inzwischen hatten wir auch schon mal eine ordentliche Dusche abbekommen. Jana und ich hatten den Park-Plan schützend vor uns gehalten. Peter sah richtig nass aus, aber er lachte noch. Sie warnten per Lautspre-cher, dass nun mit etwas mehr Wasser zu rechnen sei. Peter bekam mit seiner Kamera Angst, er verzog sich in den oberen Teil des Zuschauerbereichs. Viele hatten bereits Regenumhänge an. Diese „blauen Müllsäcke“ gab es natürlich hier zu kaufen. Immer wieder sagten sie es durch, bis auch wir beiden Frauen Bedenken bekamen und flüchteten. Der Weg bis zum Auto war doch ein ganzes Ende.
Dann kam der größte Killerwal herein. Er schaufelte mit seiner großen Schwanzflosse das Wasser auf die Reihen, dass es nur platschte. Da blieb keiner trocken. Dann schlidderte der Riese auf die Plattform und war-tete auf seine Belohnung. Es gab Fisch und zwar einen ordentlichen. Er hatte wohl gut einen halben Meter Länge. Er schnappte ihn und verschwand wieder. Diese Eindrücke reichten und wir traten den Rückmarsch zum Auto an. Gut, dass wir all unsere Sachen dabei hatten. Peter versteckte sich zwischen den Autoreihen, um sich erst einmal komplett umzuziehen.